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Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ein Schatten, dann kam ein Mann auf uns zu – ein Zwerg. Er hatte einen schön geformten Kopf; der Körper war verkürzt, aber kräftig. Im Arm hielt er eine gespannte Armbrust, deren Pfeil auf mein Herz gerichtet war. Seine Kleidung war eine unpassende Mischung aus Rot und Gold, darüber trug er ein Kettenhemd.
    Ich blickte ihn an, ohne zu lächeln. Er kam mir gefährlich vor.
    »Niemand sucht die Lady Miam auf ohne vernünftigen Grund.«
    »Laß sie kommen, dann sollst du deine Erklärung haben.«
    Der Mann zögerte. »Ihr sagt, ihr habt Nahrung für sie? Ihr kommt von den Schiffen im Außenhafen?«
    »Ja und noch einmal ja. Jetzt laß aber die Dame holen, sonst muß ich mir meinen weiteren Weg allein suchen.«
    Eine unangenehme Szene wurde durch das Auftreten der Dame des Hauses verhindert.
    Ich habe schon viele schöne Frauen gesehen, auch wenn keine an meine Delia heranreichte – oder an meine Tochter Velia, deren Tod ich nicht verhindern konnte. Miam jedoch vereinte wahre Schönheit mit Zurückhaltung, ihr langes, zu Zöpfen geflochtenes braunes Haar schimmerte im Licht, das durch die hohen Fenster hereindrang. Das weiße Kleid bewegte sich über ihren Brüsten mit einer Lebhaftigkeit, die ich nicht mit meiner Ankunft in Zusammenhang brachte. Dieser junge Teufel!
    »Ich bin hier, Onkel – wenn dieser wilde Krieger Dak heißt ...«
    »Ja, meine Nichte.«
    »Dann ist alles in Ordnung. Ich habe eine seltsame Botschaft empfangen, einen Gruß von Zeg. Das ist alles.«
    Ich riß den Mund auf. Zeg! Zeg war der Krozairname meines Sohnes Segnik. Ich wandte mich an Miam, und wie einem dummen Jungen entfuhren mir die Worte: »Aber ich dachte, es wäre Vax ...«
    Sie lachte wohlklingend. »Vax übermittelt mir Grüße seines Bruders und hat sich überzeugt, daß ich in Sicherheit bin. Er liebt mich nicht.«
    »Damit kränkst du mich aber, Miam«, sagte Vax, der eben den Raum betrat. »Und tust mir Unrecht.«
    »Ich weiß, Vax. Aber du weißt schon, was ich meine.«
    Ich starrte meinen Sohn aufgebracht an. »Wenn du noch einmal so etwas Dummes anstellst, gerbe ich dir persönlich das Fell – und glaub nur nicht, daß ich es nicht tue, obwohl du jetzt ein großer Krieger bist. Du hast außerdem vergessen, deinen Freunden etwas zu essen mitzubringen.«
    Vax' Gesicht rötete sich zornig.
    »Ich bitte euch!« sagte Miams Onkel und breitete die Arme aus. »Wir sind hier doch alle Freunde.« Er wandte sich an mich. »Lahal, Dak! Ich bin Janri Zunderhan, Roz von Thoth Zeresh. Wir haben leider keinen trinkbaren Wein mehr, doch noch ein wenig Tee.«
    Wir zogen uns in einen inneren Raum des Palastes zurück, und nach einiger Zeit klärte sich alles auf. Lady Miam war die Urenkelin des toten Königs Zinna. Sie und Zeg waren offenbar entschlossen zu heiraten. Er reiste irgendwo auf dem Binnenmeer herum, während sie hier von den Belagerern eingeschlossen war. Zeg wußte vermutlich nichts davon. Und jetzt saß ich hier, in Gesellschaft eines Sohnes und sprach über einen anderen Sohn, und all die Worte, die mir auf der Zunge lagen, mußten unausgesprochen bleiben!
    Im Laufe des Gesprächs erfuhr ich, daß Nath Zavarin in der Stadt nicht als Dummkopf galt, sondern als jemand, der in seinem Bestreben, der Stadt zu dienen, in schlechte Gesellschaft geraten war und Dinge tun mußte, die ihm nicht gefielen. Es wurde seiner Schlauheit zugeschrieben, daß er bisher von Starkey dem Wersting nicht getötet worden war.
    Ich brauche wohl nicht im einzelnen darzulegen, was ich an diesem Tag tat, welche Pläne ich zu schmieden begann. Die Dinge regelten sich mit einer Leichtigkeit, die mir unter anderen Umständen verdächtig vorgekommen wären. Vielleicht hatte ja Zena Iztar wieder ihre Hände im Spiel.
    Jedenfalls verließen meine Meeres-Leems mit verhüllten Waffen nach Sonnenuntergang die Schiffe. Vorsichtig ruderten wir an Land. Alles lief so ab, wie Roz Janri und Nath Zavarin es vorhergesagt hatten.
    Die Paktuns kämpften gut, sobald sie die erste Überraschung überwunden hatten. Doch für Raffinesse war keine Zeit. Sie mußten so schnell wie möglich besiegt werden. Schließlich drangen wir brüllend in den Palast des Duftenden Weihrauchs ein und überwältigten die letzten Paktuns ohne große Mühe – gut hundert hatten den Kampf sogar überlebt und wurden gefangengenommen.
    Starkey der Wersting, der sich König Zenno nannte, wurde aus dem Bett gezerrt, und die nackte Sylvie bei ihm floh kreischend. Wir zeigten ihm eine blutfleckige

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