Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
Navigationszentrale die Arbeit machen und besucht zwischendurch die Kantine, die Bibliothek, sein Quartier, verschiedene Frachträume und er war sogar schon einige Male im Maschinenraum.“
„Vielleicht will er als Verantwortlicher der Nachtschicht auch nur Präsenz auf allen Stationen zeigen.“
„Vielleicht ...“
„Du hättest Tar vorhin in der Navigationszentrale erleben müssen, er hat getobt wie eine Hornechse. Dr. Huttner überprüft noch die Geschichte bezüglich seiner Anwesenheit im Trainingsraum als die Detonation erfolgte. Huttner war sofort misstrauisch, ob die Verletzungen in seinem Gesicht von den umgestürzten Trainingsgeräten kommen. Aber du kennst sie ja – sie ist immer skeptisch.“
Vanti blickte auf sein Pad.
„Du hast noch einen Verdächtigen für mich?“
„Eine Verdächtige! Mane val’ Monee.“
„Mane? Wieso?“
„Sie durchlebte in der letzten Woche mit den Spensanern Schreckliches. Wir haben keine Ahnung, was in Manes Abwesenheit wirklich mit ihr passiert ist. Kann sie sich überhaupt selbst erinnern und ist das ihre eigene Erinnerung oder wurde sie konditioniert und manipuliert?“
„Ich muss gestehen, darüber haben ich nach ihrer Rückkehr auch nachgedacht.“
„Vielleicht wurde Mane einer Gehirnwäsche unterzogen oder unter Drogen gesetzt? Denkbar könnte aber auch eine Erpressung gegen ihre Freunde oder die Familie sein, die sie nun zwingt, derartige Dinge an Bord unseres Schiffes zu tun, weil sie keinen anderen Ausweg sieht.“
„Ich stimme dir zu. Wir müssen Mane mit in den Kreis der Verdächtigen aufnehmen.“
„Okay – Rati. Wie gehen wir nun vor? Konfrontieren wir diese Kandidaten mit unseren Überlegungen, oder beobachten wir sie einfach weiter?“
„Ich denke, wir beobachten sie. Wir sollten mit Junis sprechen!“
„Gute Idee, ruf ihn doch gleich her“, stimmte Vanti zu und der Erste beorderte seinen Administrator in den vorderen Besprechungsraum. Nach drei Minuten schwang die Zugangstür auf und Junis trat ein. Ohne Umschweife nahm er an der gegenüberliegenden Seite des großen ovalen Tisches Platz. Der Captain stand im gleichen Zuge auf und verriegelte vom Sensorfeld aus die Zugangstür, damit niemand die Besprechung stören konnte. Junis schaute überrascht. Dann ging Rati zurück zu seinem Stuhl, setzte sich und holte tief Luft.
„Hallo Captain“, begann Junis das Gespräch von sich aus.
„Schön, dass Sie so schnell gekommen sind, Herr Triage. Vanti und ich machen uns große Sorgen um die Sicherheit des Schiffs. Die Detonation im Maschinenraum war kein normaler Unfall. Jemand hat die Steuermodule am Antriebsaggregat manipuliert oder beschädigt, um die ‚Decision’ , manövrierunfähig zu machen.“
„Was sagen Sie?“ Junis war bestürzt. „Wer aus der Mannschaft sollte uns hier draußen Schaden zufügen wollen? Wir sind abseits der gängigen Handelsrouten unterwegs, weit und breit kein Klasse-G5-Planet, nicht einmal ein G6er. Der letzte Schiffskontakt dürfte auch schon Tage her sein.“
„Nach der Detonation tauchten unvermittelt spensanische Raumschiffe auf, drehten dann aber ab.“
Junis hob überrascht die Augenbrauen.
„Wir verdächtigen drei Personen!“ Rati val’ Porch fixierte seinen Administrator, schaute ihm tief in die Augen und ließ ein wenig Zeit verstreichen. „Wir haben ein besonderes Vertrauen Ihnen gegenüber. Sie sind der Administrator dieses Transportschiffes. Jemand, der vieles kann und vieles können muss, um all die elektronischen und logischen Systeme des Schiffs zu koordinieren.“
„Ich weiß um Ihr Vertrauen, Captain, und ich denke, in all den Jahren der gemeinsamen Arbeit konnten Sie sich immer auf mich verlassen. Also wie kann ich helfen?“
„Ich wünsche eine Überwachung von Tom Jerris, Tar val’ Monec und Mane val’ Monee. Es ist wichtig, in den nächsten Wochen ihre Schritte und täglichen Aktionen genau zu dokumentieren.“
„Besonders auch ihre freien Zeiten“, fügte Vanti hinzu.
„Richtig! Wir hoffen, so verwertbare Beweise zu finden, um den Saboteur zu überführen. Bekommen Sie das hin?“
„Sie können auf mich zählen! Ich konfiguriere die Systeme passend auf diese drei Personen.“
„Dass Sie hier besonders verschwiegen und professionell vorgehen müssen, brauche ...“
„Brauchen Sie nicht zu erwähnen“, beendete Junis den Satz des Zweiten.
„Sehr gut!“
Rati stand auf, entsicherte die Tür und Junis verließ den Besprechungsraum. Rati wandte sich an
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