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Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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werden sich mit den Grodnims einen guten Kampf liefern.«
    »Das sollten sie auch – für Zair. Nimm den Dummkopf Ztrom Nalgre und seine Leute mit. Sie sollen mir nicht länger das Schiff beschmutzen.«
    Als der Ztrom und seine Gruppe von Bord waren, als Zavarin ächzend und keuchend die Leiter hinabbefördert worden war, hatte auch ich meine Vorbereitungen abgeschlossen. Während Fazhan das Kommando übernahm, stieg ich mit Dolan dem Bogenschützen, Duhrra und Nath dem Werfer mit einigen Säcken Mergem in ein Boot und ruderte zu einem unauffälligen Kai, wo nach Dolans Angaben Tierdärme verladen wurden.
    Die Stadt schien in der Dunkelheit zu schlummern. Türme und Kuppeln schwebten im bunten Sonnenlicht über dem goldenen Schimmer der bunten Dächer. Auf einer der Landzungen, die den Außenhafen säumten, erhob sich das mächtige Bauwerk der Seefestung Helm von Buzro – mit seinen roten Bannern vor dem blaustrahlenden Himmel wirkte die Anlage wie ein Märchenschloß.
    »Er hat gesagt, sie wohnt in einem Haus, das Elfenbeinpavillon heißt«, sagte Duhrra. »Sie heißt Miam.«
    »Elfenbeinpavillon«, sagte Dolan, als das Boot die Kaimauer berührte und ich an Land sprang. »Ja, den kenne ich. Ein Palast an einem Hügel, groß und wunderschön. Ich bin noch nie drinnen gewesen.«
    »Heute wirst du ihn betreten«, sagte ich.
    Irgend etwas schmerzte mich. Mein Sohn konnte seinem Ruderkameraden Duhrra solche Dinge anvertrauen, Einzelheiten, die er mir verschwiegen hatte. Warum auch nicht? Ich war Kampfgefährte und sein Hauptmann. Hätte er gewußt, daß ich sein Vater war, hätte er es mich sicherlich mit dem Schwert spüren lassen.
    Und um Vax' Schicksal ging es auch jetzt, das war das einzig Wichtige. Die Straßen und Gassen Zandikars wanden sich willkürlich hierhin und dorthin, wie es in den meisten zairischen Städten der Fall ist. Dolan führte uns, er trug einen Sack Mergem auf dem Rücken, während Duhrra und ich je zwei schleppten und Nath den letzten aufgeladen hatte. Die Häuser zeigten Spuren der Belagerung; viele wirkten eher wie Ruinen, weil Steine für die Katapulte und Varters abgetragen worden waren. Ein leises Summen wie von einem Bienenstock im Sommer tönte von den Landmauern herüber, vor denen die Belagerer standen. Es würde nicht viel geschehen bis zu dem Angriff übermorgen.
    Man beachtete uns kaum. Wir wirkten ja auch heruntergekommen genug, weiß Zair. Soldaten traten kaum in Erscheinung; sie waren wohl hauptsächlich zwischen den Kasernen und den Stadtmauern anzutreffen.
    Dolan sagte schließlich: »Dort, das Tor.«
    Eine lange grauweiße Mauer säumte den Hügel. Dahinter war dichte Vegetation; Blumen neigten sich über die Mauerkrone. Das Eisentor war versperrt, drinnen hielt ein Mann mit einem Speer Wache. »Llahal, Dom«, sagte ich zu ihm. »Wir haben Nahrung. Laß uns ein!«
    »Wer seid ihr?« Er kniff die Augen zusammen.
    »Freunde von Lady Miam.«
    Duhrra setzte seine beiden Säcke ab und reichte dem Mann eine goldene Zo-Münze. »Wir kommen in Freundschaft und bringen etwas zu essen. Meinst du, deine Herrin würde sich freuen, wenn du uns wegschickst?«
    »Ihr kommt vom König?«
    Duhrra wollte schon antworten, doch ich sagte energisch: »Nein. Mach auf!«
    Diese Bemerkung schien ihn zu beruhigen; das Eisentor ging auf. Drei Wächter geleiteten uns, Männer, die für den Kampf auf den Mauern nicht geeignet zu sein schienen. Was immer auch geschehen mochte, ich wollte abwarten, bis ich Vax wiedersah. Die nachfolgenden Entscheidungen würden dann davon abhängen, wie es ihm ergangen war.
    Es handelte sich um einen prachtvollen Palast mit reichlich Marmor und Denkmälern und einem wunderschön gearbeiteten Balkon, mit hohen Fenstern und kunstvollen Mosaikböden, die sich kühl unter den Füßen erstreckten. Als sich ein großer eleganter Herr mittleren Alters näherte, setzte ich den Mergem ab. Der Mann verbreitete eine Aura der Autorität, doch auf eine Weise, als wisse er um die Verantwortung wie auch die Vergünstigungen der Macht. Seine Robe war grellweiß und rotgesäumt, und an der Hüfte trug er ein Solaik-Schwert * mit goldenem Griff. Er schien mir ein Mann zu sein, mit dem man reden konnte.
    »Was wollt ihr hier?« fragte er. »Wir haben nichts übrig ...«
    »Ich bringe Nahrung für Lady Miam«, sagte ich. »Ich möchte sie gern sprechen. Ich bin Dak. Wir haben nicht viel Zeit.«
    Mein Ansinnen gefiel ihm nicht; andererseits interessierten wir ihn. Im Hintergrund bewegte sich

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