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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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als Zwischenfrage. „... und besteht zu diesem Zeitpunkt schon eine Gefahr für das Schiff?“
    „Ich erwarte eine Ausleuchtung von gut drei Minuten. Gefährlich wird es für uns erst in der Endphase, wenn sich der Stern in seine Bestandteile zerlegt, vorher nicht.“
    „Verstehe, danke.“
    „Beim anschließenden Ausströmen des Gases wird der Farbenzauber enden.“ Marla verkleinerte ihre Animation und positionierte daneben eine Sternenkarte. „Wir befinden uns nun bald im Garman-System. Dort gibt es unzählige Asteroiden, einige instabile Sterne und fünf unbewohnte Planeten. Der von uns anvisierte Himmelskörper, hier auf der Karte grün dargestellt, bereitet sich unmittelbar auf seinen Gravitationskollaps vor und das, obwohl sein Energievorrat noch nicht wirklich verbraucht ist. Unter der Oberfläche befindet sich ein ansehnlicher Anteil Wasser. Nein, passender wäre eigentlich: Er ist ein gigantischer kosmischer Wasserspeicher. Bei den anstehenden Reaktionen des Sterns wird sich seine Gashülle als farbenprächtiger, planetarischer Nebel entfalten, der von uns erwartete Bogen.“
    Jack holte sich einen weiteren Kaffee und goss Marla und Rati nach.
    „Im Anschluss an die folgende, umfangreiche Kettenreaktion wird der Himmelskörper gasreiche Schichten in Form eines Sternenwindes abstoßen. Genau da startet unser Einsatz.“
    „Wie steht es um die Position des Schiffes?“, interessierte sich der Captain.
    „Ehrlich gesagt, ich kann das heute nicht beurteilen. Vielleicht müssen wir näher heran, vielleicht reicht unsere Position. Auf jeden Fall ist das der Zeitpunkt, um mit dem Fischen des freigesetzten Methans zu beginnen. Uns wird nicht viel Zeit bleiben.“
    „Wie viel Zeit?“
    „Blade, ich hätte das jetzt erwähnt! Vielleicht zwanzig Minuten. Der Stern wird brodeln und beginnen sich aufzulösen. Eine Energie freisetzenden Fusionskette wird letztendlich den Stern zerlegen. Dann sollten wir nicht mehr in seiner Nähe sein.“
    Die anderen Crewmitglieder waren beeindruckt.
    „Unser Zeitfenster beträgt fünfzehn Minuten. Methan, das bis dahin nicht im Tank ist, bleibt hier! Ich will kein unnötiges Risiko.“ Der Captain stand auf und übernahm das Gespräch. „Danke, Frau Santiago, für diese informative Darstellung. Gibt es weitere Fragen?“
    „Ich würde gerne wissen, wie man einen Stern, der sich in einen Bogen verwandelt, im Vorfeld erkennen kann?“, fragte Mane.
    „In Sternen mit Tendenz zum Gravitationskollaps und finaler Bogenbildung kommt es zu einer partiell messbaren Masseverschiebung. Die großen Wasserspeicher in einem Teil des Sterns und die verbleibenden Energiereserven, die permanent reagieren, sorgen für eine Unwucht bei der Eigenumdrehung des Himmelskörpers.“ Marlas Hals kratzte. Sie nahm einen Schluck Kaffee. „Die Unwucht im Objekt ist analysierbar. Je näher der Himmelskörper seinem Kollaps kommt und umso geringer die Entfernung für die Langsteckenscanner eines Raumschiffs ist, desto genauer lässt sich eine Aussage auf einen zu erwartenden Bogen machen.“
    „Danke dir.“
    Elodie Huttner meldete sich mit Handzeichen.
    „Wie viel Methan wird der Stern vor seiner Zerstörung freisetzen?“
    Marla grinste breit. „Das ist im Detail natürlich schwer zu berechnen, ich habe aber bereits mit dem Captain versucht, das zu veranschlagen.“ Sie schaute zu val’ men Porch und der Captain erlaubte die Freigabe der ermittelten Werte.
    „Wir werden das Methan unter hohem Druck und bei tiefen Temperaturen einlagern. Es wird den Frachtraum 1 bis an seine Grenzen füllen. Da der Planet Lumpur einen großen Bedarf an Gasen aller Art bekundet hat, steht einem schnellen und gewinnbringenden Verkauf nichts im Wege. Einzig und allein unser verfügbarer Speicherplatz ist die begrenzende Komponente!“
    Blade beugte sich auf ihrem Stuhl vor.
    „Ich hätte auch noch eine Frage. Was passiert, nachdem wir das Methan eingesammelt haben oder die angesetzten fünfzehn Minuten verstrichen sind? Werden wir den Pro-Puls-Antrieb benötigen?“
    „Unbedingt! Wenn der Stern beginnt, sich zu zerlegen, sollten wir nicht mehr dort sein. Dein Pro-Puls-Sprung wird unser Schiff in einen benachbarten Sektor bringen, ins Lavall-System. Die benötigten Sprungkoordinaten stellen wir so schnell wie möglich zur Verfügung. Von dort werden es fünf Tage bis Lumpur sein.“
    „Warum springen wir erst nach Lavall und nicht direkt nach Lumpur?“
    „Einen Direktsprung prüfe ich noch. Aber wir haben eine

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