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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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kurz darauf das bestellte Essen und sie neigte sich zu ihm nach vorne.
    „Ich möchte noch etwas fragen: Die Kette, die Sie um den Hals tragen, was hat sie für eine Funktion?“
    „Das Klima und die Luft auf Gaya sind für uns Trifallianer noch undankbarer, als für einen Menschen wie Sie. Infolgedessen trage ich seit dem Verlassen meiner Heimatwelt häufig diesen Kantar. Die steife, dickwandige Kette, aus der unten ein Sekret zur Atemunterstützung ausdampft, hilft mir, problemlos durchzuatmen“, erklärte er freundlich.
    Sie verspeiste genüsslich den Nudeleintopf und es bestätigte sich, Trifallianer waren erstklassige Köche.
    „Einfach köstlich“, lobte Marla das Gericht, als sie das leere Geschirr auf der Theke abstellte. „Ich bin noch immer beeindruckt von all den Düften, die diesen Stand durchziehen.“
    „Das freut mich, besuchen Sie mich doch bald wieder.“
    ,Wenn ich heute keine Anstellung im Raumhafen finde, bestimmt!‘, ging es ihr durch den Kopf. „Was bin ich Ihnen schuldig?“
    „Drei Rollar“, entgegnete der Küchenchef.
    Das war ein sehr fairer Preis für dieses Essen. Sie legte noch einen Rollar Trinkgeld drauf und stürzte sich wieder in den Trubel des Marktplatzes.
     

4 . Havarie – 237 Tage bis zum Bogen
     
    Am Stadtrand von Gaya City angekommen, entschied Marla für den verbleibenden Weg bis zum Raumhafen eine Fahrmöglichkeit zu nutzen. Die Füße schmerzten und Marla gestand sich ein, die Entfernung eindeutig unterschätzt zu haben. Ununterbrochen pendelten Fahrzeuge mit Radantrieb, Ketten- oder Hoover-Technologie auf der Hauptstraße an ihr vorbei, um Personen sowie Material zu den benachbarten Orten und Richtung Hafengelände zu transportieren.
    „Taxi! Taxiiiii!“, rief sie und winkte dazu, immer wenn eines der gelbweißen Fahrzeuge in Sichtweite auftauchte. Doch inzwischen fuhr das achte oder neunte Gefährt vollbesetzt an ihr vorbei.
    ,Es gibt hier zu wenige Taxis‘, dachte Marla genervt, kurz bevor neben ihr ein hellgelbes Hoover-Taxi mit leisem Surren zum Halten kam und sich auf den Boden absenkte.
    „Benötigen Sie eine Fahrgelegenheit?“, erkundigte sich ein freundlicher Fahrer durch das geöffnete Seitenfenster.
    ,Meine Rettung‘, dachte Marla und stieg ein. „Bringen Sie mich bitte zum Raumhafen.“
    Der Hoover hob ab, nahm kaum spürbar Fahrt auf, reihte sich in den Verkehrsfluss ein und bog nach einiger Zeit in die große Straße zum Raumhafen ein.
    „Ich heiße Brunar. Darf ich fragen: Gibt es ein bestimmtes Ziel auf dem Hafengelände?“
    „Mein Name ist Marla. Nein, bringen Sie mich einfach zum Eingang. Danke.“
    Die Zufahrtsstraße zum Raumhafen beeindruckte Marla wie selten etwas zuvor.
    „Was für eine riesige Allee“, staunte sie.
    „Und wie Sie sehen, lasten wir die fünfspurige Hauptstraße problemlos aus, um die umliegenden Städte mit ihren großen Lagerhallen und unzähligen Geschäften an die Hafenanlage anzubinden.“
    Marla schaute abwechselnd links und rechts aus den Fenstern des Hoovers. „Es ist ein unbeschreibliches Verkehrsaufkommen.“
    „Neben der Straße verlaufen noch zusätzlich zwei Trassen der Gaya-City-Transportbahn“, erklärte Brunar.
    „Ich wunderte mich schon über die autonomen Frachtgondeln, die gelegentlich auftauchten“, antwortete Marla.
    „Mögen Sie große Bäume?“, fragte der Fahrer, als durch die Frontscheibe riesige Gewächse erkennbar wurden.
    „Arzeleibäume!“, rief sie voller Freude.
    „Und zwar genau achtzig Stück. Der Raumhafen hat sie extra für die Hafenzufahrt nach Gaya einfliegen lassen. Wenn Sie mich fragen, eine sinnlose Geldverschwendung.“
    ,Wie schön‘, dachte Marla beim Anblick der Bäume und verfiel darüber in Gedanken. Eines Abends, vor gut fünf Monaten, hatte Marla unter einem großartigen Exemplar eines Arzeleibaums gesessen. Auf dem bevölkerten Mond gab es fast keine Flora. Nur innerhalb des Universitätsinternats wurden einige Pflanzen gezüchtet und von den Studenten betreut. Der große Arzeleibaum im Zentrum des gigantischen Auditoriums galt als ganzer Stolz der Universität. Sein Aussehen war atemberaubend. Ein extrem dicker, von Kerben durchfurchter, kurzer Stamm, der sich nach oben verjüngte, trug eine mächtige, weit ausladende Krone mit unförmigen Ästen und unzähligen länglichen, handgroßen Blättern. Marla war guter Laune gewesen, denn dieser Tag auf Gayas erstem Mond war fantastisch verlaufen. Zwei erfolgreich abgeschlossene Klausuren hatte sie

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