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Krumme Gurken

Krumme Gurken

Titel: Krumme Gurken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Flöte war.
    »Hast du was mit Katja gehabt, Bennie?«
    Die Frage hat mich ziemlich unvorbereitet erwischt. »Ich … wir … wir haben etwas rumgespielt.«
    »Das tun Kinder auch so«, sagte Mia. Ich drehte mich zu ihr, kitzelte mit meiner Zunge ihre Nasenspitze. Ja, so hat’s angefangen! Das Kitzeln von Mias Nasenspitze meine ich. Dann kitzelte sie mit der Zunge meine Nasenspitze, dann ich ihre, dann wieder sie meine, bis ich irgendwann zur Abwechslung etwas anderes von ihr in den Mund nahm: Nach der Nase gleich ihr süßes Kinn. Nur beim Anblick meiner krummen Gurke verhielt sich Mia ziemlich unorthodox, ganz anders auf jeden Fall als Katja.
    »Ach, Benn!«, sagte Mia. »Dass du immer so übertreiben
musst!« Und dann kam das, worauf ich schon solange gewartet hatte. Und es war VIEL besser, als es jede Hochzeit sein kann, auf die du warten musst, um das machen zu dürfen. Hochzeiten sind ja nur eine menschliche Erfindung, aber das da, meine Fresse, das da kam direkt von Gott. Oder von der Natur. Auf jeden Fall war’s voll krass überirdisch schön! Es ist einfach immer schön. Wenn du’s mit jemand machst, der’s auch schön mit dir findet. Den du magst!
     

     
    »Ich habe einen Freund«, sagte … ja, ja, aber so arschmäßig geht das Leben mit mir dann doch nicht um. Klar sagte das nicht Mia, das habe ich gesagt.
    »Ich habe einen Freund«, sagte ich, »den muss ich jetzt unbedingt anrufen.«
    »Ich weiß doch, wen«, zwitscherte Mia.
    »Klugscheißerin!«
    »Alles cremig, Alda?«
    »Yeh!«
    »Hast du die Kugel rollen lassen?«
    Ich verdeckte den Hörer mit der Hand. »Rowdy will wissen, ob ich die Kugel hab rollen lassen«, sagte ich zu Mia.
    »Und ob!«, sagte sie.
    In den Hörer sagte ich: »Voll!«
    »Habt ihr euch das Kino angeguckt?«
    »Noch nicht«, sagte ich. »Wir machen’s gleich. Das schwöre ich!«
    »Dann seid nicht allzu überrascht«, sagte Rowdy.
    »Ist was passiert?«
    »Guckt’s euch halt an!« Rowdys Stimme klang nicht so
begeistert. Hat uns bei YouTube irgendein Wichser einen hässlichen Kommentar verpasst? Etwas Blödes über Mia? Vielleicht sollte ich mir den Clip zuerst allein angucken?
    »Liebe Grüße!«, hörte ich Carmelas Stimme aus dem Hintergrund.
    »Ich muss los, Alda«, sagte Rowdy. »Wir gehen ins Theater.«
    »Was schaut ihr euch an?«
    »Romeo und Julia, Alda!«
    »Auch das muss sein!«
    »Stimmt!«
     

     
    So unruhig wie jetzt war ich noch nie beim Hochfahren eines Computers gewesen. Ich hatte mir von meinem Vater die Schlüssel vom Lehrerzimmer geborgt, ganz legal, ich durfte ja an die Maschine ran. Es war Freitagabend und sogar Frau Korcks war schon heimgegangen.
    »Weißt du was?«, sagte ich zu Mia. »Du wartest draußen und ich guck mir den Clip zuerst allein an.«
    »Warum denn, Bennie?«
    »Eeh … es gibt halt immer Arschlöcher, die bei YouTube ihre perversen Kommentare ablassen. Die sind vom Leben frustriert, da bietet sich im Web Gelegenheit genug, ihren Hass auszuleben.«
    »Benn!«, sagte Mia. »Ich bin Mia. Ein paar gehässige Kommentare gehen mir am Arsch vorbei. Hab schon Schlimmeres erleben müssen!«
    »Wie du meinst!«
    Ich tippte nur Krumme Gurken ein. Klar kam unser neues Video an erster Stelle in der Liste. Sonst gab’s sowieso nur
drei Einträge mit ›Krumme Gurken‹ als Schlagwort. So ’nen fetten Titel kann sich nicht jeder Idiot ausdenken.
    Es ging los. Mia schaute in dem Ding übelst toll aus. Super geil! Echt! Trotzdem musste ich mich aus dem Bann ihres Anblicks in den Schwaden aus Rowdys Nebelkanonen losreißen. Was sagten die Kommentare? Konnte mir den Dreck im Kopf schon jetzt ausmalen, bevor ich ihn auf dem Bildschirm lesen würde: Nuttenmusik! , Fette Schlampe! Und Schlimmeres. Egal! Irgendwie würde’s Mia schlucken müssen. Erst jetzt fiel mir ein, dass Rowdy den Dreck hätte löschen können und keine weiteren Kommentare hätte erlauben brauchen. Aber, na ja, Rowdy … der hatte nicht immer Sinn fürs Soziale.
    Okay. Der Augenblick der Wahrheit!
    Ich zoomte den Explorer auf siebzig Prozent runter, damit Mia weiter den Film gucken und ich mir gleichzeitig die Kommentare anschauen konnte. Ich las, konnte aber nichts Mieses entdecken. Lauter Begeisterung in den Sätzen. Schon der Erste schrieb: Die hübscheste Sängerin, die ich kenne. Der Hammerflow! Ich stieß Mia mit dem Ellbogen in die Seite. »Hast du’s gelesen, Baby?«
    »Schön«, sagte Mia ganz cool. »Hast du dir aber mal die Zahl da angeguckt?«
    Und hier muss

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