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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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und antwortete: »Es wird Zeit, dass wir dem Spuk endlich ein Ende bereiten. Ich habe genug gesehen. Lasst mich den Bastard töten und seine rohen Hoden den Hunden zum Fraß vorwerfen.«
    Gwantharabs Zorn entlockte Madhrab nur ein kurzes Lächeln. »Nein, lasst Euch von ihm nicht zu etwas verleiten, was Euch später leidtun könnte. Ich werde mich des Schänders selbst annehmen müssen. Wir dürfen nicht riskieren, dass Ihr oder ein anderer unserer treuen Kameraden gegen seinen Streithammer nicht bestehen könnte. Grimmgour ist ein schwerer Gegner, selbst für einen Bewahrer wie mich. Die Gefahr, von ihm getötet oder schwer verletzt zu werden, ist viel zu groß. Aber ich bringe Euch, was Ihr mir bereitwillig bringen wolltet. Für Zyagral, für Solras und all die anderen von ihm geschändeten Opfer. Ihr und Yilassa haltet mir mit Euren Kriegern während der Schlacht den Rücken frei. Bleibt einfach am Leben und achtet wenn möglich ein klein wenig auf Nonjal an meiner Seite. Ich möchte, dass er die Schlacht überlebt. Das wird schwer genug für Euch werden.«
    Madhrab setzte den Gesichtshelm auf und zog Solatar aus der an seinem Rücken angebrachten Scheide. Ein heller, singender Ton erklang, als das Schwert in den ersten Sonnenstrahlen rötlich aufblitzte. Ein Reiter löste sich daraufhin sofort aus den Reihen der Sonnenreiter.
    Sein Name war Vorjabh. Er war erst am Vorabend einundzwanzig Sonnenwenden alt geworden. Der Sonnenreiter trug eine brennende Fackel bei sich, deren Flamme grün brannte. Auf einen Fingerzeig Madhrabs hin trieb der Sonnenreiter sein Pferd mit den Fersen in Richtung des Flusses an und ritt unerschrocken los. Nachdem er die kurze Entfernung zum Fluss schnell zurückgelegt und die Flussmitte erreicht hatte, brachte er sein Pferd zum Stehen, drehte sich zur Seite, sodass alle die Flamme gut sehen konnten, und wartete.
    Ein großer Rachurenkrieger, ganz offenkundig kein Chimäre, näherte sich dem Reiter von der anderen Seite des Flusses zu Fuß. Er watete mit langen Schritten durch das Wasser der Tareinakorach, das ihm lediglich bis zu den Knien reichte. Der Rachure trug ein sehr breites Schwert mit einer gezackten Schneide an seiner Seite. Die beiden Todfeinde trafen sich in der Mitte des Flusses und tauschten geräuschvoll einige kurze Worte aus. Kein Laut war von den versammelten Kriegern zu vernehmen. Die Spannung stieg.
    Vorjabh zuckte schließlich gleichgültig mit den Schultern, kramte aus einem Beutel ein Pulver hervor, das er sogleich über die immer noch grün brennende Fackel streute.
    Das Licht der Fackel färbte sich daraufhin rot.
    »Die Fackel leuchtet rot. Die Rachuren haben unser Angebot erwartungsgemäß abgelehnt und wollen offenbar nicht kampflos kapitulieren. Bedauerlich, es wäre ein Leichtes gewesen, wenn sie sich uns ergeben hätten«, sagte Madhrab an seine Kaptane gewandt. »Nun denn, dann ist es jetzt so weit.«
    Gerade als der Reiter sein Pferd zu den Klan zurücklenken wollte und dem Rachurenkrieger den Rücken zuwandte, brachte dieser das Tier mit seinen bloßen Händen zu Fall und stieß dem Sonnenreiter mit einem gezielten Stoß von hinten das breite Schwert durch den Rücken, bis es vorne an der Brust wieder heraustrat. Der Sonnenreiter stürzte lautlos in den Fluss und war auf der Stelle tot. Der Rachure zog sein Schwert heraus, hob den Leichnam mühelos mit beiden Händen über seinen Kopf und warf den leblosen Körper verächtlich in Richtung der Klan. Er schloss seine Demonstration der Stärke mit einer obszönen Geste. Vorjabhs Blut war das erste, welches das reine Wasser des Rayhin an diesem Tag rot färbte.
    Für einen Moment trat auf beiden Seiten des Flusses Grabesstille ein.
    Madhrab zog die Zügel seines Pferdes straff zurück, woraufhin das Streitross Gajachi laut wiehernd auf die Hinterbeine stieg und die Vorderhufe mehrmals bedrohlich in der Luft schwang. Die Schwerthand des Bewahrers ging blitzschnell nach oben und Solatars Spitze zeigte senkrecht gen Himmel.
    Das Zeichen zum Angriff war gegeben.
    Auf das Zeichen des Bewahrers hin wurden sämtliche Bogen gespannt. Die behände eingelegten Pfeile mit blauem Feuer getränkt und entzündet. Die Bogenschützen hielten den Atem an. Die atemlose Stille durchbrach nur ein knarrendes Geräusch, während die Sehnen der Bogen kräftig zurückgezogen wurden, sowie das leise, unheimliche Knistern der an den Pfeilen züngelnden blauen Flammen.
    Madhrab schwang seinen emporgestreckten Arm und zeigte mit der

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