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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Sie schreckte herum.
    „Sie riechen immer noch so gut wie früher“, keuchte er.
    Marlas schürzte die Lippen. Sie beugte sich zu ihm vor, legte ihre Wange neben seine und flüsterte: „Mir ist so schlecht. Hauen Sie ab!“ Im gleichen Augenblick hatte sie bereits ausgeholt und rammte ihm das Knie zwischen die Beine. Vintinius taumelte rückwärts zu Boden und stieß einen tierischen Laut aus.
    „Nicht in der Akademie und auf keinen Fall hier unten auf Gaya!“, schrie Marla ihn an.
    Vintinius röchelte und schnappte nach Luft. Sein schmerzverzerrter Blick suchte in der Menge nach Hilfe, doch niemand interessierte sich für den Übergriff. Kurzzeitig erstarrte er und wirkte verängstigt. „Was bilden Sie sich ein?“, ächzte er.
    Irgendwie schaffte sie es, trotz ihrer schmalen Statur, beeindruckend auszusehen. Marla zwang sich, keine Reaktion zu zeigen. „Verschwinden Sie aus meinen Augen, sonst lernen Sie mich gleich richtig kennen!“
    Ihre Stimme war hart und ihr Gesicht regungslos. Vintinius gelang es unter Schmerzen aufzustehen. Noch immer hielt er eine Hand schützend zwischen die Beine. Ohne einen weiteren Blick kehrte er ihr den Rücken zu und verschwand humpelnd in der Menge.
    ‚Endlich hat ihn jemand in seine Schranken verwiesen.’ Marlas Körper setze Adrenalin frei und sie zitterte. Dessen ungeachtet – es fühlte sich gut an.
    „So der Weg ist geräumt, wir können weiter“, rief jemand vor ihr. Nachdem Marla ein Stück gegangen war, nahm sie erste aufregende Gerüche wahr und deutete dies als Zeichen, dass sie den großen Marktplatz bald erreichen würden. Ab und an warf sie einen prüfenden Blick zurück, doch ihr Verfolger war zurückgefallen.
    ‚Es riecht nach verschiedenen Gewürzen und exotischen Früchten’, dachte Marla, während eine weitere Windböe den Geruch von Gegrilltem und Gebratenem zu ihr trieb. Dann dehnte sich die Straße vor ihr zu einem weitläufigen Platz mit einer unüberschaubaren Vielzahl von Ständen und Tischen verschiedenster Händlern aus.
    „Frische Wangtei-Wurzeln!“, „Saftiger Quos-Sud!“, „Messer und Werkzeuge aller Art!“ – von überall schallten die Stimmen der Händler. Sie priesen ihre Waren, und der Markt von Gaya City entpuppte sich als Fundgrube für exotische Kostbarkeiten und Waren mit Seltenheitswert. Die meisten Stände waren auf die Verköstigung ihrer Besucher aus. Mit frischen Nahrungsmitteln ließ sich immer ein schnelles Geschäft machen. Marla bewegte sich durch die Gänge zwischen den kleinen und großen Ständen hindurch. Die Zeltdächer tauchten die Wege in ein gedämpftes Licht. Der vordere Teil des Marktplatzes zeigte sich staubig und verdreckt. Heruntergefallene Speisen, weggeworfene Verpackungen und sonstiger Unrat rollten den Besuchern zwischen die Füße. Weiter hinten, wo sich weniger Kundschaft drängte, wurde es besser und zudem etwas ruhiger.
    Erneut wehten köstliche Düfte durch die Luft.
    „Haben Sie Hunger, hübsches, junges Mädchen?“, fragte eine unbekannte Stimme in höflichem Valatar.
    Marla schaute sich um und schmunzelte. Sie hatte vor dem Stand eines trifallianischen Kochs angehalten.
    ,Junges Mädchen?‘, dachte sie. Marla war fünfundzwanzig Jahre, aber sie freute sich über die Schmeichelei.
    „Es riecht herrlich aus ihren Töpfen“, lobte sie. „Was kann ich bei ihnen zu essen bekommen?“
    Während der Koch einige Suppengerichte aufzählte, musterte Marla die üppige Statur des Trifallianers. Seine Haut schimmerte dunkelbraun und lag in Wellen über dem Körper. Bekleidet war er mit einem sehr hellen, fast weißen Umhang, auf dem sich nicht ein einziger Fleck befand.
    ,Er gleicht einer „Hausmutter“-Raupe, die aus einer Vielzahl von Ringen besteht‘, dachte Marla.
    „Sie schauen mich so an. Meine Gattung ist von Natur aus mit einem außergewöhnlichen Körperbau ausgestattet, es liegt nicht an meinem Beruf als Koch“, entgegnete der Trifallianer leicht beleidigt.
    „Entschuldigen Sie. Ich wollte Sie nicht anstarren. Trifallianer gelten im ganzen System als großartige Gourmets. Sie in diesem Sektor des Weltraums anzutreffen, ist jedoch eher selten.“
    „Danke für das Kompliment. Darf ich ihnen eines meiner Gerichte anbieten?“
    An den Tischen neben seinem Marktstand saßen schon einige Kunden. Sie hatten sichtlich Freude an der Unterhaltung der beiden und als Marla ihre Blicke bemerkte, wurde sie ein wenig verlegen. Sie bestellte einen Nudeleintopf und nahm Platz. Der Koch brachte ihr

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