Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold

Vom Netzwerk:

seinen Freund: „Was denkst du?“
    „Ich denke, es ist das Beste, was wir zu diesem Zeitpunkt tun können. Je weniger Personen erst einmal in den gesamten Prozess involviert sind, desto besser. Wir werden diese Infiltration nur aufdecken, wenn sich der Gesuchte in Sicherheit glaubt.“
    „Das ist auch meine Meinung. Ich habe vorhin mit Jack, Fahris, Darmin und Blade gesprochen, um sicherzustellen, dass sie nichts von der Sabotage gegenüber der Mannschaft erwähnen.“
    Vanti nickte. „Hoffen wir auf ruhigere Tage.“


57. Die Jagd – 1,25 Stunden bis zum Bogen

    Marla und Vanti saßen im Büro der Ärztin, fassungslos vom Ergebnis ihrer Suche.
    „Ist das unser Täter – der Mörder?“, wollte Vanti wissen. Sein Finger berührte das Glas des Bildschirms und zeigte auf den gekennzeichneten Namen im Logbuch der vier Expressaufzüge.
    „Ich denke ja. Der Eintrag zeigt uns die letzte abgehende Aufzugfahrt, benutzt von Tar val’ Monec um 13:11 Uhr“
    „Tar – verflucht! Warum hat Junis das nicht bemerkt?“ Vanti schlug wütend auf den Tisch. „Wir hätten Richards Tod verhindern können!“
    „Junis? Was hat der damit zu tun?“
    „Später!“, brach Vanti Marlas Rückfragen ab. „Kümmern wir uns um Tar.“
    „Wie sollen wir vorgehen? Er ist kein einfacher Mörder. Tar läuft mit sieben beschädigten und hochexplosiven Nanobots durchs Schiff!“
    „Das reicht nicht aus!“, fügte Vanti aufgebracht hinzu. „Vermutlich gehen zwei weitere Morde auf sein Konto.“
    „Wer denn noch?“ Marla sah ihn verständnislos an.
    „Denken Sie an die Sabotage am Antrieb des Maschinenraums vor acht Monaten.“
    „Ist das bewiesen?“
    „Für Tar wird die Luft dünn! In all den Jahren haben wir mit den unterschiedlichsten Spezies zu tun gehabt. Die Spensaner gehören dabei nicht gerade zu einer friedliebenden und gern gesehenen Gattung. Aber wir haben uns mit ihnen arrangiert und wir ließen uns gegenseitig in Ruhe. Seit die „ Beautiful Decision “ vor acht Monaten auf Gaya City gelandet ist, scheinen sich die Wege mit den Spensaner jedoch zu oft zu kreuzen, als dass es sich einfach um einen Zufall handeln könnte.“
    „Wollen Sie andeuten, dass Tar auch für Manes Entführung verantwortlich ist?“
    „Ich kann derzeit nicht beurteilen, wie die Spensaner, unser Führungsoffizier, Mane und womöglich auch andere Besatzungsmitglieder in die gesamten Geschehnisse seit Gaya verwickelt sind. Eines ist jedoch offensichtlich: Mane wurde von den Spensanern entführt und diese tauchten von Neuem im Dunstkreis unseres Schiffes auf als der Antrieb manipuliert wurde. Wenn wir Tar die Sabotage des Aggregats beweisen, ist für mich der Rest bestätigt.“
    Vanti erhob sich und schaltete den Bildschirm ab.
    ‚Es wird Zeit für Ordnung zu sorgen!’, dachte er. ‚Sollte Tar für die Entführung Manes verantwortlich sein, wird diese Jagd zu meiner persönlichen Angelegenheit!’
    Nun, da er sich seit heute Morgen besonders zu Mane hingezogen fühlte, verlor der Zweite ein Stück seiner Objektivität. Er dachte an die pure Elektrizität auf seiner Haut, als er und Mane sich im Schwimmbad zu ersten Mal berührten, die Leidenschaft beim Kontakt ihrer Lippen und wie er sich seit dem ihrer liebreizenden Art nicht mehr entziehen konnte.
    „Was unternehmen wir nun gegen val’ Monec?“, riss Marla den Kollegen aus seinem Tagtraum.
    Sie stand auf und verließ Elodies Büro. Auf dem Flur bemerkte sie, niemand folgte ihr. Marla hörte, wie Vanti zuerst den Captain über das Ergebnis der Recherche unterrichtete. Sie kehrte um und konnte an der Stimme aus dem Lautsprecher erkennen, wie enttäuscht, aber seltsamerweise nicht überrascht der Erste über die Informationen wirkte. Seine Anweisungen, wie mit Tar zu verfahren sei, waren eindeutig.
    „Brechen wir auf!“, rief Vanti und rannte schnellen Schrittes an Marla vorbei. „Wir haben nur fünfzehn Minuten Zeit! Beeilen Sie sich! Ab 15:00 Uhr ist Ihr Platz in der Navigationszentrale! Von dort werden Sie die Aktionen um den explodierenden Stern koordinieren. So lange können Sie mir bei der Jagd nach Tar helfen.“
    „Ich bin bereit!“
    „Unser erstes Ziel ist die Waffenkammer auf Deck 3.“
    Die Stimme des Zweiten wirkte streng, seine Ziele waren klar. Nun galt es, einen alten Weggefährten zu jagen. Die Tür des medizinischen Areals gab den Weg auf den Flur frei und sie begannen zu laufen. Einer der vier Expressaufzüge stand unmittelbar zur Verfügung und