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Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Zeg mit scharfer Stimme. »Denn wir sind grausam behandelt worden. Apushniad! An die Arbeit!«
    »Haß?« fragte Drak. »Manchmal glaube ich es – aber das ist eine private Familienangelegenheit. Ich erweise dir meinen Respekt für deine Verteidigung Zandikars. Die andere Sache ist kein Thema für eine öffentliche Diskussion.«
    »Das stimmt. Aber ehe du wieder startest, möchte ich dich um einen Gefallen bitten. Komm mit mir auf den Marktplatz. Dort liegt ein Toter, den ich dir zeigen möchte, ehe er in einem namenlosen Grab verschwindet.«
    Meine Äußerung traf nicht zu. Ich war entschlossen, dafür zu sorgen, daß Gafard einen richtigen Grabstein erhielt – wenn ich es überlebte. So starrte auch Drak in das Gesicht seines toten Schwagers. Ich sprach zu ihm wie zuvor schon zu Zeg und Vax. Er glaubte, ich wolle mit meinen Taten angeben, und runzelte ein wenig die Stirn, und ich versuchte mich nicht ins rechte Licht zu rücken. Gleich darauf schloß er sich wieder seiner kleinen Himmels-Armada an, und der große Luftkampf begann.
    Es war ein gewaltiges Schauspiel. Wir waren zahlenmäßig unterlegen. Nur ein Vorteil sprach für uns, denn Männer aus Vallia und Valka saßen an den Kontrollen unserer Voller, viele aus dem Vallianischen Luftdienst, und ihre Erfahrungen waren im Kampf gegen die Übermacht von großem Wert. Trotzdem sah ich etliche vallianische Voller zu Boden stürzen, Opfer der schlechten Ausstattung jener hamalischen Maschinen, die für den Export bestimmt waren.
    Glycas' Taktik war simpel. Einige Flugboote versuchten durchzustoßen und Gruppen von Kämpfern innerhalb der Mauern abzusetzen, während andere an den Mauern landeten und Tore zu besetzen versuchten, die für die wartende Armee geöffnet werden sollten. Diese Attacken schlugen wir mit besonderer Entschlossenheit zurück, wußten wir doch, daß wir verloren waren, wenn auch nur ein Tor geöffnet wurde. Wir kämpften mit dem Mut der Verzweiflung. Dennoch sah ich, daß wir den Kampf verloren. Immer mehr Flugboote drangen in die Stadt vor, und die grünen Banner wehten da und dort schon in ganzen Gruppen. Jeden Augenblick konnte ein Tor fallen, dann würden die verdammten Grodnims sich in die Stadt ergießen.
    »Ich glaube, sie haben uns«, sagte Zeg und wischte sein tropfendes Schwert ab.
    »Rede nicht so, Zeg!«
    »Du und ich werden noch einiges regeln, wenn wir den Kampf überleben. Du verdienst eine gehörige Strafe für deine Unverschämtheit. Mein Bruder Drak hatte recht, als er dich mit unserem Vater verglich. Er muß genauso ein Angeber sein wie du!«
    Seine Worte waren unfair, doch ich hatte keine Gelegenheit, darauf zu antworten, denn wir mußten mit erhobenen Schwertern gegen eine Gruppe Fristles anstürmen, die einen eben gelandeten Voller verließen.
    Ein besonders heftiger Angriff entwickelte sich gegen das mittlere Tor der landeinwärts gerichteten Mauern. Draußen wartete die magdagsche Armee. Über unseren Köpfen kreisten die kämpfenden Voller, und Soldaten und Flugboote stürzten ab. So manche grüne Flagge fiel in den Staub, und manche rote Flagge folgte diesem Schicksal. Unser Vorteil ging nach und nach verloren, doch auch die Armada der Grodnims mußte schwere Verluste hinnehmen. Es blieb die Landstreitmacht, die sich bereithielt, das Haupttor zu stürmen, und hier gingen wir in Stellung, um dem vielleicht entscheidenden Angriff zu begegnen.
    »Wenn die Stadt fällt«, sagte ich zu Zeg in einer Kampfpause, »mußt du dir einen Voller nehmen und mit Miam fliehen.«
    Er stieß einen Wutschrei aus.
    »Willst du etwa zusehen, wie Miam getötet wird?« brüllte ich. »Bist du so hartherzig – und dumm?«
    »Und die Krieger und die Zandikarer? Soll ich die verlassen?«
    »Wenn sie nicht fliehen können, wärst wenigstens du und Miam ...«
    Er wandte sich ab.
    Alles hing von diesem Tor ab. Glycas ließ seine Flugboote nicht mehr willkürlich in die Stadt einfliegen, wo wir die Landungen erwarteten und die Soldaten beim Verlassen der Boote zusammenschossen. Jetzt konzentrierte er alles auf die letzte Attacke. Die Voller setzten zur Landung an, und wir sahen die wehenden Wimpel und das Blinken der Waffen und hörten den schrillen Kriegsschrei: »Magdag! Grodno!«
    »Zair!« brüllten wir, und unsere Bogenschützen suchten ihre Ziele. »Zair! Zandikar!«
    Die Voller der Grünen senkten sich in Gruppen herab wie Fliegenschwärme, die sich auf eine Leiche stürzen. Die Mauern, die Tortürme, die Höfe füllten sich mit

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