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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Doch nur der Himmel weiß, warum sie jetzt gleich wieder mutlos zusammen sinken wird, wenn sie vor dieser Gruppe reden muss.’
    Blade trug eine hohe Verantwortung, da nur sie das technische Wissen für den Pro-Puls-Antrieb besaß. Sie fasste bei Problemfällen selbst mit an und genau deshalb wurde sie von vielen Mitgliedern der Crew geschätzt. Dennoch kam es, wie es kommen musste. Blade zeigte sofort sämtliche Anzeichen von Nervosität, als sie das Gespräch vom Frachtmeister übergeben bekam. Der Hals schnürte sich zu und ihre Haut begann zu jucken. Sie selber wusste, es würde wieder eine mühselige Angelegenheit für sie und für die anderen werden. ‚Wie viele Anläufe werde ich brauchen, um das zu erzählen, was ich glasklar in meinem Kopf vor Augen sehe?’, grübelte sie einige Sekunden, um dann zu beginnen.
    „Ja – also.“ Blade brach ab. Rati val’ men Porch wartete ab, wollte ihr etwas Zeit einräumen.
    „Möchten Sie einen Kaffee, Blade?“
    Sie blickte auf.
    „Ähhh, ja, gerne.“
    Der Captain stand auf und besorgte ihr einen Becher mit Kaffeesurrogat. Niemand in dieser Runde wunderte sich über das Engagement des Ersten. ‚Er wollte nicht einfach der Chef und Captain dieses Raumschiffs sein, vielmehr lebte val’ men Porch seiner Crew immer den Teamgedanken vor. Dazu gehörte es, sich gegenseitig zu helfen und die Andere zu unterstützen und dennoch besaß dieser Mann eine enorme Autorität; wenn er etwas entschied, war es Gesetz auf seinem Schiff, und nicht einer aus seiner Mannschaft hätte seiner Entscheidung widersprochen.
    Die Cheftechnikerin nahm einen großen Schluck vom warmen Kaffee und wagte einen erneuten Anlauf.
    „Es geht um die Frage ...“ Blade begann noch einmal anders. „Also, wie kommen wir an das Methan? Wir müssen es einsaugen. Doch dafür können wir nicht einfach einen Schlauch aus dem Schiff hängen. Das meiste Methan würde bei der Entstehung des Bogens an uns vorbeiziehen, bevor wir annähernd erfolgreich gefischt hätten.“
    „Gut, was sollen wir tun?“, forderte der Captain.
    „Meine Idee sieht wie folgt aus: Wir öffnen eine der zwei Irisöffnungen und entfalten das dort gelagerte Sonnensegel. Ich kann mich kaum noch daran erinnern, wann wir es das letzte Mal eingesetzt haben. Ich empfehle die Öffnung steuerbord. Dieses Segel ist nach meinem Wissensstand in besserem Zustand. Es wird sich wie eine Satellitenschüssel mit gut vierhundertfünfzig Metern Durchmesser entfalten.“ Blade trank ihren Becher aus und stellte ihn zurück auf den Mahagonitisch. Marla war gespannt, wie der Captain auf diesen Vorschlag reagieren würde. Sie hatte bemerkt, wie Jack unruhig über die Sitzfläche seines Stuhls rutschte und warf ihm ein aufmunterndes Lächeln zu. Blade fand in ihren Rhythmus und ergänzte die Ausführungen. „Wir drehen das Raumschiff, wenn sich der Bogen zündet, quer zur auftreffenden Methanwelle. Das Gas wird in das Sonnensegel gedrückt. Dieser Trichter wird nach unseren Berechnungen ausreichen, um aus dem Naturspektakel ein gutes Geschäft für die gesamte Mannschaft zu machen.“ Sie nahm Blickkontakt zum Frachtmeister auf. „Jack, du wolltest den eigentlichen Vorgang beschreiben.“
    Jack übernahm das Gespräch.
    „Natürlich müssen wir das Sonnensegel zum Absaugen des Gases modifizieren. Ich dachte daran, das Zentrum des Segels aufzuschweißen und dort sieben Muffen kreisförmig zu fixieren. Daran flanschen wir Schlauchstücke und verlegen diese auf der kürzesten Strecke zur Ladeluke an Steuerbord. Auf der Schlauchstrecke montieren wir an jedem Strang einige Pumpen und schieben das Gas damit zügig vorwärts.“
    „Das ist alles?“ Der Captain verbarg ein Lächeln, seine Nasenflügel bebten. „Hört sich einfach an. Wird es klappen?“
    Jack runzelte die Stirn. „Es gibt noch einiges in den nächsten drei Tagen vorzubereiten, aber so sollte es funktionieren.“
    Die Cheftechnikerin nickte. „Das wird für alle eine Menge Arbeit geben!“
    „Dann bleibt es an uns, eine Antwort auf die Frage zu geben: Wohin mit dem eingesammelten Gas?“, brachte sich nun Tar wieder in das Gespräch ein. „Wir haben dazu einige Ansätze durchgespielt. Zweifelsohne wird viel mehr Methan freigesetzt werden, als wir lagern können, das ist sicher. Dennoch wollen wir natürlich so viel speichern, wie uns möglich ist. Jack sollte uns dazu einen aktuellen Stand über die Druckbehälter und mögliche Alternativen in seinen einundzwanzig Lagerräumen

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