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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Gasse gefunden hatte. Der Frachtmeister bemerkte, wie verblüfft die anderen waren, hob seine Hand und zeigte ein kleines Kästchen.
    „Das ist ein DNA-Scanner. Ich habe ihn mit Haaren aus Manes Bürste gefüttert.“
    Die anderen zeigten sich verblüfft, verstanden aber noch nicht wirklich, was hier vor sich ging.
    „Das ist wie ein Hund, der eine Duftspur erschnüffelt“, erklärte Jack stolz. „Solange ich mich auf Straßen bewege, die Mane in den letzten Stunden benutzt hat, schlägt der DNA-Scanner an.“ Jack lief ein langes Stück die schmale Gasse entlang, das surrende Gerät im Anschlag. Er kam zurück, um daran anschließend in ein paar Seitengassen und Abzweigungen zu verschwinden. Nach annähernd zehn Minuten trafen sich die drei kleinen Gruppen wieder am zentralen Ausgangspunkt.
    „Keine Spur von Mane.“
    „Nicht einmal Anzeichen, dass jemand dort gewesen ist.“
    „Kein Schmuck, keine Fetzen ihrer Kleidung.“
    Jack wirkte enttäuscht.
    „Leider versagt ab hier auch die Technik. Die messbaren Spuren enden nur ein paar Schritte den Weg runter. Nirgends ist weitere DNA von Mane zu finden.“ Jack hatte sich viel von der technischen Unterstützung versprochen.
    „Wieso findet das Gerät keine weiteren Spuren?“ Val’ tech Dahr trat neben den Frachtmeister.
    „Mane wurde auf keinen Fall zu Fuß entführt oder einfach so weggetragen. Dann hätte sie eine Fährte hinterlassen, die das Gerät finden würde. Doch hier ist nichts ...“ Jack schaltete den Scanner ab. „Wahrscheinlich wurde sie in einen Sack oder Behälter verfrachtet.“
    „Dann endet unsere Spur hier.“ Der Co-Captain schaute in die Runde des kleinen Teams. „In diesem Teil von Gaya City gibt es nichts mehr zu finden. Alle haben gewissenhaft gesucht, aber Mane bleibt verschwunden. Wir gehen zurück zum Schiff.“
    Marla wollte zuerst widersprechen und sie bemerkte, wie auch andere der Gruppe zögerten, die Suche aufzugeben. Aber ihr wurde klar, dass der Zweite richtig entschieden hatte. An dieser Stelle konnten sie nichts mehr erreichen. Mane war bereits an einem anderen, vielleicht weit entfernten Ort und hier gab es keine weiteren Hinweise, um sie zu retten.
     
     

14. Erst Worte, dann Taten – 2 Tage bis zum Bogen
     
    „Was für eine Nacht.“ Marla streckte die Arme vom Körper, streichelte Toms nackten Bauch und blickte zum Chronometer. 9:40 Uhr. Sie küsste Tom liebevoll auf Stirn, Nase und Mund.
    „Es wird höchste Zeit! Der Captain hat die Besprechung der Umbaumaßnahmen am Sonnensegel und dem großen Lagerraum für 10:00 Uhr angesetzt.“
    „Noch einen Moment. Lass mich kurz wach werden“, schnaufte Tom.
    Marla sprang aus dem Bett und verschwand unter der heißen Dusche. „Tooomm, du musst raus!“ Wenige Minuten später verließ sie das Bad. Tom wartete in der Kleidung des vergangenen Abends, Badehose und Handtuch. Marla krümmte sich vor Lachen, als sie ihren Freund in dieser Aufmachung erblickte.
    „Das ist jetzt nicht dein Ernst?!“
    „Wieso? In dieser Kleidung bin ich gekommen, in dieser Kleidung werde ich gehen.“
    Er gab ihr einen letzten Kuss, dann verließ er die Kabine.
    Marla rieb sich die Tränen aus den Augen, musste bei den aufkommenden Gedanken erneut losprusten und benötigte einige weitere Atemzüge, um sich zu beruhigen. Sie entnahm dem Schrank eine frische Uniform und nur kurze Zeit später stand die Navigatorin fertig gekleidet vor dem länglichen Spiegel neben ihrem Bett. Mit ein paar Handgriffen rückte sie ihre braune Mähne zurecht, verließ die Unterkunft und hastete zum vorderen Besprechungsraum.
    Die Runde saß bereits fast vollzählig zusammen. Der Captain hatte gerade begonnen, als die Tür den Zugang freigab und Marla als Letzte eintraf.
    „Entschuldigung“, entgegnete sie und nahm schnell Platz.
    9:54 Uhr hatte sie ihre Kabine verlassen, das hätte locker gereicht, um pünktlich zu sein. Doch sie konnte nicht ahnen, auf dem Flur noch auf Jandin zu treffen. Für einen kleinen Plausch unter Frauen zum Thema Tom hatte es gerade so gereicht. Marla fühlte sich so glücklich und ausgelassen, wie schon lange nicht mehr.
    „Wir haben für heute morgen die Besprechung der Umbaumaßnahmen des Sonnensegels und des Lagerraums 1 vorgesehen.“ Der Captain sprach ruhig wie immer. Sein Körper wurde von einer neuen Uniform geziert. Passgenau, aber vielleicht ein paar Nuancen heller als sonst. Dezenter Stehkragen am Hals, silberne Doppelknopfreihe in der Mitte und kleinere Knopfreihen an

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