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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Taillenkordeln an ihrem braunen Hänger, um ihre weiblichen Rundungen zu verschleiern und weniger figurbetont zu wirken. ‚Ein Job in diesem Schiff wäre genau das richtige, aber nicht wegen meines Aussehens, sondern weil es einen Job gibt, den ich qualifiziert ausüben kann!’ Sie griff in die Tasche und tastete nach ihrer Personalkarte. ‚Und weil mir das die guten Abschlusszeugnisse der Internatsuniversität bestätigten.’
    Wie versprochen wurde sie oben erwartet und ein junger Fähnrich führte die sichtlich angespannte Marla durch einen Seitengang aus der Verladehalle. Der Boden der Flure und Räume war frei von Metall. Ein leicht nachgebendes Material dämpfte jeden ihrer Schritte. ‚Ganz ungewöhnlich ...‘, dachte sie und bemerkte eine durchgängige, angenehme Ruhe im Schiffsinneren.
    Marla erinnerte sich an ihr erstes Schiff, auf dem sie eine Ausbildung begonnen hatte. Permanente sonore Grundgeräusche, die von den Antriebsaggregaten, den pneumatischen Systemen oder Hydraulikpumpen über die steifen Metallwände durchs gesamte Schiff übertragen wurden, hatten den Körper beim Arbeiten, Schlafen und auch in der Freizeit belastetet. Ohne Ohrenstöpsel fand der Körper in den hinteren Abteilungen des Raumschiffs keine Chance zu entspannen oder abzuschalten.
    Sie erreichten einen Empfangsraum von beachtlicher Größe. Die Beleuchtung schimmerte in einem angenehmen, leicht weißlichen Licht. Die Mitte füllte ein ovaler Tisch mit zwölf Plätzen. Der Fähnrich wies Marla einen Platz zu, dann ließ er sie allein. Der Raum wirkte schlicht in seiner sachlichen Ausstattung. Neben dieser Tischkombination und einem Eckschrank mit runden Formen integrierte sich ein Großbildschirm in die Längswand. In einer Ecke hatte eine mannshohe bengonische Trippelpflanze in voller Blüte ihren Platz gefunden. Unzählige weiße Kelche schmückten ihren Schaft. Marla genoss ihren leichten Duft, ein Gemisch von Vanille und Ananas. Auf der anderen Seite stand ein krontenianischer Globus auf einem dickwandigen Edelstahlgestell. Die Kugel maß geschätzt einen Meter. Marla betrachtete fasziniert die reliefierte Oberfläche des prachtvollen und seltenen Exemplars.
     
     
     

9. Ein waghalsiger Plan – 3 Tage bis zum Bogen
     
    „Seid doch etwas leiser! Ich versuche zu errechnen, wie lange wir für die Umschichtung der Ladung in die kleineren Frachträume benötigen.“
    „Können wir überhaupt genug Gas lagern, damit unser Vorhaben für die gesamte Mannschaft lukrativ ist?“
    „Marla, kannst du sagen, wie viel Zeit uns bleibt, bis der Umbau abgeschlossen sein muss?“
    Im vorderen Besprechungsraum ging es heiß her. Mit der Entdeckung des bevorstehenden Bogens war es Marla gelungen ein ganz besonderes Naturschauspiel unweit der ursprünglich geplanten Route zu einer Geldquelle zu machen. Acht Führungsoffiziere hatten sich seit zwei Stunden Gedanken gemacht, ob eine Chance bestand die erwartete Explosion des Sterns zum eigenen Vorteil zu nutzen.
    „Nun beruhigt euch doch wieder“, beschwichtigte Tar die anderen in seiner Aufgabe als verantwortlicher Dritter Führungsoffizier. Langsam verebbte die lautstarke Diskussion.
    „Eines ist sicher. Es wird Methan entstehen, sehr viel Methan, und das ist knapp in diesem Teil der Galaxie“, prophezeite Jack.
    „Und es ist an uns, einen anständigen Anteil zu erhaschen“, ergänzte Marla. Unterdessen standen der Erste Pilot Pan Willochs und die Technikerin Blade Martin vor der Bildschirmwand und analysierten ein paar Berechnungen. Tar nahm seinen Kommunikator zur Hand.
    „Captain, ich wollte Sie unterrichten, dass wir zu einem Ergebnis gekommen sind. Falls Sie schon Zeit haben?“
    „Bin auf dem Weg“, ertönte die knappe Antwort des Ersten.
    Tar schaute in die Runde. Der hochgewachsene Krontenianer bekam langsam eine stämmigere Figur, ein typisches Phänomen bei seiner Rasse, der man ansonsten den Alterungsprozess nicht auf den ersten Blick ansehen konnte. Mit seinen fünfundsechzig Jahren war er der Älteste an Bord des Raumschiffs und als Krontenianer standen ihm mindestens weitere vierzig bis fünfzig Jahre Lebenszeit bevor. Der Dritte trug ausschließlich Schiffsuniformen, egal ob im Dienst oder zum Landgang außerhalb des Schiffs. Die braunen Haare fielen nach hinten und wurden kurz angeschnitten.
    Marla und Jack waren mit den zusammengetragenen Ergebnissen zufrieden. Gemeinsam betrachteten sie den krontenianischen Globus und Marlas Finger strichen über das Relief

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