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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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öffnete am Bildschirm ein weiteres Fenster neben der Außenaufnahme und betrachtete die aktuellen Messwerte. Dann stand sie auf, ging zur Konsole auf der linken Seite des Raums und füllte sich einen Becher mit heißem Kaffeesurrogat. Als sie zu ihrem Platz zurückkehren wollte, blickte sie in fragende Gesichter.
    „Haben Sie fünf Minuten Zeit? Dann warten Sie mit mir und genießen den Ausblick.“ Innerlich triumphierte Marla, war sie sich ihrer Sache doch sicher.
    Richard holte sich nun ebenfalls einen Kaffee. Val’ men Porch trat an eines der Bullaugen und wartete. Nachdem fünf Minuten vergangen waren, drehte er sich zurück zur Bildschirmwand. Die Außenaufnahmen der beiden Sonden waren unverändert, noch immer zeigten sie die Dunkelheit des Alls.
    „Wir warten noch zwei Minuten“, erklärte er, als unvermittelt in der Mitte des Bildschirms ein schwaches Leuchten entstand. Ein weißlicher Punkt begann sich nach außen in das Dunkel des Alls zu fressen. Die Erscheinung pulsierte und wuchs, bis sie in die Form eines Strudels wechselte. Durch die Bewegung veränderte der Raum sein Aussehen, als wäre er von einer wolkenartigen Struktur bestrichen. Nach einer Zeit stabilisierte sich sein Wachstum und das Objekt verharrte bei einer Größe von etwa drei Kilometern Durchmesser.
    „Schaut! Sämtliche Asteroiden im Umfeld setzen sich in Bewegung“, rief Richard.
    „Sie werden in das Innere des Wurmlochs gezogen“, entgegnete der Erste verblüfft.
    „Unsere Sonden!“ Ina war nervös. „Der Sog ...“
    Die Funkverbindung zu dem mobilen Emitter brach unvermittelt ab. Schlagartig endete die Bildübertragung.
    Marla leerte ihren Becher. „Captain, es ist nicht genau zu bestimmen, aber auf Grund der Werte erwarte ich, dass das Wurmloch länger als eine Woche stabil bleiben wird.“
    Der Captain fasste Tar ins Auge. Dieser schwieg und reagierte nicht.
    Der Zweite wandte sich an Marla. „Was glauben Sie, können wir herausbekommen, wo das Wurmloch endet?“
    „Ich denke nicht, dass es uns möglich sein wird, durch den Tunnel zu scannen. Wir werden das später versuchen und ich werde Ihnen das Ergebnis berichten.“
    „Okay. Danke.“
    „Tar, sehe ich dich heute Nachmittag zur Besprechung in meinem Büro?“ Der Captain hatte es nicht als Frage gemeint und Tar hatte es nicht so verstanden. Er nickte.
    Danach trat der Captain ans Kommunikationsmodul und rief Pan im Pilotenstand.
    „Willochs, hier spricht Captain Rati val’ men Porch. Ich erwarte Sie nach Schichtende um vierzehn Uhr in meinem Raum.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, schloss der Captain den Kanal und schaute auf seine Uhr, es war 12:40 Uhr. „Vanti, koordinierst du kurzfristig ein Treffen der Offiziere im Besprechungsraum, danke.“
    „Ich informiere alle.“
    „Dann gehe ich und mache mir ein Bild von den Vorbereitungen des Außeneinsatzes.“
    „Wo ist Tar?“ Vanti suchte den Dritten Führungsoffizier.
    „Er hat bereits die Nav-Zentrale verlassen“, erklärte Ina.
    „Na gut. Rati, was ist mit dir?“
    „Wir gehen!“
    Die beiden Captains verließen die Navigationszentrale. Erst jetzt fiel der Stress der Situation von Marla ab und sie merkte, wie ihre Beine schlapp wurden.
    „Wenn du nicht vorbeigekommen wärst, nicht auszumalen, was uns passiert wäre.“ Ina war unruhig, sie fühlte sich schuldig.
    „Ich habe die möglichen Gefahren in diesem Sektor gleichermaßen unterschätzt“, fügte Richard hinzu.
    „Was ich nicht verstehe ...“, Ina überlegte. „Was war denn mit val’ Monec los, warum hat er dich so angegriffen?“
    „Ich kann es dir nicht sagen. Ist wohl mehr sein Problem, als meins.“
    „Dass dir das gar nichts ausmacht?!“
    „Ich denke, wir haben Wichtigeres zu tun. Zuerst müssen wir uns eine neue Parkposition überlegen.“
    Marla analysierte das Umfeld des Sterns in weitläufigem Radius, Ina und Richard assistierten ihr dabei. Bald wurden die Drei auf der anderen Seite fündig.
    Marla zeigte auf die Karte. „Lasst uns dort das austretende Gas auffangen.“
    Die Zeit verging wie im Flug. ‚Armer Tom’, dachte sie zwischendurch. ‚Hoffentlich wartet er nicht auf mich.’
    „Musst du nicht langsam los?“
    Marla schaute Richard fragend an. „Verdammt! Die Einsatzbesprechung. Nun gut. Es ist wieder eure Schicht. Falls was ist, ruft mich.“ Marla stand auf und sprintete zum Aufzug.
     

23. Die Auszeichnung – 27 Stunden bis zum Bogen
     
    Die Offiziere – bestehend aus Jack, Marla, Fahris, Mane, Elodie

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