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Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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müssen. Daß ich es nicht zu tun brauchte, freute mich.
    »Ich habe König Zinna lange treu gedient. Ich kenne Zandikar. Der Stadtschatz ...« Er zuckte vielsagend die Achseln. »Der König wacht darüber mit seinem eigenen Schlüssel. Seine Paktuns übernahmen die wichtigsten Ämter, als Zinna ermordet worden war – ich meine, nachdem König Zenno den Roo * -Thron erstieg. Und was mich angeht ...« Er hob vielsagend ein rüschenverziertes Handgelenk. »Ich kenne mich in Zandikar aus. Ich bin Kampf-Pallan und dankbar dafür.«
    Ich wußte, was er meinte. Kampf-Pallan ist eine Umschreibung für Kriegsminister. Ich konnte mir denken, daß Nath Zavarin schon seit vielen Jahren kein Schwert mehr in ernsthaftem Kampf geführt hatte. König Zenno hatte ihn in seiner Gewalt und profitierte von seinen Detailkenntnissen der Stadt. Meine Ansicht wurde bestätigt, als Zavarin anfügte, daß er in der Bevölkerung viel persönliche Unterstützung finde.
    »Die Leute müssen zu essen bekommen«, sagte ich. »Das ist meine erste Sorge. Die Männer des Königs haben das unterbinden wollen.«
    »Richtig. Der König kontrolliert eben die gesamte Nahrung.«
    »Ich stimme dir zu – das ist eine vernünftige Regelung. Wir haben reichlich Vorräte an Bord. Ich möchte aber nicht, daß der König die Nahrung gegen Geld verteilt.«
    »Der König wird tun, was ihm gefällt.«
    »Dabei vergißt du sicher König Zinna nicht!«
    Wieder trank er von dem Wein, und ich erkannte, daß diese Geste verhindern sollte, daß er sich freizügig äußerte. Er hatte große Angst, soviel war klar; trotzdem gab er sich mutig, dieser dicke, lächerliche Mann.
    Er schluckte und wechselte das Thema. »Ich bin dick. Ich bin immer schon dick gewesen. Ein Schicksalsschlag. Bei einer Belagerung ein tödlicher Nachteil.«
    »Das verstehe ich.«
    »Der König hat mir befohlen, dich in seinen Palast zu bringen.«
    »Hat er sich nicht gefragt, warum sein Onker Ztrom das nicht schon getan hat?«
    Der dicke Pallan blickte mich fragend an, zog ein Gesicht und sagte: »Das hat der König gar nicht erwartet. Nalgre hatte Anweisung, dich zu töten und die gesamte Ladung zu übernehmen.«
    »Das überrascht mich nicht.«
    »Du bist ein seltsamer Mann. Auf den Mauern befindet sich Artillerie. Man könnte deine Schiffe versenken.«
    »Seewasser und Mergem lassen sich vermengen – aber das ergibt keine genießbare Mischung.«
    Auf den gewaltigen Rundungen seiner Wangen schimmerte Schweiß. Wieder wischte er sich über die Stirn und nahm dabei die rote Mütze ab. Seine Angst hatte ein wenig nachgelassen; Verwirrung begann das Entsetzen abzulösen und seine natürlichen Instinkte zu wecken. Ein Politiker war dieser Mann. Zu meiner eigenen Überraschung stellte ich fest, daß er mir irgendwie gefiel, so dick und abscheulich er ansonsten war.
    »Nachdem nun König Zenno in Zandikar herrscht«, sagte ich, »und das Volk unter seiner Knute lebt, bist du doch sicher stolz, daß du ihm beim Ersteigen des Roo-Throns geholfen hast. Das könnte ich durchaus verstehen.«
    Er saugte den Atem ein, höhlte dabei die Wangen und ließ sein Doppelkinn erzittern. »Ich habe keine Hand gegen Zinna erhoben und auch keine Verschwörung gegen ihn in die Wege geleitet!«
    »Ah!« sagte ich.
    Er starrte mich düster an. »Du bist ein raffinierter Mann, Dak aus dem Nirgendwo. Ich kann dir mein Herz nicht öffnen. Was wäre, wenn Zenno seine Folterkunst an dir ausprobierte?«
    Ich ignorierte diesen unangenehmen Gedanken und stellte ihm viele Fragen über die Belagerung und den Zustand der Stadt.
    Die Grodnims hatten drei große Angriffe geführt und waren zurückgeschlagen worden, jedesmal unter größeren Opfern. Die Nahrung, die wir in die Stadt brachten, würde den Soldaten wieder Mut machen. Ja, sagte Zavarin, die Soldaten waren loyal, denn sie kämpften für die Stadt. Was Zenno und seine Anhänger betraf, die nahmen, was sie bekommen konnten. Als Paktuns, die in Söldnerdiensten standen, hatten sie den Thron übernommen und genossen nun ein bequemes Leben. Sie kümmerten sich um nichts. Nach Art aller Paktuns verschwendeten sie keinen Gedanken an den nächsten Morgen. »Aber ...«, sagte Zavarin und hielt schwitzend inne.
    Ich beendete den Satz für ihn. »Aber dieser Cramph Zenno – oder Starkey der Wersting – wird sich früher oder später mit dem Feind arrangieren. Sobald er sich vor dem Zorn des Volkes sicher wähnt oder die Kampfkraft genügend geschwächt ist, wird er mit Glycas

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