Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
Schleuse.
„Viel Erfolg!“, rief Jandin den anderen hinterher, während die automatische Tür verriegelte. Tom legte seine Hand an die Glasscheibe, um Marla seine Verbundenheit zu zeigen. Dann verschlossen Jack, Marla, Mane und Richard ihre Helme. Das Tor ins Weltall ging auf und mit den beladenen Hooverschlitten glitt das Team nach draußen. Die kleinen Antriebsdüsen gaben Schub und brachten den drei Gleitern Abstand zum Schiff. Marla blickte zurück. Mit der Sonne im Rücken, glänzte die „ Beautiful Decision “ in stattlicher Schönheit.
„Aus dieser Position haben bisher bestimmt wenige Crewmitglieder das Schiff betrachten können“, jubelte Richard.
„Da kannst du dir sicher sein“, stimmte Jack zu.
Mane flog eine großzügige Kurve. „Es fühlte sich herrlich an, frei wie ein Vogel umherzugleiten!“
Sie erreichten die geplante Warteposition.
„Fahris, wir sind angekommen. Zeit das Sonnensegel zu entfalten!“
Der technische Leiter hatte bereits an der pneumatischen Steuerung gewartet.
„Ich höre euch klar und deutlich und beginne jetzt.“
Er aktivierte den Motor der Irisöffnung. Langsam und gleichwohl geschmeidig glitten die metallenen Lamellen des Tores in den äußeren Rand zurück und der gigantische Verschluss gab einen kreisrunden Ausschnitt von sieben Decks frei. Eine kurze Pause, dann klappten die imposanten Teleskoparme für das Sonnensegel ins Freie. Das Ständerwerk arretierte in den vorgegebenen Positionen, um anschließend die zusammengefaltete Bespannung in seine typische Dreiecksform zu ziehen. Wirkte das Raumschiff zuvor schon imposant, so versperrte das Segel nun den Blick auf die Hälfte des Schiffes und das Außenteam verschwand in der Dunkelheit des Schirmschattens. Sie zündete erneut die Antriebsdüsen ihrer Hooverschlitten und navigierten zu den frisch installierten Anschlussmuffen im Zentrum des Segels.
„Gebt mir ein paar Minuten. Jetzt, wo das Segel ausgefahren ist, will ich unsere Schweißarbeiten noch einmal prüfen.“ Jack stellte sich auf eine freie Stelle des Fahrzeugs und Marla steuerte gemäß seiner Vorgaben.
„Komm! Wir nutzen die Zeit und prüfen den Rest“, schlug Mane vor.
„Da bleibt ja nicht viel übrig“, lachte Richard.
Sie teilen die beiden Seiten untereinander auf, um zu kontrollieren, ob der Mechanismus fehlerfrei und unbeschädigt entfaltet worden war. Nachdem sie ihre Runde beendet hatten, kehrten sie zu Marla und Jack zurück.
„Ihr kommt genau passend“, lobte Jack. „Wir montieren nun die sieben Schlauchstücke auf die Muffen und ihr fahrt einen der Schlitten unter das erste gemeinsame Ende der parallel verlaufenden Schläuche.“
Die Arbeiten brauchten ihre Zeit, doch langsam entstand ein langes Rohr.
„Richard. Wir brauchen mehr Stabilität. Kannst du die sieben Schläuche im Abstand von drei Metern zu einem Strang verschweißen?“
„Wird erledigt!“ Er nahm seinen Schlitten, flog zurück und arbeitete vom Segel aus hinter den anderen her.
„Noch zwei Schlauchstücke!“, rief Mane. „Dann haben wir die Schiffswand erreicht.“
Eine weitere halbe Stunde verging, dann verbanden Jack und Marla das Ende des Bündels mit den installierten Muffen nahe der Außenluke.
„Das lief leichter als gedacht“, freute sich Jack. „Schauen wir, wie weit Richard mit dem Verbinden der einzelnen Schlauchstücke gekommen ist.“
Marla wendete und gemeinsam mit Mane flog sie ihrem Kollegen am neu entstandenen Rohr entgegen.
„Richard, wo bleibst du?“, rief Jack, doch er bekam keine Antwort.
Sie schauten sich um, aber er war nirgends zu sehen. Umgehend rief die Erste Navigatorin das Schiff.
„Junis, hörst du mich? Richard scheint beim Außeneinsatz Probleme zu haben. Kannst du sein Sprachsystem auf ‚Mithören’ schalten?“
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten „Frau Santiago, Lauthören von Richards Raumanzug für das gesamte Außenteam und den hinteren Schleusenraum freigegeben.“
Sie konnten ihn hören. Vielmehr vernahmen sie ein schweres Atmen oder Röcheln.
„Richard, hier ist Marla! Was ist los?“
Doch auch sie bekam keine Antwort. Tom und Jandin hatten die gesamte Montage von der Schleuse aus beobachtet. Für den Hauch einer Sekunde zögerte Tom, dann rief er die Navigationszentrale. „Könnt ihr mittels Kurzstreckenradar die Umgebung nach Richard durchsuchen? Er ist nicht an der erwarteten Position!“
„Einen Moment ...“, antwortete Ina auf dem offenen Kanal. „Ich habe Kontakt zu
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