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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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aus der ganzen Geschichte eine verharmlosende Tragödie, als ob es keine Täter, sondern nur Opfer gegeben hätte.“ Rati konnte seine Emotionen nicht weiter unter Kontrolle halten. Frustriert schlug er mit der Hand an die Glasscheibe der Desinfektionskammer. „Er hatte sich in einer Sackgasse verrannt. Er vernichtete die Schwächeren und hat dann festgestellt, dass es für ihn keinen Weg mehr zurück in unsere Gemeinschaft gab.“
    „Dass er sich selbst ein Ende gesetzt hat, macht die Morde nicht weniger entsetzlich“, fügte Marla hinzu.
    „Keineswegs ..., wir alle haben gute Freunde verloren und das alles zu verarbeiten, wird dauern. Dessen ungeachtet ist dieses Kapitel nun beendet.“ Rati wechselte das Thema. „Wenn wir aus dem Methan Profit schlagen wollen, dann jetzt!“
    „Stimmt. Ich mache mich auf den Weg. Wissen Sie eigentlich, warum die anderen drei mir nicht gefolgt sind?“
    „Ich habe sie zurückgerufen, als ich sah, wie Sie die Situation im Griff hatten. Gut gemacht! Doch nun sollten Sie sich beeilen.“
    „Ja – Captain.“
    Mit diesen Worten verließ Marla die Krankenstation, um ihren eigentlichen Job wieder aufzunehmen.
     

61. Das Warten endet – 1 Stunden bis zum Bogen
     
    Abgehetzt und verschwitzt von der Verfolgung Tar val’ Monecs traf Marla an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz ein. Zweifelsohne war es ein gutes Gefühl Richards Mörder eigenhändig zur Strecke gebracht zu haben. Sie hatten ihn zu viert gejagt und ohne die Unterstützung ihrer Kollegen wäre der Ausgang mit Sicherheit ein anderer gewesen. Dessen ungeachtet hatte sie Tar in die Enge getrieben und festgesetzt, auch wenn sie sich ein anderes Ende gewünscht hätte.
    Inzwischen zogen Erschütterungen durch das große Transportschiff. Erste Anzeichen waren kaum zu spüren gewesen. Ein gelegentliches Vibrieren des Bodens hatte Marla bereits bei der Verfolgung auf der Krankenstation bemerkt. Hier und da erzitterten Kaffeetassen und Arbeitsmaterial.
    „Marla! Da bist du ja endlich!“, begrüßte Jandin sie freudig. „Wir dachten schon, du hättest dich aus dem Staub gemacht, bevor die Show beginnt.“
    Mag lachte, kümmerte sich aber akribisch um die Überwaschung des nahegelegenen Weltraums.
    „Es gab noch etwas zu erledigen.“ Nachdem Marla den Blick ihres Captains bemerkt hatte, wechselte sie das Thema. „Lasst uns schauen, wo wir stehen.“
    Sie lief zu einem Bildschirmplatz und studierte die Berichte der letzten Stunde. Gelegentlich las sie murmelnd einige Zeilen vom Bildschirm ab. Dann schaute sie auf. „Sieht doch gar nicht schlecht aus!“
    Das Schiff begann zu ächzen und wurde mehrfach aus seiner Position gedrückt. Der Stern wurde immer instabiler und die Gravitationswellen ließen das Schiff im Drei-bis-Fünf-Minuten-Rhythmus erzittern. Langsam zeigte sich die nicht zu bändigende Kraft der Naturgewalten, gegen welche die „ Beautiful Decision “ zu kämpfen hatte.
    ‚Beim finalen Knall darf das Schiff mit seiner Besatzung von über sechzig Männern und Frauen überall sein’, dachte Marla, ‚... nur nicht in der Nähe dieses Sterns.’
    Cole überreichte ihr ein Organizer-Pad. „Hier finden Sie die aktuellen Berechnungen. Es ist zu erwarten, dass der Bogen zuerst auf der Rückseite des Sterns entsteht und sich dann nach vorn entfalten wird.“
    „Danke für die Daten.“ Sie prüfte die Analysen des jungen Kollegen.
    „Das haben Sie gut gemacht“, lobte Marla ihn förmlich in der Gegenwart des Captains und Cole lächelte zufrieden.
    „Die Mannschaft ist informiert“, erklärte Rati. „Sie erhalten übergangsweise alle nötigen Befugnisse, um die eingebundenen Abteilungen von hier aus zu koordinieren. Die erforderlichen Kanäle sind dauerhaft geöffnet.“
    „Danke.“ Marla zögerte. „Dann übernehme ich jetzt bis zum Fischen des Methans.“
    Sie selbst hatte das kommende Szenario in den letzten Tagen immer wieder im Kopf und auf ihrem Organizer-Pad durchgespielt. Die Verantwortung, die auf ihr lastete, war ihr vollends bewusst, doch Marla sah auch die Chance, sich in den nächsten Stunden profilieren zu können. Zudem könnte eine weitere Belobigung auf ihrer Personalkarte auf gar keinen Fall schaden.
    „Jack, kannst du mich hören?“ Sie begann, den Status der einzelnen Abteilungen abzufragen.
    „Klar und deutlich. Das Segel ist in einem guten Zustand. Ob die Entfernung stimmt, werden wir später genauer wissen.“
    „Blade, wie ist der Status des Pro-Puls-Antriebs?“
    „Alle

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