Krönung der Liebe - Krönung des Glücks
zurückzugreifen.
Mit spitzen Fingern durchsuchte Effie den türkisfarbenen Koffer und rümpfte die Nase. Nichts für anständige Mädchen, entschied sie für sich, suchte zwei am wenigsten anrüchig wirkende Wäscheteile aus und ließ sie auf ihr Bett fallen, als handele es sich um glühende Kohlen. Dann warf sie noch einen letzten Blick auf die Fülle von frivolen Dessous aus Samt, Seide und Satin, die sich kein Dienstmädchen allein von seinem spärlichen Gehalt hätte leisten können.
Ob Zakari …? Musste sie ihn etwa um Erlaubnis fragen, bevor sie etwas anzog, was er seiner Geliebten …?
Effie weigerte sich, die verstörenden Gedanken zu Ende zu führen.
Andererseits konnte sie dem König das Frühstück schlecht ohne Unterwäsche servieren. Also zwängte sie sich widerwillig in den winzigen Slip und den weißen Spitzen-BH, die sie ausgewählt hatte. Beides passte ihr nicht wirklich. Die dünnen Satinbändchen des Mini-Slips schnitten ihr schmerzhaft ins weiche Fleisch, und ihre vollen Brüste drohten jeden Moment aus den engen Spitzen-Körbchen zu springen. Eingebettet in das weiche Tal dazwischen klemmte die Kette mit dem glitzernden Anhänger. Effies liebstes Erinnerungsstück an ihre Mutter.
In dem kleinen Spiegel über dem Waschtisch schaute Effie entsetzt in ihr brandrotes Gesicht mit den aufgerissenen Augen und wirren Locken. Wahrend sie sich hastig die Zähne putzte, versuchte sie mit der anderen Hand die widerspenstigen Locken wenigstens einigermaßen in Fasson zu bringen. Als das nichts half, bändigte Effie sie kurz entschlossen in einem schlichten Pferdeschwanz. Dann besprengte sie ihr erhitztes Gesicht mit kühlem Wasser und schlüpfte in ihre zerknitterte Dienstmädchenuniform.
Doch die vermittelte ihr diesmal kein bisschen Selbstvertrauen. Der Geist war aus der Flasche, und sie musste mit ihm fertig werden …
Wenig später hatte sie den Tisch gedeckt, mit Kaffee und frischem Obst, doch als sie eine Kaffeetasse in die Hand nahm, entglitt die ihren Fingern und zerschellte an der Tischkante. Jetzt musste sie auch noch in Windeseile die Scherben wegräumen und eine neue Tasse holen, während Zakari jeden Moment auftauchen konnte.
Bei diesem Sandsturm würde er wohl kaum hinaus in die Wüste gehen, oder? Ein weiterer Grund, um vor Nervosität fast aus der Haut zu fahren!
„Guten Morgen, Eure Hoheit.“ Effie neigte ehrerbietig den Kopf, als er aus seinem Schlafgemach auftauchte und an den Tisch herantrat. „Haben Sie gut geschlafen?“
„Nein“, kam es knapp zurück. „Und du?“
„Auch nicht“, gestand Effie und errötete, als sie daran dachte, weshalb sie keine Ruhe gefunden hatte. „Der Wind hat mich wach gehalten.“
„Aber der ist doch erst vor einer Stunde richtig aufgefrischt … na, wie auch immer“, bog Zakari ab, dem ihre offensichtliche Verlegenheit nicht entgangen war. In diesem Moment ertönte ein so schauerliches Geräusch von draußen, dass Effie heftig zusammenfuhr. „Unheimlich, nicht wahr?“, fragte er ruhig.
„Es … es hört sich an, als wenn jemand schreit.“
„Ja, und manchmal wie Kinderlachen oder wie kämpfende Katzen. Aber lass dich dadurch nicht in die Irre führen. Es ist immer nur der Wind. Komm nicht auf die Idee, rauszugehen, um dich selbst davon zu überzeugen. Nur hier im Zelt bist du sicher.“
Das sah Effie ganz anders. Aber dabei dachte sie weder an den Wind, noch an Zakari. Nur an sich selbst …
„Ich werde heute im Bett frühstücken …“ Unter seinem intensiven Blick senkte Effie rasch den Kopf. „Und du wirst mir dort servieren.“
Als sie erschrocken wieder aufschaute, sah sie so etwas wie Triumph in seinen schwarzen Augen aufblitzen.
Als Effie zunächst mit dem Mokka das Schlafgemach betrat und Zakaris Blick begegnete, hatte sie keinen Zweifel, dass sie beide an den Tag dachten, als sie ihn das erste Mal im Bett gesehen hatte – allerdings nackt. Und selbst wenn er jetzt bis zur Hüfte bedeckt war, wusste sie, was sie unter den seidenen Laken finden würde …
Entsetzt und gleichzeitig ungeheuer erregt spürte Effie, wie sich ihre empfindlichen Brustspitzen verhärteten und steil aufrichteten. Die Kaffeetasse klapperte hörbar, als sie das Tablett auf seinem Schoß absetzte.
Zakari war ein erfahrener Liebhaber. Von daher blieb ihm ihr zitterndes Begehren natürlich nicht verborgen. Ebenso wenig wie der verschämt sehnsüchtige Blick, der einen Wimpernschlag zu lange auf seinem Mund ruhte und ihm verriet, worauf sie
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