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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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oder über ausgezeichnete Informationsquellen verfügen, die bis in die obersten Ebenen des Regentenpalastes in Tut-El-Baya reichten.
    Aber die heilige Mutter stellte den Bewahrer vor eine harte Prüfung. Sie hatte ihm diese wunderschöne Frau geschickt, die ihn mit einem Schlag verzaubert, seine Liebe entflammt hatte. Ausgerechnet Elischa sollte diejenige sein, mit der Madhrab das traditionelle magische Band der Orna und der Bewahrer knüpfte. Wie sollte er wahrheitsgemäß den Eid ablegen und den Treueid auf die Schriften Ulljans schwören, der von ihm unter anderem verlangte, diese Frau niemals als Mann begehren zu dürfen? Würde er auch diese schier unmöglich scheinende Prüfung bestehen oder wäre er von Anfang an zum Eidbruch und Scheitern bestimmt? Vielleicht war dies sein Schicksal und womöglich war es mehr, als er sich in aller Bescheidenheit überhaupt erhoffen durfte. Als Bewahrer wäre er Elischa zumindest zeit seines Lebens nahe und er würde sie auf ihren Reisen durch den Kontinent beschützen, ihre Lasten tragen, für ihr Fortkommen und ihr Wohlergehen sorgen, wie es die Aufgabe des Bewahrers von jeher vorsah. Wenn er schon den Eid ablegen würde, dann nur für Elischa. Sie war seine Bestimmung.
    »Wollt Ihr mir sagen, was Euch die heilige Mutter geschrieben hat? Ich habe einen weiten und gefährlichen Weg hinter mich gebracht, um Euch den Brief zu bringen«, fragte Elischa mit einem verschmitzten, neugierigen Lächeln auf den Lippen.
    »Nein … ich glaube nicht, dass Ihr unbedingt von dem Inhalt des Briefes Kenntnis erlangen solltet«, antwortete Madhrab schlicht.
    Elischa machte ein enttäuschtes Gesicht. Sie hatte tatsächlich keine Ahnung, was die heilige Mutter dem Lordmaster geschrieben hatte. Sie wusste nur, dass es der heiligen Mutter wichtig war, den Brief durch Elischa persönlich und so rasch wie möglich überbringen zu lassen.
    »Dennoch … will ich Euch nicht verhehlen, dass mich die heilige Mutter in ihrem Brief zur Leistung meines Eides als Bewahrer drängt. Der Entschluss, den Eid zu leisten, ist allerdings schon vorher gefallen«, ergänzte Madhrab seine Worte, da er die Enttäuschung in Elischas Augen kaum ertragen konnte.
    »Ihr … Ihr werdet den Eid ablegen?«, staunte Elischa, sichtlich überrascht von Madhrabs Entscheidung.
    »Ja, das werde ich. Das ist meine Bestimmung. Dafür wurde ich über viele Sonnenwenden ausgebildet. Noch bin ich hier gebunden und eine andere wichtige Verpflichtung für die Klan eingegangen, die ich selbstredend zu Ende führen werde. Sollte ich überleben, werde ich den Eid ablegen«, antwortete Madhrab.
    »Wer wird die Orna sein, mit der Ihr das Band knüpfen werdet?«, fragte Elischa frei heraus. Sie brannte vor Neugier und verspürte einen leichten Nadelstich vor Eifersucht in ihrem Herzen.
    »Das … nun … es steht mir nicht zu, diesbezüglich eine Wahl zu treffen oder vor der Zeremonie über eine Entscheidung der Orna zu sprechen. Nach den Regeln des Ordens legt die heilige Mutter alleine fest, welche Orna das Band mit welchem freien Bewahrer knüpfen wird«, antwortete der Lordmaster. Madhrab musste nun seinerseits lächeln, denn Elischa machte einen sehr angespannten Eindruck und schien beinahe vor Eifersucht zu platzen. »… ich denke, es wäre gut, wenn Ihr die heilige Mutter schon bald von meiner Entscheidung unterrichtet. Sie wird Euch sicherlich in ihre Wahl einweihen … ich hätte allerdings eine große Bitte an Euch … würdet Ihr uns in der Schlacht Eure Unterstützung als Orna zusagen, das wäre eine große Hilfe und Erleichterung«, ergänzte Madhrab.
    »Selbstverständlich. Ich bleibe, bis die Schlacht geschlagen ist, und helfe, wo immer ich kann«, antwortete Elischa.
    »Das ist sehr großzügig von Euch. Ich weiß das sehr zu schätzen. Wenn es nach mir ginge, würde ich auf der Stelle alleine nur für Euch den Eid ablegen«, lächelte Madhrab erleichtert, dessen Wangen immer noch rot glühten.
    Elischa errötete nun ihrerseits wieder und blickte beschämt auf den mit Stroh bedeckten Boden des Zeltes. Der Bewahrer hatte durch ihre Fragen offensichtlich schnell bemerkt, worauf sie abzielte.
    »Würdet Ihr mich zu einem guten Freund begleiten und ihn Euch einmal näher ansehen? Er hatte eine leichte Verletzung am Bein. Die Wunde wurde von einer vergifteten Klinge geschlagen. Wir mussten ihm das Bein abnehmen, als er gegen das Fieber und den Wundbrand kämpfte«, fragte Madhrab, dem sehr daran gelegen war, dass Elischa sich

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