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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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über das ganze Gesicht. »Das ist sehr großzügig von Euch, Herr«, antwortete Kroldaar. »Wir werden auf sie aufpassen. Sie wird nicht entkommen. Ihr könnt beruhigt losziehen. Soll Euch einer von uns in den Kampf begleiten oder wollt ihr alleine spielen?«
    »Ich gehe allein. Ihr bleibt hier bei dem Klanweib.«
    Grimmgour packte seinen Streithammer und donnerte ihn mit roher Kraft auf die Erde, die unter seiner Gewalt erbebte. Einige vor ihm stehende Rachurenkrieger wurden durch das Beben von den Beinen gerissen.
    Grimmgour stürzte sich wie ein Berserker mit Anlauf mitten in das Schlachtengetümmel. Er stieß seine eigenen Krieger zur Seite, bis er auf die ersten Klankrieger traf, die sich seinem mächtigen Ansturm todesmutig entgegenstellten. Zerstörerisch wie eine unaufhaltsame Naturgewalt wütete Grimmgour unter ihnen. Zerschmetterte erbarmungslos mit wuchtigen Schlägen Schädel und Körper seiner Gegner.
    Die anderen Verbände des Hauptheeres trafen sich in der Nähe des Ufers auf der Seite der Klan und in der Mitte des Flusses wieder. Sie waren inzwischen in den Nahkampf übergegangen und in erbitterte Auseinandersetzungen um jeden Meter Boden verwickelt. Der massive Beschuss mit den Wurfmaschinen war zur Sicherheit der eigenen Einheiten eingestellt worden. Die Bogenschützen hatten ihre befestigten Stellungen verlassen und versuchten, die im Nahkampf befindlichen befreundeten Einheiten – soweit ihnen das in dem zunehmend unübersichtlichen Getümmel möglich war – nach Kräften mit gezielten Schüssen aus einer einigermaßen sicheren Entfernung zu unterstützen. Doch sie hatten die Rachuren unterschätzt und gerieten nach der vorschnellen Aufgabe ihrer Stellungen in die Reichweite der feindlichen Axtwerfer. Viele der Bogenschützen mussten mit einer Axt im Schädel ihr Leben auf dem Schlachtfeld am Rayhin lassen.
    Die Einteilung in Kampfgruppen mit zehn unterschiedlich ausgerüsteten und befähigten Kriegern erwies sich als durchaus kluge Entscheidung und vorteilhaft für die Klan. Dennoch waren die Verluste hoch und die Zahl der Verwundeten und Gefallenen stieg schnell und stetig an. Hatte eine Gruppe einen ihrer hartnäckigen Gegner nur mit Verlusten niederringen können, wurde der Rest der verbliebenen Kämpfer meist schon beim nächsten Angriff auf einen weiteren Rachuren nahezu vollständig aufgerieben. Der Kampf war ein ständiges Hin und Her. Ebbte von der einen Seite auf die andere und wieder zurück. Es war schwer auszumachen, wer am Ende des Tages die Oberhand behalten und den Sieg für sich davontragen sollte.
    Es wurden keine Gefangenen gemacht. Die Schlacht wurde überaus hart, kompromisslos und erbittert geführt. Pausenlos stürmten die beiden Heere unter großem Geschrei und Waffengeklirre aufeinander ein. Die verstümmelten Leichen türmten sich an den Ufern und im Flussbecken. Wer sich kampflos ergab, starb im nächsten Moment durch einen Schwertstreich. Wer sich fliehend dem Kampf entziehen wollte, wurde meist umgehend durch einen Axtwurf getötet. Die Verwundeten schrien vor Schmerzen und flehten herzerweichend um Hilfe. Viele starben noch an Ort und Stelle durch die rücksichtslos und unerbittlich weitergeführten Kämpfe, bevor sie in Sicherheit gebracht werden konnten. Nur bei wenigen Verwundeten gelang es zwischendurch, sie unter größter Gefahr für das eigene Leben aus den heiß umkämpften Bereichen weg vom Ufer nach hinten zu bringen, damit sich die Heiler und Elischa um sie kümmern konnten.
    Mit größter Sorge betrachtete Elischa die mit vergifteten Klingen geschlagenen Wunden ihrer verletzten Kameraden. Dabei war es gleichgültig, ob diese schwer oder leicht waren. Sie hatte nicht einmal annähernd genügend Mittel gegen das hochwirksame Nervengift der Fjoll-Spinne bei sich, um alle Verwundeten ausreichend damit zu behandeln und die schrecklichen Folgen zu verhindern. Madhrab hatte sie eindringlich gewarnt. Er hatte ihr gesagt, die Verletzten seien im Zweifel zu töten, bevor das Gift, mit dem die Rachuren die meisten ihrer Waffen vor der Schlacht bestrichen hatten, seine verheerende Wirkung entfalten und den Ausgang der Schlacht zum Nachteil der Klan entscheidend beeinflussen konnte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das unweigerlich als Folge auftretende Fieber den Verletzten den Verstand raubte und sie zu wahnsinnigen, fleischgierigen Bestien mutieren ließe, die ohne Rücksicht über ihre eigenen Kameraden herfielen, um ihren Hunger zu stillen, und diese dann

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