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Kryson 04 - Das verlorene Volk

Titel: Kryson 04 - Das verlorene Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Tages in einer Schlacht eingesetzt, werdet ihr glauben, Kryson ginge unter. Die Waffe trägt den Namen Bantlamor . Das bedeutet Donnerhall. Ihre Wirkung ist der eines Erdbebens oder Vulkanausbruchs durchaus vergleichbar. Eine unglaubliche Zerstörungskraft wohnt dieser Waffe inne. Tja … zumindest bringt uns der Lärm, den sie beim Abschuss verursacht, fast um«, lachte Jafdabh, »und es ist uns tatsächlich gelungen, die Durchschlagskraft mit dem blauen Feuer des Haijarda noch zu verstärken.«
    Der Regent freute sich wie ein kleiner Junge. Seine Augen leuchteten und er stampfte aufgeregt und schwerfällig voneinem Bein auf das andere. Selten hatten ihn Renlasol und Drolatol in einer solchen Ausgelassenheit erlebt.
    »Das ist Wahnsinn!«, bemerkte Drolatol plötzlich sehr leise und berührte vorsichtig Renlasols Arm, von dem er glaubte, ein leichtes Zittern zu verspüren.
    Den Fürsten Drolatol hatte während ihrer Besichtigung ein mulmiges Gefühl beschlichen, und eine Gänsehaut überzog seinen ganzen Körper, die ihn frösteln ließ. Jafdabh hatte in seiner Begeisterung für Waffen und allerlei Kriegsgerät die in seinen Augen schrecklichsten Vernichtungswaffen geschaffen, die Ell jemals gesehen hatte. Kämen sie tatsächlich eines Tages zum Einsatz – was Drolatol sehr wohl befürchtete –, würden sie das Antlitz ihres Kontinents nachhaltig verändern.
    »Jafdabh, du musst diese Waffen und alle Aufzeichnungen darüber zerstören lassen. Sie werden uns eines Tages alle vernichten«, sagte Renlasol, dessen Stimme vor Erregung bebte. »Wir schaufeln unser eigenes Grab!«
    »Seid ihr verrückt geworden?«, kreischte Jafdabh mit sich überschlagender Stimme. »Das kommt nicht infrage. In diesen Erfindungen stecken viele Sonnenwenden an Arbeit und Unsummen an Anunzen. Tja … also … gerade jetzt werden wir jede einzelne dieser verheerenden Waffen gebrauchen können und sie gegen die eroberungslustigen Rachuren einsetzen. Die Gelegenheit dazu war nie besser. Wir werden die Rachuren ein für alle Mal vernichten. Lasst sie aus der Luft, vom Boden aus oder mit ihren magischen Gesängen angreifen. Wir schlagen doppelt und dreifach zurück. Der donnernde Klang eines Bantlamor wird alles und jeden übertönen. Und sollten wir wider Erwarten nicht gewinnen, können wir uns immer noch den Mantel der Neutralität umwerfen und dem Feind unser Wissen und die verbliebenen Waffen teuer verkaufen.«
    »Das wäre Verrat an unserem eigenen Volk. Dafür würden wir alle in den Flammen der Pein rösten. Aber was denkst du,wie Ell nach einem solchen Krieg aussehen wird?«, warf Drolatol ein.
    »Tja … nun … woher soll ich das wissen. Wahrscheinlich werden wir ein paar Schäden zu beklagen haben. Darüber machen wir uns Gedanken, wenn wir die Rachuren erst besiegt haben. Mit unserer Hände Arbeit und meinem Vermögen lässt sich bestimmt alles wieder aufbauen.«
    »Sofern es danach noch Hände geben sollte, die für einen Wiederaufbau verfügbar wären«, meinte Renlasol. »Das ist kein Spiel, Jafdabh.«
    »Ach was, ihr beiden wollt mir nur den Spaß verderben. Warum seht ihr nur das Schlechte in den Erfindungen? Denkt an den Sieg und das, was wir damit erreichen werden. Kryson wird sich verändern. Nicht durch die Magie von Todsängern, der Saijkalrae oder der Lesvaraq. Wir halten die Zukunft in unseren eigenen Händen. Die Wissenschaften und die Forschung, geschicktes Handwerk und Technik werden die Magie ersetzen. Ihr fürchtet euch vor dem Fortschritt und der Veränderung, weil ihr keine Vorstellung davon habt, wie Kryson ohne die Macht der Magie oder des Gleichgewichts aussehen könnte. Das kann und will ich euch nicht verübeln. Aber denkt daran, wir sind keine Marionetten des Gleichgewichts oder eines dieser ach so begabten Überwesen. Wir können unser Schicksal selbst bestimmen. Das hat vor uns nur noch niemand versucht.«
    »Vielleicht können wir das tatsächlich«, meinte Renlasol, »womöglich sollten wir uns mehr zutrauen und überschätzen die magisch Begabten. Es wäre denkbar, dass wir selbst diejenigen Wesen überwinden können, die mit den Schatten im Bunde stehen. Aber ich bezweifle, dass wir unsere Zukunft auf Gewalt und Vernichtung aufbauen sollten. Es muss einen anderen Weg geben. Verständigung und Frieden würde die Weiterentwicklung der Nno-bei-Klan weit mehr fördern als deineverheerenden Waffen und die Vernichtung von Leben. Deine Vorstellung unserer Zukunft ist der Krieg. Doch der Krieg bringt immer

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