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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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mein Wirt meine Unterstützung gut gebrauchen. Es gibt eine erst jüngst berufene heilige Mutter im Ordenshaus der Orna. Sie ist willensstärker und entschlussfreudiger als ihre Vorgängerin und reinigt ihr Haus mit eisernem Besen. Sie ist hart und unnachgiebig. Die Brüder und Schwestern der Orden stehen hinter ihr, glauben an sie und vertrauen ihr. Das gab es schon lange nicht mehr. Ihr Name ist Elischa.«
    Tomal horchte auf. Elischa, seine leibliche Mutter. Sie also hatte sich des Ordens angenommen. Eine sinnlose Aufgabe, wie er fand. Mit seiner Geburt waren die von Ulljan gegründeten Orden überflüssig geworden. Tomal hatte das Erbe des dunklen Lesvaraq angetreten. Es gab seiner Meinung nach nichts mehr, was die Orden noch bewahren müssten. Tomal nahm sich vor, Elischa zu besuchen, wenn er die Gelegenheit für günstig hielt und Zeit erübrigen konnte.
    »Was interessieren mich die Ordenshäuser«, sagte Tomal, »ich will wissen, wie es mit der Suche nach dem Buch weitergeht.«
    »Habt Ihr denn in der Stadt der Maja keinen Hinweis erhalten?«
    »Sie haben das Buch nicht«, antwortete Tomal, »und die Wächter des Buches wollten mir nicht sagen, wo sie es versteckt halten. In den Schatten war es nicht. Der erste Wächter war ein kleinwüchsiger Mann namens Tarratar. Er sieht wie ein Narr aus, mit einer Flickenkappe auf dem Haupt, an der sich zahlreiche Glöckchen befinden.«
    »Ich glaube, da kann ich Euch weiterhelfen. Ich kenne diesenNarren, der zuweilen eigenartig und in Rätseln spricht«, sagte Blyss. »Jedenfalls passt Eure Beschreibung auf einen Kerl, der erst kürzlich in den Ordenshäusern auftauchte und der heiligen Mutter einen längeren Besuch abstattete.«
    »Was wollte er von der heiligen Mutter?«
    »Ich höre und sehe viel. Aber über die Absichten Tarratars – so nanntet Ihr ihn doch – konnte ich nichts herausfinden. Ich nehme an, dass er der heiligen Mutter zu ihrer Wahl gratulieren wollte.«
    »Natürlich, Blyss«, schüttelte Tomal ungläubig den Kopf, »das wird es ganz sicher gewesen sein. Vielleicht sollte ich meine Pläne ändern und mir ein eigenes Bild von der Lage in den Ordenshäusern machen. Dabei könnte ich die Gelegenheit nutzen und selbst mit Elischa sprechen.«
    »Gewiss. Aber wenn Ihr sie aufsucht, solltet Ihr vermeiden, mich zu erwähnen.«
    »Warum?«
    »Sagen wir, sie wäre nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen. Eine alte Geschichte, die sie wohl nicht vergessen wird «, meinte Blyss.
    Tomal wollte nicht wissen, worum es dabei ging. Aber er hatte eine Vorstellung davon, dass sie mit dem Verschwinden Elischas aus dem Eispalast zusammenhing. Er erinnerte sich an eine Präsenz, die dem Gefäß sehr geähnelt hatte.
    »In Ordnung. Ich werde mich bemühen und meine Bekanntschaft mit Euch verleugnen, sollte sie mich danach fragen, was ich nicht annehme«, sagte Tomal.
    »Sie weiß nicht, dass ich mich in den Ordenshäusern aufhalte«, antwortete Blyss.
    »Seid Ihr Euch dessen so sicher?«
    »Nein, natürlich nicht. Der heiligen Mutter werden besondere Fähigkeiten nachgesagt. Sie wäre womöglich in der Lage, mich aufzuspüren. Ich verstecke mich und kann mich beinahe unsichtbar machen. Dennoch bleibt für jemanden wie Elischa stets eine Spurzurück, die sie verfolgen könnte. Sie kennt mich und könnte meinen Geruch aufnehmen.«
    »Dann solltet Ihr Euch vor ihr in Acht nehmen.«
    »Oder ich töte sie. Das wäre das Einfachste.«
    »Das verbiete ich Euch.«
    »Aber Herr … «, jammerte Blyss.
    »Nein. Ihr werdet sie nicht anrühren. Niemals! Habt Ihr das verstanden?«
    »Sehr wohl, Tomal. Ich werde Elischa meiden und versuchen, mich weiterhin vor ihren Sinnen zu verbergen.«
    »Da gibt es noch etwas, was Ihr für mich tun könnt«, sagte Tomal.
    »Ich höre, Herr.«
    »Findet heraus, was Tarratar in den Ordenshäusern will. Sobald Ihr herausgefunden habt, was der Narr möchte, werdet Ihr mir davon berichten.«
    »Ganz, wie Ihr befehlt. Eines kann ich Euch schon heute sagen. Tarratar hat eine Bekannte unter den Orna. Eine alte Freundin, die er von Zeit zu Zeit immer wieder besucht. Ihr Name ist Ayale. Sie ist die älteste Orna im Orden. Die jüngeren Ordensschwestern sagen, sie sei senil und etwas verrückt. Ich hingegen glaube, dass sie etwas Besonderes ist. Hinter dieser Freundschaft muss mehr stecken. Sie hat bestimmt etwas zu verbergen«, sagte Blyss.
    »Die Alte interessiert mich nicht«, antwortete Tomal, »es sei denn, sie hat etwas mit dem Buch zu tun. Beobachtet

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