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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Tars Gesicht verriet wenig Begeisterung, gleichwohl verhielt er sich ruhig und applaudierte unauffällig.
     
     

24. Der Ausflug ins All – 27 Stunden bis zum Bogen
     
    Die „ Beautiful Decision “ verfügte über zwei große Schleusen, um vom Schiffinneren in den luftleeren Raum des Alls zu gelangen. Verschiedene Sensoren überwachten die Lebenszeichen des Außenteams beim Ein- und Ausstieg, um eine Kontamination des Schiffes zu verhindern. Jack hatte entschieden, die hintere Schleuse zu nutzen, da der Weg zwischen dem Segel und der Ladeluke an Steuerbord um einiges kürzer war.
    „Warum hat bisher niemand die neuen Anzüge im All ausprobiert?“ Jack war sich seiner Entscheidung nicht sicher, befand sich aber bereits in kompletter Außenmontur.
    „Kein Grund zu schimpfen“, beschwichtigte Marla. „Du kannst gerne die alte Weltraumkombi nutzen.“
    Jack schien zu überlegen.
    „Ich hole dir die alte Ausrüstung“, stichelte Marla. „Ist deine Entscheidung! Aber willst du dir das wirklich antun?“
    „Okay. Dann behalte ich eben die Neue an und mache einen kurzen Weltraumspaziergang zum Test.“
    Jack verschwand in der Schleuse. Die Tür verriegelte und schnitt sein anschließendes Genörgel ab. Der Druck wurde angepasst und das Außenschott gab dem Maschinentechniker den Weg ins All frei. Unterdessen stiegen Marla, Mane und Richard in die neuen Anzüge.
    „Diese Montur ist klasse“, lobte Richard.
    „Ja. Die Zeiten, wo Astronauten in steifen und schweren Anzügen behäbig durchs All stapften, sind lange vorbei.“ Mane zog als Letzte den weißen Einteiler über ihre Unterwäsche. Sie bemerkte Richards Blicke.
    „Na eine halbnackte Krontenianerin bekommst du auch nicht jeden Tag zu Gesicht?“
    „Ähhh, ’tschuldigung.“ Er strich über den Ärmel und fühlte seine weiche Beschaffenheit. „Das Außenmaterial ist fast so flexibel wie bei Windjacken. Erstaunliche Bewegungsfreiheit.“
    Mane stieg in die schwarzen Stiefel und grinste. Ein Knopfdruck und sie verschlossen vakuumdicht mit dem Einteiler.
    „Die Manschetten an den Handgelenken sind auch neu“, staunte Richard.
    „Sie sorgen für einen luftdichten Abschluss! So ist der Anzug sogar dicht, wenn deine Hände ungeschützt sind.“ Mane rutschte in die grauen Handschuhe und befestigte deren Sicherungsleinen am jeweiligen Ärmel. Vom Rücken aus versorgte ein kleines Päckchen die gesamte Ausrüstung mit Sauerstoff und Energie, nicht zu vergleichen mit den unförmigen Aggregaten der Astronauten vergangener Tage.
    Marla streckte die Arme nach hinten. „Die Bewegungsfreiheit ist wirklich fantastisch!“
    „Von mir aus kann es losgehen“, fügte Mane hinzu.
    Die Anzeige neben der Schleuse signalisierte Jacks Rückkehr und nachdem das Außenschott geschlossen war, erfolgte der Druckausgleich. Wenige Sekunden später trat Jack durch die Innentür, trug den Helm unter dem rechten Arm und strahlte.
    „Ich bin zufrieden. Das neue System ist klasse.“
    Jacks Gemütszustand hatte sich beruhigt und Marla merkte, wie eine Last von ihrem Teamkollegen abfiel. Sie trat neben ihn. „Einen aufgebrachten Jack kann da draußen niemand gebrauchen, das würde die Mission gefährden!“, flüsterte sie. „Schön, dass du dich beruhigt hast.“
    Jack schürzte seine Lippen, schwieg aber.
    Tom begutachtete einen der neuen Raumanzüge und gesellte sich damit zu Marla, Mane und Richard.
    „Warum bilden die Handschuhe und die Ärmel keine feste Einheit, wie bei den älteren Modellen?“
    „So kannst du bei Druckverlust im Raumschiff ohne Handschuhe arbeiten. Das ist recht praktisch, wenn es filigrane Arbeiten zu erledigen gibt, wo Handschuhe in der Vergangenheit gestört haben. Denk auch mal an die leichtere Bedienung von Tastaturen und Sensorfeldern.“
    „Verstehe. Und das System ist dicht?“
    „Das ist es! Schau dir Jack an. Er macht nach seinem Test einen zufriedenen Eindruck.“
    Tom brachte den gefalteten Anzug an seinen Platz zurück und lief zu Jandin. Die beiden hatten das gesamte Montagematerial bereitgestellt und schoben auf drei Hooverschlitten nun dutzende Barans an Schlauchstücken, Verbindern und Werkzeugen in die Schleuse. Unterdessen ging Jack zum Regal mit den Weltraumutensilien und tauschte sein Powerpack gegen ein frisches.
    „Marla! Du fährst bei mir mit“, rief er. „Ich hoffe, ihr drei habt nicht zu gut gegessen? Sonst wird euch die Schwerelosigkeit mächtig zusetzen.“ Die zwei Frauen und zwei Männer betraten die

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