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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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befürchten wir jedenfalls. Sie haben einen eigenen Anführer, dessen Name uns nicht geläufig ist. Er ist der Erste und Stärkste unter ihnen. Wir haben nur gehört, dass er zum innersten Kreis von Rajurus Vertrauten gehören soll.«
    Renlasol schwieg, die Vorstellung eines Todsängers ließ ihn erschaudern.
    Zyagral war froh, nicht mehr über die Todsänger sprechen zu müssen, als er von Madhrab schließlich aufgefordert wurde, über seine eigenen Entdeckungen zu berichten: »Ich war in den Wäldern am anderen Ufer des Rayhin unterwegs«, fuhr Zyagral fort, »und konnte eine Zeit lang einen einzelnen Reiter in großer Eile verfolgen. Er bewegte sich hin und her, immer im Zickzackritt in Richtung des Flusses, und schien von einem einsamen Wanderer verfolgt zu werden. Er wirkte gehetzt und erschöpft. So genau kann ich das aber nicht sagen, denn durch den Regen und die schlechte Sicht verlor ich beider Spur. Tut mir leid. Ich habe lange nach Reiter und Wanderer gesucht, aber nach einiger Zeit waren sie wie vom Erdboden verschluckt, einfach verschwunden. Danach habe ich die anderen Späher am vereinbarten Treffpunkt getroffen und bin gleich zurück ins Lager geritten, um Euch Bericht zu erstatten.« Zyagral war der Vorfall peinlich, schließlich hatte er noch nie jemanden aus dem Auge verloren. Er war sich darüber hinaus nicht sicher, welche Folgen sein Versagen haben sollte und ob die beiden Gestalten den Klan gefährlich werden konnten.
    »Das ist Pech. Aber ich denke, dass uns von einem Reiter und einem Wanderer keine große Gefahr droht. Was gibt es Neues über das Lager zu erzählen?«, fragte Madhrab.
    »Das Banner des Schänders weht seit geraumer Zeit über dem Lager der Rachuren«, berichtete Zyagral angewidert weiter.
    »Grimmgour!«, rief Madhrab mit Verachtung in der Stimme und Renlasol wurde zunehmend unwohl in seiner Haut. Der Gedanke an Todsänger und den schrecklichen Grimmgour Seite an Seite in einer Schlacht verhieß nichts Gutes.
    »Ich dachte mir schon, dass er die Rachuren in die Entscheidungsschlacht führen wird. Das Warten hat also ein Ende. Und Grimmgour wird sich bald wundern ... er rechnet nicht mit einem massiven Widerstand der Klan. Konntet Ihr feststellen, wie hoch die Anzahl der am Rayhin lagernden Krieger ist und wie sie sich zusammensetzen?«
    »Das ist sehr schwierig … ja … nahezu unmöglich. Wir haben zwar zwei Dschanflieger ausgeschickt, die das Lager ständig aus der Luft beobachtet haben. Aber das Lager liegt zum größten Teil im Wald und scheint insgesamt nur schwach befestigt. Die Reihen der Rachuren scheinen ungeordnet, geradezu chaotisch. Und der anhaltende Regen macht es uns auch nicht leichter. Auf dem Hochufer scheint es jedenfalls überhaupt nicht einnehmbar. Es sind sehr viele unterschiedliche Gruppen, meist stark zerstreut, eine genaue Schätzung ist nicht möglich. Viele tausend Krieger sind es aber ganz bestimmt. Wir schätzen mehr als zwanzigtausend Rachuren. Vermutlich überwiegen Chimärenkrieger ganz unterschiedlicher Gestalt, daneben haben sich einige, wenn auch weniger Chimärenarbeiter zur Unterstützung und noch weniger reinrassige Rachuren eingefunden.«
    »Was ist mit Solras? Sie war die Nächste am Lager, hat sie weitere Einblicke gewinnen können?«, fragte Madhrab.
    Zyagral zögerte mit der Antwort und blickte den Lordmaster stattdessen mit einer schmerzlich verzerrten Grimasse vielsagend an. Renlasol, Gwantharab und Madhrab ahnten sofort, was geschehen war, auch wenn Zyagral zunächst kaum einen Ton herausbrachte. »Sie ... sie kam nicht zum Treffpunkt ... die Rachuren haben sie kurz vor dem vereinbarten Treffpunkt aufgegriffen. Wir hatten Glück, dass sie uns nicht auch noch entdeckt haben.« Zyagral ließ den Kopf sinken und seine Augen füllten sich rasch mit Tränen.
    »Dann ist sie verloren. Wir können nichts für sie tun«, stellte Madhrab nüchtern fest und legte Zyagral die Hand auf die Schulter.
    »Ich ... ich weiß, es ist ... unvorstellbar ... furchtbar. Können wir sie denn nicht befreien? Ein Versuch wenigstens?«, flehte Zyagral.
    Madhrab schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Zweck. Eine bittere Erkenntnis für den verzweifelten Zyagral. Der Späher liebte Solras. Sie war die Frau seines Lebens.
    »Ihr werdet Grimmgour doch in der Schlacht töten, nicht wahr? Wenn nicht für mich, tut es für sie und die unzähligen anderen Frauen, die dem Schänder zum Opfer gefallen sind. Ich bitte Euch darum.« Zyagrals Stimme war belegt. Er

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