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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Schulter rot durchnässt und Schmerzen standen ihm im Gesicht. Marla vernahm das leise Klicken seines leergeschossenen Strahlengewehrs. Tar stierte überrascht das Gewehr an, doch der verwundete Krontenianer war nicht bereit aufzugeben. Von Schmerzen erfüllt schrie er auf, warf seine Waffe hasserfüllt zur Seite und verschwand im Behandlungsraum. Währenddessen klinkte Marla das nächste Energiepack ein und folgte ihm. Auf den ersten Blick konnte sie Tar nirgends entdecken. Doch die Spur aus Blut sprach eine unverblümte Sprache und der Versuch sich zu verstecken, erschien auf Grund der aktuellen Situation nahezu absurd. Es dauerte wenige Sekunden, bis Marla die Desinfektionskammer erreicht hatte und den Krontenianer durch das Glas erblickte. Sie wollte gerade die automatische Zugangstür mit einem Fingerdruck versperren, als sie die rote Kontrollleuchte entdeckte. Tar hatte die Tür bereits von Innen verriegelt und sich eingeschlossen.
     
     

60. Offizier überflüssig – 1 Stunde bis zum Bogen
     
    Eine große Last fiel von ihr ab. Marla hängte das Strahlengewehr über ihre rechte Schulter und streifte sich mit beiden Händen durch die verschwitzten Haare. Sie begann leicht zu zittern.
    ‚Wo bleiben Mane und die anderen?’, dachte sie. ‚Sie müssten schon längst hier unten sein.“
    Als sie das Blut auf ihren Schuhen sah, erschrak sie, obgleich es nicht ihr eigenes war. Mit dem nächstbesten Tuch wischte sie ab, was sich auf die Schnelle entfernen ließ.
    Die Tür zum Behandlungsraum ging auf. Reflexartig riss Marla ihre Waffe hoch und schleuderte den Oberkörper herum. „Wer ist da?“, rief sie aufgeregt, auch wenn sie mit Mane, Vanti und Darmin rechnete.
    „Ich bin es, ihr Captain!“
    „Rati“, entgegnete Marla erstaunt.
    „Frau Santiago. Sie hatten Erfolg, wie ich sehe.“
    „Tar ist hier drin – ja. Aber er hat sich selbst eingeschlossen. Ich habe ihm nur den Fluchtweg versperrt.“
    Der Erste trat an Marla vorbei, schaute durch das Sicherheitsglas und vergewisserte sich des erfolgreichen Fangs.
    „Wir waren einmal Weggefährten. Was in aller Not hat dich dahin getrieben? Sabotage, Verrat, Mord. Du bist eine Schande für unsere Spezies! Jetzt kauerst du in einem Raum, der dir nicht einmal genug Platz bietet, um dich zu verstecken.“
    Tar schwieg. Eine Hand drückte er auf die Wunde der Schulter, die andere lag bewegungslos in seinem Schoss.
    „Nun komm raus!“, forderte Rati. „Sonst lasse ich die Tür herausbrechen!“
    Tar raffte sich auf, warf den beiden einen hoffnungslosen Blick zu und aktivierte die Desinfektionskammer am innenliegenden Bedienpanel. Leise und sonor starteten die Module, warmes Wasser ergoss sich über ihn und all sein Blut entschwand in Sekunden.
    „Verdammt noch mal! Was soll das jetzt werden?“ Irritiert stierte der Captain auf das äußere Bedienfeld.
    „Wie konnte Tar die Sicherheitsprotokolle umgehen? Der Reinigungsprozess läuft auf Stufe zehn !“
    „Zehn?“, rief Marla erschrocken. „Das wird ihn töten!“
    Unterdessen erhöhte sich der Anteil der körnigen Reinigungspartikel, die mit steigender Geschwindigkeit durch den Wasserstrahl geschossen wurden. Der zu Anfang noch angenehme Desinfizierungsvorgang steigerte sich, begann zu schmirgeln, wurde immer brutaler und trieb die kleinen Teilchen in Tars Hautschichten.
    Der Captain wählte den Kanal des Labors. „Junis! Schalten Sie die Desinfektionskammer ab – sofort!“
    Es dauerte einen Augenblick bevor sich Junis meldete. „Ich versuche es, warten Sie!“
    Inzwischen drang das Schreien Tars schwach nach draußen, zu massiv wirkte die Abschirmung der kleinen Kammer, die keinen Platz zum Entweichen bot. Dann färbten die Blutspritzer seines aufplatzenden Körpers das Sichtglas, kurz tauchte Tars entstellte Hand an der Scheibe auf, dann zerlegte die nächste Stufe seine Extremitäten, den Torso und den Kopf.
    „Ich benötige wenigstens eine Minute, um die Sperren zu umgehen“, erklärte Junis.
    „Schon gut“, antwortete Rati niedergeschlagen. „Es hat sich erledigt!“
    Unterdessen entsorgte die Kammer die Reste des ehemaligen Offiziers in die Weiten des Weltalls und initiierte die Selbstreinigung.
    „Captain?“ Sprachlos hatte Marla das Ende Tar val’ Monecs beobachtet.
    „Ich kann das nicht glauben. Hätte es nicht eine Lösung gegeben?“
    „Wir hätten ihm eine angeboten, aber es wäre nicht die Seine gewesen.“ Marla sicherte ihre Waffe und wartete ab.
    „Der Selbstmord Tars macht

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