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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Tarratar und Elischa. Ich vermute, dass wir dadurch etwas über das Versteck des Buches herausfinden können.«
    »Das werde ich«, bestätigte Blyss.
    »Und noch etwas«, sagte Tomal, der das Gefäß in Gedanken seufzen hörte, »mir ist vor Kurzem ein Missgeschick widerfahren.«
    »Tut mir leid, das zu hören« , antwortete Blyss.
    »Das Licht kehrte zu mir zurück«, weihte Tomal das Gefäß ein.
    »Oh, das ist … höchst bedauerlich«, Blyss hörte sich aufrichtig mitfühlend an.
    »Ihr werdet dafür sorgen, dass es wieder verschwindet. Ich erteile Euch den Auftrag, Kallya zu beseitigen.«
    »Aber sagtet Ihr nicht, dass ich Euch in dieser Sache nicht helfen kann?« , Blyss klang verunsichert. » Ich habe Euch meine Hilfe in dieser Sache schon einmal angeboten und Ihr habt abgelehnt.«
    »Mag sein«, erwiderte Tomal, »die Dinge ändern sich. Ich denke, Ihr wärt dazu in der Lage. Ihr seid mit mir und meinem Blut verbunden. Das gibt Euch die Kraft und die Fähigkeit, diese Aufgabe zu bewältigen. Außerdem kann und will ich meinen Magier nicht ein zweites Mal bitten, mir diesen Gefallen zu tun, und Ihr seid ein Attentäter, wie ich keinen besseren finden könnte.«
    »Das verstehe ich«, antwortete Blyss, »aber ist Kallya nicht ein Lesvaraq?«
    »Doch«, bestätigte Tomal, »zugegeben, genau das macht die Angelegenheit heikel und … gefährlich. Wollt Ihr mir diesen Gefallen tun?«
    »Sie könnte mich vernichten.«
    »Das stimmt«, gab Tomal zu, »aber ich lasse Euch frei, wenn Ihr Kallya überwindet.«
    Blyss antwortete nicht sofort. Tomal nahm an, dass er über den Vorschlag nachdachte. Das Gefäß würde einen hohen Preis bezahlen, sollte das Attentat scheitern.
    »Ich werde versuchen den Lesvaraq für Euch zu töten«, stimmte Blyss zögernd zu, »aber Ihr müsst mir versprechen, dass Ihr mich nicht ein weiteres Mal hintergehen werdet. Meine Freiheit ist das höchste Gut, das ich erreichen kann. Sie bedeutet aber nicht, in Eurer Abhängigkeit zu stehen und Euch dienen zu müssen. Ihr müsst mich von meinem Wirt befreien und von unserem Pakt entbinden. Sollte ich erfolgreich sein, lasst mich gehen.«
    »Wir werden sehen, ob Ihr Kallya besiegt«, antwortete Tomal.
    »Das genügt mir nicht, Herr«, zeigte sich Blyss beharrlich.
    »Schon gut. Ich verspreche, Euch ziehen zu lassen. Ihr werdet frei und unabhängig sein, Blyss.«
    »Gut. Dann werde ich es tun. Kallya ist schon so gut wie tot. Ihr könntet mich schon heute freigeben!«, schlug Blyss vor.
    »Ganz sicher nicht, mein Freund«, lachte Tomal, »Ihr werdet mir über Eure Fortschritte in den Ordenshäusern berichten und Euch um Kallya kümmern. Habt Ihr beides zu meiner Zufriedenheit erledigt, werde ich mein Versprechen erfüllen.«
    Tomal spürte, wie sich das Gefäß aus seinen Gedanken zurückzog. Er hatte wieder Hofffnung. Blyss war ein fähiger Begleiter, und der Pakt bedeutete, dass sich der Lesvaraq auf die Dienste des Gefäßes verlassen durfte. Er hatte allerdings seine Zweifel daran, ob Blyss das Vorhaben gelänge.
    »Warten wir ab, was geschieht« , dachte Tomal bei sich.
    Der Lesvaraq lehnte sich zurück und schloss die Augen, um sich auszuruhen. Er brauchte seine Kräfte. Die Suche nach dem Buch hatte gerade erst begonnen.

Blick in die Zukunft
    D er Gedanke an den Abstieg in die Brutstätten der Rachuren machte Sapius zu schaffen. Seit einigen Horas fühlte er sich krank und schwach. Je näher sie dem Rachurengebiet gekommen waren, desto langsamer waren seine Schritte geworden. Der Magier hatte sich schon bald nach ihrem Aufbruch von der Stätte ihrer Zusammenkunft hinter die Gefährten zurückfallen lassen.
    Doch nicht alleine die Vorstellung, welche Gefahren und Schrecken sie in den Brutstätten erwarten würden, bereitete ihm Kopfschmerzen. Das schlechte Gewissen plagte ihn mit jeder Hora ihres Weges mehr.
    Was wäre, wenn Vargnar ihn durchschaute? Sapius sah Tallias zerschmetterten Schädel vor seinem inneren Auge. Wieder und wieder, als hätte er den Mord gerade erst begangen. Sie starrte ihn entsetzt an, enttäuscht über den gemeinen Verrat. Sie waren gute Freunde gewesen. Er hatte sie getötet. Einfach so.
    Sapius konnte dieses Bild nicht aus seinem Kopf verdrängen. Er sah sich selbst, die Angst und Mordlust in seinen Augen, wie er mit dem Stab des Farghlafat auf den Schädel seiner Weggefährtin schlug, bis ihr Kopf unter den magisch verstärkten Hieben schließlich zerbarst. Eine feige Tat, die er nur allzu gerne ungeschehen

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