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Krúdy, G u. Szerb, A u. Szép, E

Krúdy, G u. Szerb, A u. Szép, E

Titel: Krúdy, G u. Szerb, A u. Szép, E Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich liebte eine schöne Frau: Miniaturen
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Füllmasse verwendet; mit dieser Masse aus Krebsfleisch, Knochen, Reisbrei und einer Einbrenne aus Butter und Grieß werden die Schalen der großen Krebse gefüllt, die man dann natürlich in der Brühe (angereichert mit saurem Rahm und verquirltem Ei) zusammen mit dem Krebsfleisch serviert. Der kleine Krebs fällt also dem großen zum Opfer. Und er wäre, weil er ja nicht mehr da ist, längst vergessen, kennten wir nicht seinen Geschmack von früher her, als dieser Krebs noch und nur am Oberlauf der Theiß vorkam. Wüssten wir nicht, dass er den im stehenden Gewässer heranwachsenden Großen geschmacklich weit hinter sich lässt, da er ja aus dem fließenden Wasser kommt – wüssten wir nicht, dass er aus dem gemeinsamen Brennnesselbett im Bastkorb herausspringen kann, während der Große träge darin verharrt, wir würden vielleicht gar nicht an seine Existenz glauben. – Und jetzt mag der verehrte gnädige Herr selbst entscheiden, mit welcher Suppe wir diesen so viel Wunderbares versprechenden Mai begrüßen wollen!«
    So sprach Sindbad und verfiel dann auch selbst ins Nachdenken.
    (1932)

Ein Porträt von mir

    Die erste Geschichte

    Es war die Zeit um Neujahr, als Dr. Armin Múrányi den Entschluss fasste, mich – beziehungsweise mein geschätztes Porträt – als einen der profilierten Vertreter der lebendig sprudelnden Literatur in seinem ›Neuen Ungarn‹ vorzustellen.
    Die Sache hat mich ein wenig nervös gemacht, ganz genau erinnere ich mich nicht, aber ich glaube, dass ich damals ziemlich angespannt vor der Apparatur des Fotografen auf dem Stuhl herumrutschte. Schließlich ist es kein Kinderspiel, sagte ich mir, wenn dir dann in den ersten Januartagen zehntausend oder mehr Menschen in die Augen blicken werden.
    Mein Porträt ist in der Neujahrsnummer erschienen. Sie, werter Leser, wie man wohl zu sagen pflegt, haben diesen brünetten Herrn, der Ihnen zwar ein wenig unscharf, doch auf jeden Fall ziemlich aufgeräumt von der letzten Seite des Blattes entgegenlächelte, wahrscheinlich längst vergessen. Als Beigabe zum Porträt gab es auch eine sehr schwache Kurzgeschichte, für die ich mich vor meinen Bekannten lange Zeit geniert habe.
    Diese Episode in meinem Leben war schon in Vergessenheit geraten, und ich behielt auch weiterhin ein so durchschnittliches Allerweltsgesicht wie auf dem ominösen Porträt.
    Es war gegen Ende Februar, als mich ein Herr mit Künstlermähne im Kaffeehaus mit Namen ansprach.
    Ich sah ihn mit leichtem Erstaunen an:
    »Hatte bislang nicht die Ehre …«, murmelte ich verlegen.
    Der Herr mit der auffallenden Mähne aber streckte mir freundschaftlich die Hand entgegen.
    »Ich bin Lonkai, Tihamér Lonkai«, und er fügte selbstbewusst hinzu, »der Dichter Lonkai, bitte sehr.«
    »Auch mit dem Dichter Lonkai hatte ich bislang nicht die Ehre. Doch womit kann ich dienen?«
    Lonkai, der Dichter, legte mir lächelnd seine Hand auf den Arm.
    »Entschuldigen Sie, Herr Kollege …«
    Ich maß ihn von oben bis unten und dachte in diesem Augenblick mit einem gewissen Bedauern an die ungarische Literatur. Der Dichter Lonkai hatte nämlich seine von Inspirationen erfüllte Seele in einen ganz leichten Sommeranzug gehüllt, obwohl draußen grimmige Kälte herrschte. Auch war die Krawatte des Herrn Lonkai nicht ganz rein.
    »Gestatten Sie mir, einen Augenblick Platz zu nehmen …«, sagte er überaus verbindlich.
    »Bitte schön.«
    Der Dichter kramte aus einem Packen von Briefen und zerknitterten Papieren mein unglückseliges Porträt hervor.
    »Bitte sehr, ich erlaube mir nur die Frage, warum man dem Publikum Ihr Porträt präsentierte, aber das von Tihamér Lonkai übergangen hat …«
    Die Sache begann mir lästig zu werden.
    »Was geht das mich an? Was habe ich damit zu tun?!«
    Lonkai machte eine beschwichtigende Handbewegung.
    »Bitte. Welche Verdienste hat der werte Herr um die ungarische Literatur?«, fragte er.
    »Gar keine, verehrter Herr Lonkai. Geradezu keine.«
    Der Dichter Lonkai langte triumphierend nach einem Glas Wasser.
    »Nun. Und?! …«
    Ich wollte diesen etwas verwahrlosten Menschen unbedingt loswerden. Was sollten sich meine honorigen Bekannten denken, wenn sie mich mit dieser Person von fast polizeiverdächtigem Äußeren hier zusammen sähen!?
    »Und was wollen Sie dazu von mir hören?«
    Der Dichter Lonkai wiegte trübsinnig das Haupt.
    »Dass …, dass auch ich Verdienste habe und übergangen werde.«
    »Ich habe damit nichts zu tun.«
    Gereizt fuhr sich der Dichter

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