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Kryson 04 - Das verlorene Volk

Titel: Kryson 04 - Das verlorene Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Renlasol.
    »Tja … ähm … so …so … davon weiß ich nichts«, log Jafdabh sichtlich irritiert über die Informiertheit seiner Berater, »aber lassen wir das lieber.«
    »Gut, jedenfalls solltest du dich nicht bei uns beschweren. Du hast alles, was sich ein Mann in seinem Leben, nein, was sage ich denn, in vielen Leben nur wünschen kann. Eine liebevolle Frau, Kinder, einen Palast …«, stellte Renlasol fest.
    »Schon gut … schon gut, ich werde mich nicht mehr bei meinen Beratern beklagen«, beendete Jafdabh die Diskussion über seinen Reichtum, die ihm sichtlich unangenehm war und ihn langsam verärgerte. »Tja … dann lasst uns endlich zur Sache kommen.«
    Renlasol sah sich aufmerksam in der Halle um. Ihm war sofort nach seiner Ankunft aufgefallen, dass sie die einzigen Fürsten waren, die im Kristallpalast verweilten.
    »Wo sind die übrigen Fürsten, Jafdabh?«, fragte Renlasol. »Sind wir die Einzigen, die deinem Ruf gefolgt sind?«
    »Tja … nun … wenn ich das wüsste, wäre mir deutlich wohler. Sie haben sich verspätet, nehme ich an. Vielleicht wurden sie aufgehalten. Ihr beide kommt aus dem Süden. Womöglich geben uns Eure Berichte Aufschluss über die Lage in den Klanlanden und den Verbleib der Fürsten«, antwortete Jafdabh.
    Renlasol und Drolatol hatten ihre Truppen aufgeteilt. Drolatol hatte die Führung über eine überschaubare Zahl von dreihundert meisterlichen Schützen übernommen. Flankiert von eintausend mit schweren Waffen und Rüstungen ausgestatteten Infanteristen und geschützt von weiteren fünfhundert Berittenen, hatte er diesen Teil der Leibgarde entlang der Wälder gen Süden geführt. Dabei hatten sie auf ihrer Reise am Rande des Faraghad mehrere Stellungen von Norden nach Süden ausgebaut, in die sie sich im Falle eines Angriffes oder einer Niederlage jederzeit zurückziehen konnten, um von dort aus die Verteidigung gegen einen Angreifer fortzusetzen.
    Renlasol hingegen war entlang der Küste mit dem größten Teil der Leibgarde nach Südosten in das Gebiet um Burg Fallwas gezogen. Das Zentrum ihrer Aktivitäten lag in der stark befestigten Burg selbst. Fünftausend gut ausgebildete und schwer bewaffnete Kriegerinnen und Krieger sicherten dort die Grenzen zu den südlichen Gebieten von Ell. Lediglich fünfhundert Leibgardisten waren in Tut-El-Baya verblieben, um das Leben der Regentenfamilie zu schützen.
    »Wir haben zwar, wie du es gewünscht hattest, südlich von Tut-El-Baya einen starken Verteidigungsring aufgebaut und befestigt. Aber unsere Beobachtungen über vermeintlich feindliche Bewegungen hielten sich dabei in Grenzen«, meinte Renlasol. »Was meine eigene Wahrnehmung angeht, haben sich die Gerüchte um einen wiedererstarkten Feind zwar mehr und mehr verdichtet, aber ich habe keine Angriffe oder etwa einen Vormarsch der Rachuren mit eigenen Augen gesehen.Die einzig hilfreichen Aussagen und Hinweise über einen bevorstehenden Eroberungsfeldzug stammten von einzelnen Flüchtlingen, die sich in unsere Obhut begeben haben und um Schutz durch unsere Truppen baten. Ihre Erzählungen waren sich im Kern sehr ähnlich, sodass ich ihnen, je mehr ich davon hörte, Glauben schenke.«
    »Das kann ich bestätigen«, nickte Drolatol, »auch ich hatte mit meinen Truppen keine Begegnung mit den Rachuren. Ich vermute, dass wir nicht weit genug in den Süden vorgedrungen sind. Bis zur Heimat der Rachuren und nach Krawahta ist es noch ein weiter Weg, und wir dürfen unsere Verteidigung nicht gefährden. Wagen wir uns mit unseren Kräften zu weit in Richtung Rachurengebiet vor, laufen wir Gefahr, vom Nachschub abgeschnitten zu werden. Ich habe allerdings immer wieder Späher ausgesandt, die zu meinem großen Bedauern nie wieder zurückkamen.«
    »Tja … das ist in der Tat ein äußerst besorgniserregender Umstand«, meinte Jafdabh nachdenklich. »Was berichten die Flüchtlinge?«
    »Sie berichten alle gleichermaßen von heftigen Angriffen aus der Luft. Frauen und Mädchen werden entführt, bevor die Bestien mit feurigem Atem alles in Schutt und Asche legen. Es wird von magischen Gesängen und Seelenfressern erzählt. Angeblich sollen die Rachuren wieder unter dem Banner des Schänders in den Krieg ziehen«, führte Drolatol aus. »Die meisten Flüchtlinge haben das berüchtigte Banner erkannt, als wir ihnen eines der Relikte aus der Schlacht am Rayhin zeigten. Viele hatten verdrängt, wie es aussah. Doch sie erschraken fürchterlich, sobald sie es zu Gesicht bekamen. Der Schänder

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