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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Gebäudemodul.
    „Eine technische Meisterleistung“, staunte Marla, „wie die kreisrunde Etage, trotz ihres beachtlichem Durchmessers, dort oben allen Naturgewalten widersteht.“
    „Sie haben recht“, bestätigte Brunar.
    Das Taxi bog zu den Landeplätzen ein.
    „Hier finden Sie über zweihundert Andockstellen für die verschiedensten Raumschiffklassen. Die erste Anlaufstelle für alle, die einen Arbeitsplatz an Bord eines Raumschiffs suchen.“
    „Ja, fantastisch. Bitte halten Sie an. Von hier aus möchte ich zu Fuß weiter gehen.“
    Das Hoover-Taxi hielt an der Seite des Gebäudes.
    „Vielen Dank für die kleine Sightseeing-Tour“, bedankte sich Marla und sprang aus dem Fahrzeug.
    „Gerne, Ich könnte ihnen noch so viel mehr zeigen. Doch ich verstehe ihren Drang, die Andockstellen zu besuchen. Erfolg wünsche ich ihnen!“ Brunar winkte kurz, dann schwebte der Hoover wieder über der Straße und entschwand Richtung Hauptausgang.
    Marla atmete tief durch und streckte sich. Die Luft wurde zum Nachmittag erträglicher, als die erste der drei Sonnen hinter dem Horizont von Gaya City verschwand.
    ,Ich bin angekommen‘, dachte Marla froh gestimmt. ,Es riecht nach Arbeit und ich werde mir einen schönen Job aussuchen!‘
    Marla lief an den Andockstellen entlang und betrachtete die einzelnen Parkbuchten. Kleinere Schiffe nutzten oft zu viert eine Landeinsel. Die mittelgroßen Transportschiffe, Handelsschiffe und Mittelstreckenraumschiffe teilten sich wenn möglich einen Abschnitt. Gut fünfzehn Raumschiffe benötigten einen Landeplatz für sich allein. Teilweise ragten diese fliegenden Städte über die Ränder hinaus, so gigantisch waren ihre Ausmaße.
    ,Diese Kolosse bewegen sich doch eigentlich nur draußen in den Weiten des Alls‘, grübelte Marla. ,Nur Inspektionen oder Umbaumaßnahmen könnten sie zum Abstieg aus dem Planetenorbit zwingen. Egal. Mir sind sie zu groß und ohnehin zu unpersönlich.‘
    In der gesamten Landezone herrschte permanenter Lärm, dutzende von Flugobjekten kreisten über ihr. Immer wieder starteten Schiffe und verschwanden in der Stratosphäre. Glühende Gase durchwirbelten die Luft, wenn die Bremsraketen der Metallkolosse zündeten. Zudem flogen unzählige Barkassen der Hafenmeisterei am Himmel und wiesen die großen Schiffe in ihre Andockboxen. Marla beobachtete fasziniert das aktive Treiben des Raumhafens. Eine Böe erfasste Marla und wirbelte ihr die schulterlangen Haare ins Gesicht. Um weiteren Windstößen vorzubeugen, band sie ihre Haare zum Zopf.
    ,Das Leben in einem Waldameisenhaufen scheint ruhig zu sein, im Vergleich zum Trubel dieses Raumhafens.‘ Marla rief sich das endlose Treiben der Ameisen vor Augen, welches sie als Kind immer wieder fasziniert im Wald hinter ihrem Zuhause beobachtet hatte.
    Ein lautes Getöse riss sie jäh aus ihren Tagträumen. Sie konnte nicht sofort orten, woher das Geräusch kam, als unerwartet ein großer Schatten den Boden um Marla verdunkelte. Instinktiv blickte sie nach oben. „Was zum ...“ Einige Meter über ihr driftete ein Abfallcontainer-Hoover, eine typische Containerbarkasse zum Entsorgen von Schutt und Schrott, mit massiver Schlagseite. Aus einem der vier mächtigen Antriebsaggregate drang tiefschwarzer Rauch. „Vorsicht!“, schrie jemand hinter ihr, doch schon schlugen erste Metallteile, Stangen und Bolzen der Ladung direkt neben Marla zu Boden. Sie erstarrte vor Schreck, war nicht fähig sich zu bewegen. Steinstücke splitterten aus dem Asphalt und schossen an ihr hoch. Ein beißender Schmerz zerrte an Marlas Arm, sie blutete. Ihr wurde flau im Magen und sie merkte, wie ihr die Knie zitterten. Der Hoover geriet nun vollends außer Kontrolle und raste auf sie zu. „Verdammt!“, entfuhr es ihr. Mit letzter Kraft warf sie sich zur Seite und kam am Boden zum Liegen. Öliger, beißender Gestank und zu Boden tropfende Flüssigkeiten waren das Letzte, was Marla wahrnahm, bevor es um sie dunkel wurde.

5. Glück im Unglück – 237 Tage bis zum Bogen
     
    Es roch nach Desinfektionsmitteln und Medikamenten als Marla die Augen aufschlug. Sie erwachte in einem bequemen Bett, dem einzigen Mobiliar eines weiß getönten Raums. Ihr rechter Arm schmerzte und sie hatte ein flaues Gefühl im Magen.
    ,Was ist passiert?‘, schoss es ihr durch den Kopf. ‚Warum bin ich hier?’ Doch sie konnte sich an nichts erinnern. Der Raum wirkte klein, zu klein für zwei Patienten. An der gegenüberliegenden Wand entdeckte sie die Projektion einiger

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