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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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sahen über dieses Defizit hinweg, andere wollten deswegen mit dem Frachtmeister nichts zu tun haben. Marla erinnerte sich an eine andere Begebenheit, da zerriss Jack in der schiffseigenen Bibliothek ein Buch, weil er bei seiner Recherche nicht gleich fündig wurde. Dafür erhielt er vom Captain einen Verweis und wurde seit dem Tag nicht mehr in der Bücherei gesehen.
    „Jack, wir haben einen Bogen lokalisiert“, duzte der Captain seinen Frachtmeister. „Was hältst du davon?“
    „Na klasse! Dann freuen sich alle auf das Feuerwerk, Silvester wird dieses Jahr vorverlegt.“
    „Jack!“, unterbrach der Captain.
    „Okay, ich denke, wir wollen das Methan.“ Er überlegte laut. „Und wo wollen wir hin damit?“
    Der Frachtmeister wusste genau, der Captain hatte es auf das freiwerdende Gas abgesehen.
    „Methan gilt in diesem Sonnensystem als sehr wertvoller Rohstoff“, führte val’ men Porch aus. „Nirgendwo in diesem Sektor kann es gefördert werden, denn die Vorkommen unter der Oberfläche der bewohnbaren Planeten sind zu unbedeutend und die Anlieferung mit Tankschiffen aus fremden Systemen stellt ein kostspieliges Unterfangen dar.“
    „Mit einer erfolgreichen Absaugung des entstehenden Methans lassen sich viele Rollars verdienen“, fügte Marla hinzu.
    „Damit wir so große Mengen lagern können, müssen wir das Gas komprimieren. Ich habe nicht viele leere Druckbehälter an Bord.“ Gibson grübelte. „Die Frachträume sind zurzeit zwar nicht ausgelastet, aber für die Lagerung müssten wir schon einige Behälter mehr haben, die solchen Druckverhältnissen standhalten. Normale Transportcontainer und Frachtboxen halten die entstehenden Belastungen auf keinen Fall aus. Ein kurzfristiger Zukauf von Druckbehältern scheint bei unserem aktuellen Kurs Richtung Lumpur nicht möglich zu sein.“
    Marla war bei Jacks Ausführungen eine Idee gekommen.
    „Jack, könnten wir ...“
    Der Captain hob die Hand. Sein Blick wechselte zwischen den beiden völlig unterschiedlichen Mannschaftsmitgliedern. „Macht euch ein paar Gedanken, holt den Rest der Führungsoffiziere dazu, besprecht es mit den anderen. In drei Stunden höre ich mir die Ergebnisse im vorderen Besprechungsraum an.“
    „Werden wir tun“, antwortete Marla und Jack stimmte zu.
    Sie verließen die Unterkunft val’ men Porchs und folgten dem Flur zu den Expressaufzügen.
    „Was glaubst du, wie viel Methan wird bei der Entstehung des Bogens ins All freigesetzt?“, überlegte Jack, während sie in den Aufzug stiegen.
    „Etage vier“, wies Marla die Sprachsteuerung an und die Lifttür schloss sich. „Ich denke, die Menge braucht uns keine Sorgen zu machen. Wir werden die freiwerdende Menge niemals komplett lagern können.“
     
     

8. Suche nach Arbeit – 237 Tage bis zum Bogen
     
    Der Tower des Umschlaghafens von Gaya City hatte von außen schon imposant gewirkt und dennoch ließ sich seine wahre Größe erst erkennen, als Marla in seinem Inneren unterwegs war. Ihr rechter Arm schmerzte noch leicht, nicht wegen seiner Verletzung, sondern laut Dr. Mattez waren dies die Nachwirkungen der Behandlung durch die Medi-Kompresse. In ein bis zwei Stunden sollte das Ziehen abgeklungen sein.
    Von der Krankenstation bis ins Erdgeschoss waren es fünf Etagen. Treppen oder klassische Aufzüge suchte sie vergebens und so sprach sie einen jungen Mann an.
    „Entschuldigung, können Sie mir helfen?“
    „Was kann ich tun?“
    „Können Sie mir sagen, wo ich einen Aufzug finde, um nach unten zu gelangen?“
    „Wie sind Sie denn hier rauf gekommen? Mit einem Drifter! Sehen die beiden Röhren dahinten?“, mit diesen Worten wies der Mann ans Ende des Flurs. Zielstrebig liefen die Besucher in eine türgroße Öffnung hinein und verschwanden. Andere Fahrgäste kamen aus der daneben liegenden Öffnung heraus.
    „Ja – danke“, antwortete Marla verdutzt, doch der Mann hatte sie stehen gelassen und war bereits verschwunden.
    Sie näherte sich und beobachtete die Anderen bei der Benutzung. ‚Und ich dachte, ich hätte schon so einiges gesehen.’
    Da Marla weder Geländer noch Böden und auch ansonsten kein sichtbares Transportsystem erkennen konnte, zögerte sie einzusteigen.
    „Die Lifte verlangten von ihren Passagieren blindes Vertrauen und Mut. Ein Schritt und Sie haben Ihren Spaß!“, rief ihr eine krontenianische Frau im Vorbeigehen zu. Die Leute stiegen einfach in den Schacht, ohne zu warten und wie von einer unsichtbaren Kraft getragen, wurden sie

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