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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Waffen.
    Weitere vierzigtausend waren verletzt und es gab keinen einzigen Krieger unter den Klan, der nicht irgendeine mehr oder weniger schwere Blessur aus den Kämpfen davongetragen hätte. Lediglich siebenunddreißig von den zur Schlacht angetretenen fünfhundert Eiskriegern lebten noch. Niemandem war zum Feiern zumute. Die Klan hatten gewonnen und dennoch herrschte eine bedrückende Stille ob des Sieges. Zu schwer wogen die frischen Erinnerungen an die grausame Schlacht. Sie alle, die sie glücklich mit dem Leben davongekommen waren, hatten Mütter, Väter, Schwestern, Brüder, gute Freunde und Gefährten an jenem denkwürdigen Tag und der darauffolgenden Nacht verloren. Die Schrecken der Kämpfe hatten sich in ihre Gedanken gebrannt und würden zeit ihres Lebens eine düstere Erinnerung bilden.
    Die morgendlichen Nebel lichteten sich und gaben den Blick auf das Schlachtfeld frei. Schwarze Wolken verdeckten das Licht der Sonnen und ließen dicke Regentropfen fallen. Das Ende von Kryson wäre kaum anders zu beschreiben als die trostlosen Bilder, die sich den Überlebenden am Morgen nach der Schlacht boten. Keine Freude, kein Lachen. Schweigend zogen die überlebenden Krieger von dannen, zurück in ihr Lager. Der Sieg war teuer erkauft worden. Viel zu teuer.
    Die Schlacht am Rayhin war zu Ende.

N ACHWEHEN
    A us dem Schatten der Bäume am Waldrand gleich hinter dem Feldherrenhügel trat, vorsichtig um sich blickend, eine Gestalt in einem dunklen Kapuzenmantel. Es war Nalkaar, der Todsänger.
    Die überlebenden Klan hatten sich nach dem Ende der Schlacht wieder auf die andere Seite des Flusses zurückgezogen und versorgten ihre Verwundeten, soweit ihnen das in einem behelfsmäßig eingerichteten Lager überhaupt möglich war. Jeder verletzte Klan, gleichgültig ob schwer oder leicht verwundet, erhielt das von Elischa zubereitete Gegengift, um die Wirkung der von den Rachuren mit dem Gift der Fjoll-Spinne vergifteten Klingen aufzuheben.
    Nalkaar bewegte sich tief geduckt fort, um nicht von den Klan gesehen zu werden. »Alles ist schiefgelaufen. Rajuru wird außer sich sein«, murmelte er verärgert.
    Einige Aasvögel hatten sich über den hilflosen Grimmgour hergemacht, pickten wild kreischend und mit den Flügeln schlagend an ihm herum. Das rechte Auge des Rachuren hing bereits heraus. Grimmgour versuchte die hartnäckigen Vögel immer wieder zu vertreiben, indem er seinen Kopf heftig hin und her bewegte. Gelegentlich schnappte er ohne Erfolg mit den Zähnen nach ihnen. Viel mehr blieb ihm nicht übrig, um sich gegen die Aasvögel zur Wehr zu setzen. Der Lordmaster der Bewahrer hatte ihm alles genommen, womit sich der Rachure hätte verteidigen können.
    Nalkaar kroch dicht an Grimmgour heran, der heftig erschrak, als der Todsänger ihn mit kalten Fingern berührte.
    »Du? Nalkaar? Was machst du hier? Ich dachte, der Bewahrer hätte dich und deine Gruppe längst erledigt. Und ich hatte mich bereits an den schönen Gedanken gewöhnt, deine hässliche Fratze nicht mehr sehen zu müssen«, krächzte Grimmgour erschöpft.
    »Die Todsänger können nicht getötet werden. Wie oft muss ich das in deinen sturen mit Stroh gefüllten Schädel eigentlich noch eintrichtern? Ich war nicht so dumm wie du und konnte entkommen. Die anderen werden sich ebenfalls wieder erholen. Es wird dauern, aber sie werden sich erholen ... o Grimmgour, ich hatte dich vor dem Bewahrer gewarnt. Der Lordmaster hat dich übel zugerichtet ... ich bin gekommen, dich mit mir zu nehmen.«
    Grimmgour drehte seinen Kopf, um den Todsänger besser sehen zu können. Wie fürchterlich dieses seelenlose, tote Geschöpf doch selbst für einen abgehärteten Rachuren wie Grimmgour aussah.
    »Töte mich, Nalkaar«, sagte er mit erstickter Stimme, »das ist kein Leben für einen Rachuren. Lass mich hier und mach ein Ende. Niemand soll Grimmgour jemals so sehen.«
    »Nein, das kann ich nicht. Rajuru erwartet, dass ich dich zu ihr bringe. Sie wird ganz und gar nicht erfreut sein. Aber genau das werde ich tun, ich bringe dich zu ihr, wie sie es wünscht. Sie wird vielleicht Rat in deiner erbärmlichen Lage wissen. Und wenn nicht sie, dann zumindest der dunkle Hirte. Wenn ich es recht bedenke, hast du dir deinen Zustand sogar redlich verdient«, antwortete Nalkaar mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen.
    »Verschone mich mit deinem Geschwätz und lass mich mit der alten Hexe und ihren Verbündeten in Ruhe. Grimmgour will davon nichts wissen. Hilf mir, verdammt.

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