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Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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in dem Riesen auf und vernebelten ihm die Sinne. Belrod wurde rasend vor Wut.
    Mit einem furchterregenden Schrei auf den Lippen stampfte er wutschnaubend los. Die Hände zu Fäusten geballt beschleunigte er seine Schritte und hielt auf den Messer schwingenden Kapuzenträger zu, der soeben am Leib des Naikijägers herumschnitt. Die warnenden Rufe des anderen, in unmittelbarer Nähe wartenden Kapuzenträgers erreichten den Messerträger zu spät.
    Hofna wirbelte herum, riss überrascht die Augen auf und versuchte dem Riesen im letzten Moment auszuweichen. Der Saijkalsan war zu langsam. Mit ungeheuerer Wucht prallte Belrod auf den Leibwächter des dunklen Hirten. Seine Fäuste glichen eisernen Hämmern, die auf Hofnas ungeschützten Brustkorb trafen und ihm die Luft zum Atmen raubten. Knochen brachen laut krachend. Hofna wurde zu Boden geschleudert und verlor dabei das Messer. Als er angeschlagen versuchte sich wieder aufzurichten, trampelte der Maiko-Naiki mit Füßen, schwer wie mit Blei gefüllte Fässer, über ihn hinweg. Das Gewicht des Riesen hielt den Saijkalsan unten, presste ihm die letzte verbliebene Luft aus den Lungen und drückte ihn in den Boden. Belrod griff sich den zwischen den Bäumen hängenden Körper seines Bruders und zog ihn zu sich herab. Die unsichtbaren Fesseln lösten sich wie von selbst, als der Maiko-Naiki den Waldläufer befreite und ihn behutsam auf den Waldboden bettete. Kaum hatte er den halb toten Naiki abgelegt, kehrte er um und ging erneut zum Angriff über. Achtlos trat er den auf dem Boden liegenden Saijkalsan erneut mit Füßen.
    Doch Haisan war vorbereitet und erwartete den Maiko-Naiki. Die Augen des Leibwächters glühten wie das jüngst angeheizte Schmiedefeuer eines Meisterschmieds. Als ihn der Riese beinahe erreicht hatte, lösten sich Feuerbälle aus ihnen, die mit jedem Zoll ihres Fluges anschwollen, größer und größer wurden. Belrod versuchte das Feuer abzuwehren, indem er schützend die Arme vor sein Gesicht hielt. Er trug weder Hemd noch Rüstung. Die Feuerbälle trafen ihn am nackten Oberkörper, breiteten sich aus und hüllten ihn sofort in Flammen, die begierig über seine Haut liefen und ihn zu versengen suchten. Der Riese spürte, dass das Feuer rein magischen Ursprungs war. Es fügte ihm zwar schier unerträgliche Schmerzen zu, unterschied sich aber in der Wirkung von einem natürlichen Feuer. Die Flammen züngelten und fauchten wütend um seinen Körper, entfachten ein Gefühl von Hitze und Schmerz, versuchten ihn zu verzehren und zu Asche zu verbrennen. Und doch verbrannte er nicht – noch nicht. Schwere Verbrennungen würden erst allmählich eintreten. Das Blut der Naiki in seinen Adern schützte ihn gegen allerlei magische Angriffe. Dennoch war die alles vernichtende Wirkung des Feuers nur gehemmt, nicht aufgehoben. Er spürte, dass er das Feuer abwehren musste, warf sich instinktiv auf den feuchten Waldboden, um die Flammen zu ersticken. Am Boden rollend bewegte er sich in Richtung des Feuer speienden Saijkalsan. Überrascht von der Reaktion des Maiko-Naiki und dessen Widerstandsfähigkeit legte Haisan nach und hüllte den auf ihn zurollenden Körper erneut mit Feuer ein, statt ihm auszuweichen. Belrod bekam die Beine des Leibwächters zu fassen und warf diesen mit einem Griff zu Boden.
    Doch Haisan war alles andere als ein einfacher Gegner. Die Erfahrung und Stärke eines furiosen Leibwächters des dunklen Hirten halfen ihm, sich der drohenden Umklammerung zu entziehen. Schnell rappelte sich der Saijkalsan auf und stand wieder auf den Beinen, noch ehe Belrod die ihn marternden Flammen gelöscht hatte.
    Haisan griff unter seine Kutte und brachte eine golden schimmernde, mit zahlreichen Runen und am Griff mit Kristallen verzierte zweischneidige Axt zum Vorschein.
    »Zähes Biest! Wenn du schon meiner Magie widerstehst, muss ich dich eben auf die herkömmliche Art erledigen«, rief Haisan lächelnd, während ein merkwürdiger Glanz der Vorfreude in seine Augen trat.
    Der erste Axthieb ging ins Leere, verfehlte den Schädel des Maiko-Naiki nur knapp, dem es gelungen war, sich in letzter Sardas wegzurollen und vorerst in Sicherheit zu bringen. Haisan setzte sofort nach und sprang mit einem weiten Satz auf den Riesen zu, während er die goldene Axt über seinem Kopf schwang. Die scharfe Schneide durchschnitt zischend die Luft und fällte mit einem Hieb den neben Belrod stehenden Baum, der mit einem lauten Rauschen gegen einen anderen Baum stürzte. Belrod duckte

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