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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Pessimismus und charakteristischer Stimmungseinengung. Der Umzug der Akademie nach Krontes hatte alles verändert. Jetzt aber, seit zwei Tagen, waren die beklemmenden Gefühle von damals wieder da: die gleichen Empfindungen und Schwankungen wie in den Dunkelzeiten auf Kodaliar.
    Während der Ausbildung zum akademischen Grad hatte die angehende Technikerin einen ihrer Schwerpunkte auf die Waffentechnik gelegt. Geräte, die Energiegeschosse erzeugen konnten, künstliche Energiegitter generierten oder in jeder sonst erdenklichen Form mit Plasma und elektromagnetischen Feldern zu Angriff oder Verteidigung genutzt werden konnten, hatten sie schon immer interessiert. Zusätzlich entwickelte sie ein Faible für das Verhalten der verschiedenen Lebensformen, die bisher in der Galaxie entdeckt worden waren. Mane hatte sehr früh erkannt, dass die Effektivität von Waffen und Verteidigungssystemen gesteigert werden kann, wenn man die Stärken und Schwächen seines Gegner kennt und sich somit auf andere Spezies einstellt. Dies war theoretisches Wissen, dem es bis heute leider ein Stück an Praxis fehlte. Rückwirkend musste sie sich eingestehen, dass sie trotz aller bisherigen Reisen durch das Weltall und ihrer Tätigkeiten auf verschiedenen Planeten nur elf von dreiundvierzig Rassen wirklich kennen gelernt hatte.
    ‚Heute könnte sich der Lebensformen-Kurs auszuzahlen’, überlegte Mane.
    Sie war nie persönlich einem Spensaner begegnet, hatte nur in ein paar Audiodateien gehört, wie sie redeten und in Dokumentationen gesehen, wie diese Wesen sich verhielten.
    Es sollte der Tag werden, an dem sich Mane val’ Monee ihrer zwölften Spezies gegenüber sah, vermutlich näher, als ihr lieb sein würde. Plötzlich wurde sie aus ihren Überlegungen gerissen. Auf dem Flur ertönten Schritte und dann öffnete sich die Zugangstür mit einem metallischen Schleifen.
     
     

22. Unerwartete Gefahr – 29 Stunden bis zum Bogen
     
    Tom Jerris joggte bereits die zwölfte Runde auf der Innenlaufbahn oberhalb des ersten Decks. Die zweihundert Meter lange Laufstrecke, mit ihren acht Spuren war vor etwa einem Jahr mit dicken Titanseilen von der Decke abgehangen worden. An den Seiten stabilisierten Querträger die Konstruktion, darüber hinaus ermöglichten zwei großzügige Metalltreppen den Zugang von unten. Rati val’ men Porch lief selber leidenschaftlich gerne und gelegentlich traf Tom ihn in seiner Freizeit auf dieser Anlage. Somit war die Idee des Captains, eine Laufbahn in das Schiff zu integrieren, nicht ganz uneigennützig gewesen.
    Heute war es etwas eng. Das Räumungsteam hatte beim Leeren der kleineren Frachträume auch einen Teil der Laufbahn genutzt und die Spuren fünf bis acht mit Frachtgütern zugestellt.
    Doch um sich ein wenig abzureagieren, war die Laufbahn genau das Richtige und Tom sprintete noch einmal mit aller Kraft in die nächste Runde. Nach der Besprechung hatte Marla die gleiche Idee gehabt. Bis zur Ankunft im Garman-System würde es nicht mehr lange dauern und so war sie in Sportkleidung auf das oberste Deck gefahren. Sie war indes nicht davon ausgegangen, ihren Freund zu dieser Zeit hier oben anzutreffen.
    „Hallo Tom. Welch unerwartete Freude!“
    „Hallo, Süße.“ Tom freute sich sehr, seine neue Freundin zu sehen. Der Maschinentechniker hielt an und atmete ein paar Mal kräftig durch. Die beiden setzten sich auf einen der abgestellten kleineren Container und küssten sich innig.
    „Was machst du denn hier oben? Ich dachte, ich treffe dich erst heute Abend.“
    „Wegen des Bogens. Anpassung der Schichten. Tar hat mir drei Stunden frei gegeben.“ Tom grinste.
    „Gemeinsame Freizeit ist auf der ‚ Decision ’ viel zu knapp“, schimpfte Marla. „Wir sehen uns aber trotzdem heute Abend?“
    „Na klar, Schnecke. Würde ich dich versetzen?“
    Marla rammt ihm behutsam ihren Ellenbogen in die Seite.
    „Aua!“, neckte er sie.
    „Schon lange habe ich mich keinem Mann mehr so nahe gefühlt, wie dir.“
    „Geht mir mit dir genauso!“, bestätigte Tom. „Schließlich haben wir auch einige Zeit gebraucht, um zueinander zu finden.“
    „Und sicherlich gehört es auch ein Stück weit zu Jandins Verdiensten, dass wir nun ein Paar sind.“
    Tom lachte. „Das stimmt.“
    Seither fühlte Marla ein nicht enden wollendes Kribbeln, wann immer sie an Tom dachte. Er schaute sie an und steckte ihr die braunen, schulterlangen Haare hinter die Ohren. Zärtlich streichelte er ihr Gesicht und sie spürte seine

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