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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Krankenstation betrafen und bekam eine knappe Aufstellung.
    „Diese Position zeigt die Personenfahrt von Elodie Huttner und Nali val’ Sofre nach Richards Operation. Der Zeitstempel zeigt 12:39 Uhr. Hier hat unser Navigator noch gelebt.“
    Marla blätterte weiter an das Ende der Aufstellung, um die letzten Fahrten zu analysieren.
    „Das Protokoll endet mit der Fahrt des Captains, als dieser zur Navigationszentrale aufgebrochen ist. Sehen Sie? Er hat zuerst in der Etage seiner Unterkunft gehalten. Die Position davor zeigt unser gemeinsames Erscheinen hier unten, als Nali nach dem Attentat gegen 13:15 Uhr um Hilfe gerufen hatte. Dort rechts stehen unsere Namen.“
    „Und dazwischen befindet sich nur ein einziger Logbucheintrag, also eine Fahrt, bei der der Aufzug aus dem medizinischen Bereich gestartet ist?“ Vanti wurde ganz unruhig. „Sollten wir nach all der Suche den Täter gefunden haben?“
    Marla lächelte. „Checken wir den Fahrgast.“
    Sie navigierte die Markierung nach oben und bestätigte auf der drittletzten Position. Das System zeigte den Namen der Person, die um 13:11 Uhr im ersten Expressaufzug die Etage in Richtung der Unterkünfte verlassen hatte.
    Tar val’ Monec/ Krankenstation /Lift 1/ 13:11/ 4230 ms
     
     
     

51. Flucht nach vorne – 1,5 Stunden bis zum Bogen
     
    Tar hatte Frachtraum 17 erreicht und den Türkontakt betätigt. Nachdem die zwei Elemente des Schotts auseinander geglitten waren, entsicherte er seine Strahlenwaffe, nahm sie in Vorhalte und betrat das kleine Lager. Die Beleuchtung war nicht besonders hell, eher bläulich und kalt, reichte aber aus, damit Tar eine Person erkennen konnte, die über eine Kiste gebeugt gewesen war, jedoch beim Lärm des auffahrenden Schotts hochschreckte.
    „Hab ich dich!“, schrie er triumphierend. „Glaubst du wirklich, du wärst schlauer als ich?“
    Sie drehte sich um, trat zögernd nach vorne und blieb unter einem der Lichtkegel stehen, so dass die ungleichmäßige Beleuchtung ihr Gesicht erhellte.
    „Ina! Du?“, rief Tar fassungslos.
    „Ja und? Was willst du tun? Du bist am Ende, du alter Sack! Deine Schwester ...“
    „Tiamalin! Was ist mir ihr? Wo ist sie?“, schrie er Ina an.
    „Du machst mir keine Angst! Wir rufen jetzt den Captain, dann kannst du deinen Auftritt hier erklären. Ich habe ein Alibi, ein gutes, das kann ich dir versprechen! Sind nicht sämtliche Sektionen mit Sicherheitsstufe II oder höher für dich tabu? Und ich habe dich hier auf meinem Weg nach oben entdeckt, habe ich doch, oder?“ Ina grinste hämisch. „Ich muss das jetzt melden!“
    Sie trat einen Schritt vor, ging auf den Kommunikator neben dem Schott zu. Tar wechselte die Strahlenwaffe in die linke Hand, griff mit rechts in seine Tasche nach einer der drei kleinen Fläschchen und brach die Ampulle am Hals auf. Während Ina sich übertrieben selbstbewusst an ihm vorbeischlängelte, stach Tar die aufgebrochene Ampulle mit einer blitzschnellen Bewegung in ihre Schulter.
    „Ahhh, verdammter Mist!“, brüllte sie. „Das wirst du mir büßen!“
    Ina griff an ihre Schulter und massierte die Einstichstelle.
    „Was war das? Brennt wie ein Insektenstich.“
    Tar wickelte das benutzte Röhrchen sorgsam in ein Taschentuch und ließ die Reste wieder in seiner Tasche verschwinden.
    „Nicht, dass ich mich noch schneide“, lachte er höhnisch.
    „Mir ist nicht so gut!“ Sie begann zu zittern. „Was hast du gemacht?“
    „Bleib hier stehen bis das Neurotoxin seine komplette Wirkung entfaltet hat! Hast du das verstanden?“
    „Ja“, antwortete Ina zögerlich. „Das habe ich verstanden. Ich bleibe hier stehen.“
    „Gut.“ Tar lief zur Schalttafel neben dem Eingang und prüfte das Panel.
    „Die Bewegungssensoren sind aus?“, rief er überrascht. „Warst du das?“
    „Ja, ist lange her.“
    Tar dimmte das Licht der Deckenbeleuchtung noch weiter herunter. Die Umrisse der an den Wänden aufgetürmten Container verblassten. Anschließend programmierte er eine Zugriffssperre auf die Systeme des Frachtraums und legte den Empfang von Sprachnachrichten still.
    ‚Die Kiste!’, schoss es Tar in den Kopf. Er lief auf die andere Seite des Raums. Ina stand paralysiert in der Mitte, reagierte kaum auf seine Aktionen. Er entfernte den Spanngurt, schob den Deckel beiseite und entnahm das spensanische Lesepad, die klobige Strahlenpistole und das Subraumfunkgerät, steckte alles in einen Beutel und verschloss die Kiste in der Art und Weise, wie er sie vorgefunden

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