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Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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mein Bestes«, meinte Haisan.
    Der Krolak kam näher, richtete sich zu seiner vollen Größe auf, fletschte die Zähne und brüllte aus Leibeskräften, bis es den Saijkalsan in den Ohren schmerzte. Die zerquetschte Hand behinderte Haisan. Mit der gesunden war er im Umgang mit der Axt nur wenig geübt. Von den Schmerzen benebelt fiel es ihm schwer, sich auf den Einsatz von Magie zu konzentrieren oder gar einen Zugang zu öffnen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als die Angriffe des Gestaltwandlers einhändig abzuwehren. Die goldene Axt fest umklammert ging er zum Gegenangriff über. Den ersten Hieb wehrte der Krolak mühelos mit einer Pranke ab. Während des zweiten Fehlschlages hatte sich der Saijkalsan zu weit vorgewagt, wenig umsichtig die Verteidigung geöffnet und erwartete nun seufzend den sicher folgenden Prankenhieb des Krolak, der ihm prompt durch das Gewand hindurch den Brustkorb aufriss.
    »Jetzt stirbst du«, grollte der Krolak.
    »Du kannst sprechen?«, stammelte Haisan verdutzt.
    »... und einen Saijkalsan töten«, antwortete Baijosto in der Gestalt des Krolak. Mit einem gezielten Sprung riss er den Saijkalsan um und begrub diesen unter sich. Das Blut des Leibwächters sprudelte ihm süß in den Rachen, als er seine Zähne tief in dessen Leib vergrub. Kaum hatte er von dem roten, warmen Nass gekostet, wurde die Gier nach mehr in ihm geweckt. Zu gut schmeckte das Blut. Doch er musste sich hüten, mehr davon zu kosten. Wie gerne er sich dem Trieb auch hingegeben und am Fleisch und Blut des Saijkalsan gelabt hätte, dem Tier in ihm durfte er diesen Triumph nicht gönnen. Niemals würde er zulassen, dass der Krolak die Oberhand gewann. Baijosto kämpfte gegen die animalischen Kräfte in ihm an, denen er beinahe unterlegen wäre. Nachdem er erst einmal angefangen hatte, konnte er kaum noch davon lassen. Unter beinahe körperlichen Schmerzen hielt er sich zurück und zwang sich zur Ruhe, um nicht die Kontrolle über den Krolak zu verlieren und in einen Rausch zu geraten. Die Schnauze gen Baumwipfel gereckt heulte er ein schauderhaftes Lied, das die anderen Baumwölfe unruhig werden und mit in den Gesang einfallen ließ.
    Haisan hatte den inneren Konflikt seines Gegners rasch erkannt. Eine Schwäche, die er für sich auszunutzen gedachte. Solange der Krolak gegen sich selbst kämpfte, war er abgelenkt und verwundbar. Wenn sich der Gestaltwandler erst gesammelt und das Tier unterdrückt hatte, wäre es womöglich zu spät. Der Leibwächter war verletzt und zu geschwächt, um nach Alternativen zu suchen, seinen Gegner zu überwinden, oder die vielleicht einzige Chance ungenutzt verstreichen zu lassen. Aber er kam nicht mehr dazu. Plötzlich wurde der Gestaltwandler von hinten gepackt und von dem Saijkalsan heruntergerissen.
    Baijosto wehrte und wand sich nach Kräften gegen die Umklammerung. Doch die ihn festhaltenden Arme ließen nicht locker.
    Hofna war zurück. Offenbar erholt von den Verletzungen hatte er sofort in den Kampf eingegriffen und war Haisan zu Hilfe geeilt. Um sich beißend versuchte der Krolak seinen Gegner mit den Zähnen zu erwischen, was ihm allerdings nicht gelingen wollte. Hofna hielt Baijosto mit ausgestreckten Armen geschickt auf Abstand und wich den nach ihm schnappenden Reißzähnen des Gestaltwandlers aus.
    Da es die Bedrängnis seines Anführers witterte, machte sich das in den Bäumen lauernde Rudel des Krolak zum Angriff bereit. Noch hielten sie sich abwartend zurück. Bislang hatten sie Baijostos entscheidendes Zeichen nicht vernommen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Kampf in die letzte Runde um Leben und Tod ging. Sobald das Rudel eingriff, würde es kein Halten mehr geben.
    Plötzlich wurde das Rudel unruhig. Eine ihnen unbekannte, sich nähernde Gefahr witternd begannen die Tiere vereinzelt zu winseln, Schwänze und Köpfe einzuziehen und sich dicht an die sie schützenden Äste zu drücken. Der Faraghad-Wald veränderte sich von einem Moment zum nächsten. Die Baumwölfe spürten die Veränderung in der Umgebung und die Macht, die sie verströmte. Die Bäume begannen bedrohlich zu flüstern. Ein Wispern und Stöhnen von tausend Stimmen erhob sich und erfüllte die Lichtung einem Summen gleich, begleitet von einer geisterhaften Erscheinung, die bedächtig heranschwebte.
    »Lasst ihn los«, vernahm Baijosto eine ihm nur allzu bekannte krächzende Stimme.
    In der Stimme schwangen Zorn und Ungeduld mit.
    Hofna blickte auf, ohne den Krolak jedoch loszulassen. Eine alte Frau,

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