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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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zurückbekommen, zusätzlich die Zusage für ein neues Projekt nach ihren Vorstellungen. Der Arzeleibaum hatte sich zum allabendlichen Treffpunkt von Marla und Ben, ihrem besonderen Glück, entwickelt. Die beiden waren an jenem Tag genau zweihundertzweiundzwanzig Tage ein Paar und sie wollte feiern. Marla hatte gewartet, sehr lange, doch Ben war an diesem Abend nicht gekommen. Am nächsten Tag sah sie ihn mit einem anderen Mädchen. Seine Neue, Aussehen – eine „Bombe“. Marla hatte Ben zur Rede gestellt, es folgte das unvermeidliche Streitgespräch. Doch für Ben war die Beziehung bereits beendet und er ließ die alte Freundin stehen. Der Vorfall hatte Marla hart getroffen und immer wieder waren Selbstzweifel in ihr aufgekommen. Daraufhin hatte sich Marla in den verbleibenden Monaten verbissen auf ihren Abschluss konzentriert und um alle männlichen Wesen einen Bogen gemacht. Die Liebe zu Arzeleibäumen hatte sie jedoch niemals verloren.
    Marla blickte auf. Das Taxi näherte sich den großen Eingangstoren des Raumhafens.
    „Ziel erreicht“, verkündete der Fahrer und bremste. Vorsichtig setzte der Hoover auf dem Boden auf. „Wünschen Sie eine Runde über das Gelände?“
    Marla schaute zweifelnd. „Danke! Ich denke, ich komme jetzt klar.“
    „Zahlen Sie mir die zehn Rollar für die Fahrt hierher, der Rest ist für ein Lächeln.“
    Marla griente. „Warum bekomme ich eine Bonustour?“
    „Während der Fahrt habe ich ihr Gesicht im Spiegel beobachtet. Sie sind schon länger auf Gaya“, erklärte Brunar.
    „Meine letzten eineinhalb Jahre verbrachte ich auf dem ersten Mond diese Planeten.“
    „Ah, dann ist meine Vermutung noch nicht widerlegt. Das Internat benutzt eigene Shuttles für den Transfer und besitzt eine autonome Landestation am Stadtrand. Der Raumhafen ist ihnen fremd. Sie waren schon länger nicht mehr hier. Umso näher wir dem Gelände kamen, desto aufgeregter rutschen Sie über die Rückbank meines Taxis.“
    Marla bemerkte, Brunar hatte die Situation gut wahrgenommen, zweifelsohne war sie nervös, aber auch voller Vorfreude.
    „Ich denke, Sie wollen Gaya verlassen. Mit großer Sicherheit für immer. Da Sie bis vor Kurzem das Internat besucht haben, werden Sie nun nach Arbeit auf einem der Raumschiffe Ausschau halten.“
    „Ausgezeichnet. Sie sind ein guter Beobachter“, entgegnete Marla erstaunt. Brunar lachte und erzählte weiter.
    „Da der Raumhafen im letzten Jahr umgebaut wurde, können Sie meine Hilfe benötigen.“
    Marla reichte einen Zehn-Rollar-Schein nach vorne. Brunar startet das Taxi, es hob ab, nahm erneut Fahrt auf und schwebte durch den Haupteingang.
    „Meine Tochter ist ungefähr in ihrem Alter“, der Fahrer schaute dabei nach hinten. „Sollte Solinja Hilfe benötigen ... Ich hoffe auch immer, sie gerät an den Richtigen. Jemand der hilft, ohne sie auszunutzen.“
    „Danke“, stimmte Marla zu. Die beiden blieben eine Zeit lang auf der ausgebauten Straße. Das gesamte Arsenal erstreckte sich so weit ihre Augen blicken konnten, nach außen locker mit Zäunen abgegrenzt, und an seinen sechs Ecken erhoben sich zweistöckige Kontrolltürme.
    „Existieren im Raumhafen keine Zugangsbeschränkungen oder Sicherheitszonen?“, wollte Marla wissen.
    „Nein. Jedermann kann sich frei bewegen. Die Besatzungen sind für den Schutz ihrer Raumschiffe selbst verantwortlich. Dafür können beim Hafenmeister zusätzliche Wachmannschaften angefordert werden. Gegen Rollars natürlich.“
    Als das Taxi die ersten Hangars passierte, erblickte Marla vereinzelt Schiffe, die massiv von Wachpersonal abgeschottet wurden. Weitere Minuten vergingen, bis sie den Tower des Hafens passierten.
    ,Wahnsinn!‘, ging es Marla durch den Kopf, als ihre Augen der Silhouette des Betongebäudes hoch zum Himmel folgten. Der untere, weiß gestrichene Gebäudekomplex entsprach in seiner Form einer imposanten, lang gestreckten Pyramide. Über die abgerundeten Kanten liefen pulsierende Markierungslichter, die auch am lichten Tag weit sichtbar leuchteten. Der Hafenmeister und sein gesamtes Team nutzten laut den Hinweisschildern die untersten drei Etagen. Der mittlere Abschnitt, ein Bereich frei von Fenstern, zierte das runde Firmenlogo des Hafenbetreibers. Darüber lagen weitere Stockwerke mit Büroräumen. Die gekappte Spitze des Towers trug eine zusätzliche, zylinderförmige Etage von beachtlichen Ausmaßen.
    „Dort oben arbeitet die Flugsicherung“, informierte der Fahrer und deutete zum aufgesetzten

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