Kroenung der Liebe
der Fälle“, erklärte er vage. „Ich kann nicht irgendjemand x-beliebigen für diesen Job engagieren. Es muss jemand sein, der meine Lage versteht und dem ich vertrauen kann. Möglicherweise müssten Sie irgendwann einmal in Santina auftauchen und …“
Er sah, wie sie den Mund zum Protest öffnete und sprach schnell weiter. „Selbstverständlich bekämen Sie eine eigene Suite, da ein unverheiratetes Paar unmöglich zusammenwohnen kann. Alles, was Sie tun müssen, ist anbetend an meinem Arm und meinen Lippen zu hängen, wenn wir öffentlich auftreten.“
„Bis …“
Er zuckte achtlos mit den Schultern. „Bis alles vorüber ist, wir nach London zurückkehren und jeder wieder seiner eigenen Wege geht. Schlimmstenfalls dauert es ein paar Wochen, aber danach wären Sie frei und finanziell unabhängig.“
Beide sahen auf den Scheck in ihrer Hand.
Eine Million Pfund! dachte Allegra benommen.
„Sie könnten anfangen, Ihr Buch zu schreiben.“
Genau das war ihr auch gerade durch den Kopf gegangen.
„Wir schaffen das … gemeinsam“, versuchte Alex sie zu ermutigen. „Also?“
Ihre Blicke trafen sich, und Allegra dachte nicht nur an die Biografie, sondern auch an die geschenkte Zeit mit diesem wundervollen, aufregenden Mann, der so einfach in ihr Leben geplatzt war und den sie sich jetzt schon nicht mehr wegdenken konnte. „Ich glaube, wir versuchen es“, stimmte sie zögerlich zu.
Gemeinsam verließen sie die Bar, doch draußen wartete kein Taxi auf sie wie in ihrer Fantasie, sondern eine riesige dunkle Luxuslimousine mit Chauffeur.
„Wollen Sie den Scheck nicht lieber gleich zur Bank bringen?“, fragte Alex ein paar Straßen weiter. Als Allegra nickte, gab er dem Fahrer eine entsprechende Anweisung. Kurz darauf stiegen sie aus und betraten eine Bank.
Allegra konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als die Augenbrauen des Bankangestellten angesichts der Summe abrupt nach oben schossen. „Sie wissen, dass Sie erst Geld abheben können, wenn der Scheck verbucht ist?“, fragte er.
„Rufen Sie meine Bank an und klären Sie die Angelegenheit jetzt auf der Stelle“, forderte Alex.
Nach einem raschen Blick auf die Unterschrift stammelte der arme Mann eine Entschuldigung und tat, wie ihm geheißen. Allegra spürte ein seltsames Kribbeln im Magen, als sie kurz darauf ihren ersten Kontobeleg und ihre nagelneue Scheckkarte in der Hand hielt.
„So, und jetzt gehen wir shoppen“, erklärte Alex gut gelaunt.
„Shoppen?“ , fragte sie verwirrt.
„Na ja, eine Verlobte sollte doch einen Ring am Finger tragen, oder nicht?“
Wieder schauten sie einander in die Augen und mussten plötzlich beide lachen. Und das taten sie immer noch, als sie vor dem Juweliergeschäft standen.
Wie zwei Komplizen … oder Freunde, dachte Allegra mit klopfendem Herzen.
„Müsste ich als zukünftige Königin von Santina nicht irgendwelche Kronjuwelen tragen?“ Grundgütiger! Ich bin ja immer noch beschwipst!
„Das solltest du wirklich, aber …“ Plötzlich war Alex ganz ernst. „Aber den Ring, den du gleich von mir bekommst, kannst du später wenigstens wieder verkaufen. Und denk daran, das Spiel beginnt jetzt, hier … in diesem Moment. Ich bin Alex, dein Verlobter.“ Er sagte es fast beschwörend, griff nach ihrer Hand, und gemeinsam betraten sie den eleganten Laden.
Er hielt ihre Hand immer noch, während er dem Juwelier ihr Anliegen erklärte. Der Mann führte sie in einen Nebenraum, wo besonders wertvolle Schmuckstücke ausgestellt waren.
„Was ist mit diesem?“, wandte sich Alex an seine Verlobte. Allegra allerdings bewunderte nicht den kostbaren Diamantring, der ihm ins Auge gesprungen war, sondern einen funkelnden Smaragd. Der Stein war so riesig und extravagant, dass man ihn für Modeschmuck hätte halten können, wäre da nicht das für echte Steine typische Feuer gewesen.
„Ich denke, es sollte schon ein Diamant sein“, sagte Alex.
„Oh ja … natürlich“, murmelte Allegra und ermahnte sich, nicht zu vergessen, wo ihr Platz war, und dass sie hier nur eine Scharade aufführten.
„Diamanten sind kostbarer und lassen sich auch leichter wieder verkaufen“, raunte Alex, der sie beobachtete, ihr ins Ohr.
„Ja, vielleicht.“
Er spürte ihr Verlangen, sah das dunkle samtige Moos in den Wäldern von Santina, das grüne Feuer in ihren wundervollen Augen und legte den Diamantring aus der Hand. Wenn ihr Herz an diesem speziellen Schmuckstück hing, warum nicht? Was machte es schon aus? Das
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