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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Vitalfunktionen.
    ,Die Diagramme zeigen meine Herzfrequenz und den Blutdruck sowie Nährstoffgehalte meines Körpers‘, dachte sie, während ihre Blicke den verschiedenen Anzeigen von links nach rechts folgten. Daneben leuchteten Scannerbilder von Marlas Oberkörper. Sie setzte sich auf und rutschte nach vorne an die Bettkante. Erst jetzt bemerkte sie die Fixierung ihres rechten Ellenbogengelenks durch eine Medi-Kompresse, eine stramme Bandage mit digitaler Anzeige und den zwei darunter positionierten pulsierenden Lämpchen.
    ‚Ich war am Raumhafen ... Auf der Suche nach Arbeit ...’ Langsam kehrten ein paar Erinnerungen zurück.
    ,Es scheint mir gut zu gehen‘, entschied Marla, rieb mit der anderen Hand über den Verband und drehte vorsichtig den Unterarm. ,Wunderbar!’
    Sie bemerkte ein leichtes Vibrieren der Kompresse, dazu ein leises Summen. Gelegentlich kribbelte der Arm, gefolgt von einem erträglichen Stechen. Auf der rechten Seite des Krankenzimmers entdeckte Marla ein virtuelles Fenster. Sie verließ das Bett und benutze den Taster des hochauflösenden Displays. Je nach Auswahl gaukelte es seiner Betrachterin nun einen Ausblick auf die schönen Waldlandschaften von Valmeeré, auf die Küstenzone von Xantiar oder die Täler von Amur vor.
    ‚Nicht schlecht.’ Sie entdeckte ein kippbares Glas und betätigte den daran angebrachten Hebel. Bei geöffneter Scheibe drang leicht und unauffällig ein passender Duft in den Raum. Marla schlenderte zurück zum Krankenbett. Die gegenüberliegende Wand glänzte über die ganze Breite in mattiertem, hellem Glas, in der Mitte erkannte sie den Ausgang. Oberhalb, ein wenig über Kopfhöhe, löste sich die Blindfärbung auf, ging in Klarglas über und erlaubte ihr so einen Blick unter die außen liegende Flurdecke.
    ‚Ist denn niemand hier, der bemerkt, dass ich wach bin?’ Marla ging zur Tür, um auf dem Flur nach Personal zu suchen. Endlich öffnete sich das Mittelteil der Glasfront und herein kamen ein Mensch und ein Krontenianer. Beide in Weiß gekleidet, so wie man es von medizinischem Personal erwartete.
    „Hallo, Frau Santiago. Wie fühlen Sie sich?“ Mit einem flüchtigen Lächeln schaute der Krontenianer sie fragend an.
    ‚Arzt oder Pfleger?’, überlegte Marla und wich dabei einen Schritt zurück, in Richtung Bett.
    „Na, wenn das mal nicht Ihr persönlicher Glückstag ist“, schloss sich der Kollege dem Gespräch an.
    „Ich kann mich nur bruchstückhaft erinnern. Was mache ich in diesem Raum und warum schaut niemand nach mir?“ Marla setzte sich zurück auf das Krankenbett. Ihr Gesicht zeigte Unbehagen und Verwirrung.
    „Entschuldigen Sie, mein Name ist Dr. Hadda val’ Zech. Das ist mein Kollege Dr. Roger Mattez. Sie befinden sich auf der Krankenstation des Raumhafens. Über Ihnen havarierte ein Abfallcontainer-Hoover und als dieser Schlagseite bekam, verlor er seine Ladung. Das meiste hat Sie zum Glück verfehlt, bis auf zwei herabfallende Metallteile.“
    „Wurde ich denn schwer verwundet?“
    „Nein. Die Operation ist gut verlaufen und der Heilungsprozess dürfte durch die Medi-Kompresse massiv beschleunigt worden sein.“
    Langsam kam Marla in den Sinn, was passiert war, und Stück für Stück konnte sie sich wieder erinnern.
    „Nachdem Ihnen der Arm aufgeschlitzt wurde, verloren Sie das Bewusstsein“, präzisierte Roger Mattez. „Mitarbeiter des Raumhafens haben geholfen und zerrten Sie beiseite. Dann verlor der Hoover fast die Hälfte der Ladung. Darunter hätte niemand überlebt!“
    „Wo befindet sich diese Krankenstation?“, erkundigte sich Marla. Dabei strich sie erneut mit der linken Hand über die Haut neben der Medi-Kompresse.
    „Sie ist in der fünften Etage des Towers untergebracht“, antwortete Dr. val’ Zech. Unterdessen übergab er Marla ihre Tasche mit den persönlichen Dingen. „Wie Sie heißen, wissen wir aus Ihrer Personalkarte. Ich habe sie in das Innenfach der Tasche zurückgesteckt.“
    Marla mochte Krontenianer. Sie wirkten in der Regel friedlich, entspannt und ausgeglichen. Auf ihr Umfeld strahlten sie eine Ruhe aus, wie Santiago es von keiner anderen Spezies kannte. Marla fühlte sich in Dr. Haddas Gegenwart auf Anhieb geborgen. In der Zwischenzeit war Dr. Mattez auf die andere Seite gewechselt und prüfte nun die Anzeigen der Medi-Kompresse.
    „Das sieht ja sehr gut aus.“ Er schaltete den Regenerationsprozess ab, das leise Summen der Kompresse verstummte, die Lämpchen erloschen und die Armbandage löste

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