Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
einem größeren Objekt hinter dem Segel ... Aber da ist noch so einiges mehr. Es wird dauern, das alles zu prüfen.“
Mane brach auf, um in dieser Richtung zu suchen. Marla hatte eine Idee, um Richard aufzuspüren. „Ina, bist du da?“
„Ich bin hier, Marla. Was soll ich tun?“
„Mache bitte eine Energiewerteanalyse im Umfeld des Sonnensegels.“
„Okay – warte kurz.“ Außer dem Atmen ihres Dritten Navigators hörte Marla während der nächsten Sekunden nichts.
„Ich messe da draußen hunderte Aktivitäten! Energiesignaturen von Menschen oder Krontenianern gibt es vier. Ich überprüfe das Ergebnis.“
Marla stutzte über Inas Meldung. ‚Wieso gibt es so viele Energiepunkten hier draußen im Nichts?’
„Ich bestätige das vorherige Messergebnis. Vier große Lebensformen und einige hundert kleine Energieabstrahlungen.“
Jack schaute sich verwirrt um und auch Mane bremste verunsichert ihren Schlitten.
Dann meldete sich Ina erneut. „Ich übertrage euch nun Richards genauen Standort auf die Hooverschlitten.“
Jack wendete abrupt und Marla, die sich nicht auf den Richtungswechsel eingestellt hatte, rutschte ab.
„Sorry, ich schalte einen Gang runter.“ Er bremste leicht und flog eine weiträumigere Kurve. Mane nahm wieder Fahrt auf und änderte ihren Kurs entsprechend der vermuteten Position. Als die beiden Schlitten nach endlos erscheinenden Sekunden in den Schatten des Sonnensegels tauchten, sahen sie Richards Fahrzeug im All treiben und an der Sicherungsleine regungslos den Dritten Navigator.
Marla betätigte erneut ihren mobilen Kommunikator.
„Elodie Huttner – wir haben hier wahrscheinlich einen Verletzten, machen Sie die Krankenstation bereit.“
Die Antwort kam umgehend. „Wir haben das Geschehen im All bereits verfolgt. Hier ist alles für eure Rückkehr vorbereitet. Ich warte an der Schleuse. Bis gleich und viel Glück.“
Die drei erreichten Richard und bremsten ab.
„Wir sollten uns beeilen!“ Mane stieg um, hievte den regungslosen Kollegen zurück auf seinen Gleiter und beschleunigte. Marla übernahm Manes Fahrzeug und so schnell wie möglich folgten sie und Jack in Richtung Schleuse.
„Richard, hörst du mich?“, rief Mane immer wieder, doch außer seinem schweren Atmen – keine Reaktion. ‚Zumindest lebt er. Der Rest wird sich an Bord der „ Decision “ zeigen.’ Marla ließ die Anderen in die Schleuse schweben und folgte.
„Richard bleibt auf dem Hoover“, delegierte Jack. „Warten wir, was Elodie entscheidet.“
Erleichterung machte sich breit, als die automatische Luke endlich mit dem Verriegelungsprozess begann und arretierte.
25. Konsequenzen – 26 Stunden bis zum Bogen
Rati val’ men Porch verfolgte am Bildschirm, wie die vier Mannschaftsmitglieder das Schiff für den Außeneinsatz verließen. Gerade hatte Fahris die Iris an Steuerbord ausgefahren und war dabei das Deltasegel zu entfalten. Die Digitaluhr zeigte: Nachmittag, drei Minuten vor zwei.
‚Da habe ich mich extra eher von meinem Kollegen in der Pilotenkanzel ablösen lassen.’ Pan war nervös. ‚Und nun stehe ich schon seit fünf Minuten vor der Tür meines Captains.’ Ein letztes Durchatmen, dann betätigte er den Sensor für die elektronische Klingel. Es dauerte wenige Sekunden, dann sprang das Sensorfeld auf Grün und die Zugangstür schwang auf. Pan trat ein.
„Hallo Rati.“
Der Captain hatte den Schreibtisch verlassen und widmete sich seinem Aquarium.
„Hallo. Du bist sehr pünktlich.“
Der Erste blickte nicht hoch. Voller Konzentration fischte er einen weiteren toten Quatras Soquar Wasques aus dem gigantischen Becken. Er wählte ein Fach in der scheinbar fugenlosen Wand darunter und entsorgte den weiteren Verlust.
„Dieses Quatras-Fischfieber wird noch die ganze Zucht vernichten. Ich bräuchte kurzfristig Valles-Tang oder Grünmagnat fürs Wasser. Doch woher sollen wir das in diesem Sektor bekommen?“ Rati drehte sich zu seinem Ersten Piloten. „Mensch Pan. Was war das für ein Mist? Wieso war der diensthabende Pilot nicht in der Kanzel? Das hätte uns alle das Leben kosten können!“
Der Captain warf einen Blick auf seinen Bildschirm und verfolgte die Arbeiten des Außenteams. Dann ging er zu seinem Sofa. Pan zögerte.
„Such dir einen Schwingsessel aus. Möchtest du etwas trinken, bevor wir beide die Situation von vorhin analysieren?“
Der erste Pilot nahm Platz.
„Danke, nein, Captain. Ich bin ja nicht zum Entspannen gekommen, sondern um hier
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