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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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angehoben oder abgesenkt. Marla fasste sich ein Herz und betrat die linke Röhre.
    ‚Ich falle nicht, rutsche nicht weg. Es ist toll, wie fliegen.’, sie war begeistert, Adrenalin schoss durch ihren Körper. Die Röhren waren transparent und sie genoss den freien Blick solange sie die fünf Etagen nach unten driftete.
    ‚So müssen sich die Vögel im freien Flug fühlen.’
    Angeregt drehte sie zwei weitere Runden und entschied später noch einmal wiederzukommen. Dann orientierte sie sich an den großen Hinweisschildern in der Nähe des Eingangs, entdeckte die Buchungsstelle im Erdgeschoss und machte sich auf den Weg.
     
    „Guten Tag, mein Name ist Marla Santiago.“
    „Seinen Sie gegrüßt“, empfing sie ein Angestellter der Buchungsstelle, ein Pajate. Er gehörte zu einer Lebensform, die in diesem Sonnensystem heimisch war. Sein Aussehen definierte sich durch eine gewisse Kleinwüchsigkeit. Mit einer Körpergröße von gut einem Meter fünfzig, seinem kleinen sowie schrumpeligen Gesicht und dem aufgedunsenen Oberkörper wirkte er dennoch freundlich und zufrieden. Vieles in diesem Büro war auf ihn und zwei seiner Kollegen angepasst worden. Eine kleine mobile Hebebühne erlaubte es, Regale und höher stehenden Unterlagen zu erreichen.
    „Frau Santiago, ich habe von Ihrem Zwischenfall gehört.“ Der kleine Pajate zeigte sich besorgt. „Es geht Ihnen hoffentlich wieder besser?“
    „Danke, es geht mir gut.“
    „Sie tragen noch eine Armmanschette? Grund zur Sorge?“
    „Auf keinen Fall. Ich bin auf der Krankenstation vortrefflich betreut worden. Vor dem Verlassen des Towers sollte ich mich hier melden.“
    „Ja, eine Gutschrift von dreihundertfünfzig Rollar. Haben Sie Ihre Personalkarte dabei, Frau Santiago?“
    Marla suchte in ihrer Tasche und legte den Datenträger auf das Pult.
    „Personalkarten sind so eine praktische Erfindung“, der Pajate nahm die Karte. „Eine Art Personalausweis, ein Sammelordner für Zeugnisse und jede Art von Dokumenten, Fahrzeugbeförderungsscheine und zusätzlich Zahlungsmittel.“
    „Und das alles vereint auf einer fast unzerstörbaren Titankarte, annähernd in der Größe des klassischen Plastikgeldes vergangener Tage“, fügte Marla hinzu.
    Der Pajate bewegte das Speichermedium über ein markiertes Feld des Tresens und sogleich wurde der kontaktfreie Lesevorgang angezeigt. Auf dem integrierten Thekendisplay erschien in grünen Ziffern „+ 350“. Marla berührte die Anzeige mit ihrem Zeigefinger und bestätigte den Zahlungstransfer. Anschließend steckte sie die Karte sorgsam in ihre Tasche zurück.
    „Vielen Dank.“
    „Sie müssen sich nicht bedanken, Frau Santiago. Sie sollen unseren Raumhafen in guter Erinnerung behalten.“
    „Werde ich“, mit diesen Worten wünschte Marla dem Pajaten einen schönen Tag und verschwand.
    Als sie nach draußen auf das Gelände des Umschlaghafens trat, versank bereits die zweite der drei Sonnen am Horizont, zurück blieb ein diffus-gräuliches Licht. Am Himmel kreisten weiterhin die Barkassen der Hafenmeisterei. Raumschiffe absolvierten Starts oder Landemanöver, jedoch weniger aktiv als noch am Mittag.
    ,Oh Schreck’, Marla entdeckte ihre Unglücksstelle und sie war geschockt. ‚Dort habe ich vor ein paar Stunden gestanden.’
    An der Stelle, wo sie der unerwartete Metallregen getroffen hatte, lag jetzt ein hoher Berg von Stangen, Platten und sonstigem Schrott. Um die Aufschlagstelle waren weite Teile des Asphalts aufgerissen. Überall lagen Stücke des Straßenbelags, die beim Aufschlagen des Altmetalls losgesprengt worden waren. Gut dreihundert Meter abseits hatte sich der notgelandete Abfallcontainer-Hoover in den Boden gebohrt.
    ‚Heute ist wirklich mein Glückstag’ Marla näherte sich der Unfallstelle. Der entstandene Schrotthaufen überragte problemlos ihre Körpergröße. Rundherum blinkten Absperrleuchten. Einige uniformierte Mitarbeiter der Hafenmeisterei untersuchten den Unfallort, andere prüften den havarierten Hoover.
    ‚Es ist an der Zeit, eine dauerhafte Beschäftigung zu finden, doch es geht bereits auf den Abend zu’, sinnierte Marla. ‚Eigentlich hatte ich um Mittag mit der Arbeitssuche beginnen wollen.’ Enttäuscht schaute sie in den Himmel. ‚Natürlich könnte ich mir wieder irgendeine Unterkunft für die Nacht in Gaya City suchen, doch das bringt mich nicht weiter.’ Marla blickte auf die Uhr. ,Ich habe lange genug auf diesem Planeten und seinem benachbarten Mond gelebt. Nun ist die Zeit

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