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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Wirkung auf die Krieger erzielt, dessen war er sich sicher. Er dachte an das abschreckende Beispiel, das Master Chromlion als Vorbild gab. Dieser hätte die Verteidiger und Befehlshaber niemals von sich überzeugen können, auch wenn seine Fähigkeiten als Bewahrer und Axtkämpfer anerkanntermaßen enorm waren.
    Was haftete diesem Mann also an, was war das Besondere, das selbst ihn, Nonjal, trotz seiner schier unüberwindbaren Furcht vor der Schlacht und der anfangs als ungerecht empfundenen Strafe ohne Weiteres gehorchen ließ und letztlich sogar davon überzeugen konnte, Madhrab täte das einzig Richtige in diesen schwierigen Zeiten?
    Die Klan glaubten bedingungslos an ihr Heil und die Rettung, wenn sie ihm nur folgten. Der Lordmaster würde schon irgendwie dafür sorgen, selbst wenn ihnen in einer sinn- und aussichtslosen Schlacht nichts anderes als ein meist gewaltsamer Tod bevorstand. Bei ihm fühlten sie sich in Sicherheit.
    Er war der Bewahrer des Nordens, auserwählt um die Bedrohung durch die Rachuren zurückzuschlagen. Wenn er das Unmögliche nicht schaffte, dann schaffte es keiner. Madhrab galt als begnadet. Nonjal hatte des Öfteren gehört, er besäße eine wertvolle Gabe der Kojos. Die Gabe des Kriegers.
    Sein Wort konnte die Klan, ihn eingeschlossen, wie Schafe arglos zur Schlachtbank führen. Sie liebten ihn und Nonjal konnte sich trotz seiner Auseinandersetzungen mit dem Lordmaster von dieser Empfindung nicht ganz freisprechen.
    Natürlich war Madhrab alleine wegen seiner überdurchschnittlichen Körpergröße und des getrimmten Körpers eine imposante Erscheinung für jeden, der ihm einst begegnet war oder ihm noch begegnen sollte. Selbstverständlich beeindruckten seine vielfach und auf unterschiedliche Art und Weise unter Beweis gestellten Fähigkeiten als Bewahrer, die perfekte Handhabung der Waffen und die unglaubliche Beweglichkeit, in einer für das Auge nicht mehr wahrnehmbaren Geschwindigkeit, mit der Madhrab nahezu jeden Kampf vom Anfang bis zum Ende überlegen beherrschen konnte. Der Lordmaster war gebildet, drückte sich gewählt aus und hatte ein umfassendes Wissen über allerlei Fachgebiete angesammelt. Selbst Magie schien kein Fremdwort für ihn zu sein.
    Aber es musste weit mehr sein als diese nur nach außen hin sichtbaren Attribute, was Nonjal und den anderen Kameraden jenes Urvertrauen in den Lordmaster schenkte, das ihnen jederzeit den Tod bringen konnte.
    Madhrab war keineswegs als väterlich zu bezeichnen, selbst wenn er sich geradezu rührend des Knappen Renlasol angenommen hatte. Es war wohl die einzige weiche Stelle, die Nonjal bislang an Madhrab entdeckt hatte. Andere mochten dies als gefährliche Schwäche auslegen, eines Anführers nicht würdig, denn Freunde machten einen General erpressbar, dennoch war es gerade dieser Zug, der ihn in den Augen Nonjals wiederum sympathisch wirken ließ. Nonjal hatte wenig für den tollpatschigen Knappen übrig und verstand nicht, was Madhrab eigentlich an dem Jungen fand. Dennoch zeigte ihm dessen Zuwendung, dass der Lordmaster verwundbar war und Gefühle hatte. Er war daher weit mehr als eine tödliche Waffe. Die väterlichen Eigenschaften hingegen wurden eher Boijakmar zugeschrieben, der nicht umsonst das ehrwürdige Amt des hohen Vaters und Overlords der Bewahrer bekleidete.
    Man sagte dem Lordmaster nach, dass er einen ausgesprochenen Sinn für Gerechtigkeit habe, was immer das unter den Bewahrern oder Kriegern bedeuten mochte. Er verlangte nichts, was er nicht auch von sich selbst verlangen würde. Ein charismatisches Vorbild in jeder Hinsicht. Damit überforderte er zwar ohne jeden Zweifel den einen oder anderen seiner ihm anvertrauten Krieger, deren Fähigkeiten die seinen nicht einmal annähernd erreichten. Allerdings schien Madhrab dies zur Durchsetzung seiner Ziele einfach in Kauf zu nehmen.
    Ein selten gehörtes Gerücht über den Lordmaster schien Nonjal jedoch seit jeher von entscheidender Bedeutung zu sein. Den meisten Klan war bekannt, dass Madhrab aus einem kleinen Bergdorf stammte, das in sechstausend Fuß Höhe unmittelbar am Choquai-Pass lag und somit das letzte besiedelte Dorf am Fuße des Berges Choquai war. Nur wenige hatten allerdings die merkwürdig anmutende Geschichte vernommen, dass eben jene Einwohner dieses kleinen, unbedeutenden Dorfes in ihrer Blutlinie anscheinend unmittelbar von den Altvorderen abstammten, alte, magisch begabte Völker, die seit vielen Generationen mitsamt ihren besonderen Fähigkeiten,

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