Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
navigierte Pan den Transporter näher an den Stern heran.
Die Bildübertragung des Großbildschirms hellte sich auf, als der Stern sein Feuerwerk entzündete. Die stellaren Wasserspeicher unter der Oberfläche entluden sich explosionsartig und die entstandene Gashülle entfaltete sich zum farbenprächtigen planetarischen Nebel. Nach einer halben Minute umgab ein breites Farbspektrum den gesamten Stern und leuchtete in pulsierendem Glitzern in die tiefe Dunkelheit des Sektors.
„Wir zeichnen dieses Naturereignis doch auf?“, fragte Rati gebannt. Cole drehte sich kurz um und bestätigte die Anfrage seines Captains.
Gut zwei Minuten lang leuchtete der Stern in allen erdenklichen Farben.
„Es erinnert optisch stark an einen Regenbogen auf unserer guten alten Erde“, stellte Cole fest. „Niederschlag wird von Sonnenstrahlen beleuchtet.“
„So sieht es aus und daher kommt auch zweifelsohne der Name dieses Phänomens. Es gibt zwei gravierende Unterschiede: Dieser Bogen ist kreisrund und er entsteht auf Grund ganz anderer Reaktionen“, erklärte Marla.
Dann rief sie Jack über das Kommunikationsmodul.
„Hey, Jack. Ich denke, noch vier oder fünf Minuten, dann beginnt die Kettenreaktion im Sterninneren. Danach erwarten wir die Sternenwinde und du kannst beginnen das Methan abzusaugen.“
„Danke“, war Jacks kurze und knappe Antwort.
Mag drehte sich von seinem Arbeitsplatz zu Marla, danach zum Captain. Sein Gesicht war blass, die Falte zwischen den Brauen tief und die Züge um die Mundwinkel angespannt.
„Wir haben ein Problem! Die Scanner zeigen drei spensanische Kampfflieger im Anflug auf die ‚ Decision ‘. Der Signatur nach zu urteilen, sind es die gleichen wie vor acht Monaten. Beim aktuellen Abfangkurs erreichen sie uns in acht Minuten.“
62. Unerwünschter Besuch – 15 Minuten bis zum Bogen
Rati funkte seine Waffenoffizierin an und verständigte sie über die anfliegenden spensanischen Schiffe.
„... Mane, heute bereitet uns das Schicksal ein unerwartetes Ereignis nach dem anderen“, schloss er seine einleitenden Worte.
„Wir werden uns der Situation stellen müssen“, antwortete sie. „Widerstand im Weltall erscheint auf Grund der bevorstehenden Ereignisse sinnlos und zudem auch nicht wirklich erfolgversprechend.“
„Im All haben wir keine Chance! Unser Transportschiff kann es nicht mit drei wendigen Kampffliegern aufnehmen. Zudem klafft an Steuerbord ein überdimensioniertes Sonnensegel.“
„Ich organisiere die Verteidigung an Bord. Bereiten wir ihnen einen würdigen Empfang!“
„Denken Sie daran, zu diesem Zeitpunkt ist der Antrieb unser wichtigstes Gut.“
„Okay. Mane – Ende.“
„Es ist bestätigt!“, rief Mag. „Alle drei Flieger sind vom Typ ‚FightDragon’.“
„Danke für die Mitteilung“, entgegnete Rati und dachte darüber nach, dass die vergleichsweise kleinen Enterkommandos ohne jeden Zweifel das geringere Übel waren.
Die spensanischen Schiffe hatten einen nahen Einsprungspunkt gewählt und so dauerte es gerade mal sechs Minuten, bis deren Metallkörper an die Außenhaut des Transportschiffes schlugen, um es aufzubringen. Binnen Sekunden gelang es den Angreifern mit Codeknackern Zutritt zu erlangen. Kurz darauf stürmten zwanzig schwer bewaffnete spensanische Krieger den Gang der Steuerbordschleuse entlang, auf der Suche nach den Anführern der „ Beautiful Decision “.
Mane hatte Vanti und Fahris um Unterstützung gebeten und um jeden Offizier scharten sich sechs bis sieben Mannschaftsmitglieder. Nachdem Vanti für eine ausreichende Bewaffnung aus dem Arsenal der Waffenkammer gesorgt hatte, teilten sich die drei Teams, um die wichtigsten Sektionen des Schiffes zu sichern.
„Folgt mir zum Antrieb!“, rief Mane den vier Männern und zwei Frauen ihrer Gruppe zu. „Wir müssen um jeden Preis die Antimateriekammer schützen.“
Sie betraten den Maschinenraum.
„Der Captain hat uns gerade über das Enterkommando unterrichtet“, teilte Tom nervös mit.
„Deshalb sind wir hier! Um euch drei und die Antimaterie zu schützen“, erklärte Mane.
„Hoffentlich in genau dieser Reihenfolge!“
„Sorge dich nicht.“
Manes Gefühle waren gespalten. Sie verspürte Angst vor den Spensanern, in deren Gefangenschaft sie so viel hatte erdulden müssen. Auf der anderen Seite fühlte sie, trotz der langen Zeit seit der Entführung, noch immer großen Hass und den Wunsch nach Rache.
‚Ich bin bereit für eine Revanche, bereit dem Gegner
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