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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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hatte. Die sieben Streiter waren keine Gemeinschaft, und je näher sie ihrem Ziel kommen sollten, desto weiter würden sie sich voneinander entfernen. Jeder würde am Ende auf sich selbst gestellt sein.
    Sapius beschleunigte seine Schritte und schloss zur Gruppe auf. Er durfte die Gefährten nicht aus den Augen verlieren. Immerhin hatten sie sich bereit erklärt, ihn in die Brutstätten zu begleiten. Dort würde er ihre Unterstützung sicher brauchen können.

Abstieg
    D ie Belüftungsschächte, die zur unterirdischen Hauptstadt der Rachuren Krawahta und noch weiter in die Tiefe bis in die Brutstätten führten, waren schon aus einiger Entfernung gut zu erkennen. Sie waren in gleichmäßigen Abständen von jeweils einhundertundfünfzig Fuß Abstand angelegt worden. Wie Kamine ragte ihr oberes Ende zehn Fuß hoch aus dem Boden heraus. Zahlreiche Schächte führten in das Reich der Rachuren. Den richtigen herauszufinden würde nicht einfach werden. Schließlich wollten die Streiter nicht mitten in Rajurus Palast ankommen, wo ihre Leibgarde sie gefangen nehmen würde. Sie wollten so wenig Aufsehen wie möglich erregen und unbemerkt in die Tiefe steigen. In den Brutstätten angekommen, wollten sie sich erst umsehen und ein Bild von der Lage machen, um sodann ihr weiteres Vorgehen zu planen.
    Die ersten Schwierigkeiten zeigten sich bereits, als sie sich einen der Kamine von oben genauer betrachteten. Die Kamine waren mit schweren Eisengittern gesichert. Und der Einstieg war schmal. Selbst für einen sehr schlanken Mann wie Sapius würde der enge Abstieg beschwerlich werden.
    »Wie weit mag dieser Schacht wohl in die Tiefe reichen?«, fragte Baijosto, als er sich den Belüftungsschacht ansah.
    Das Tageslicht reichte gerade einige Fuß weit in die Tiefe des Schachtes. Mehr war nicht zu erkennen.
    »Krawahta liegt etwa eintausend Fuß unter der Oberfläche«, behauptete Vargnar, »und die Brutstätten dürften noch einmal bis zu fünftausend Fuß darunter liegen. Ein weitläufiges Gebiet aus Höhlen und Kavernen. Das gibt uns wenigstens eine Vorstellung davon, wie tief wir hinabsteigen müssen.«
    »Woher wisst Ihr das?«, fragte Malidor.
    »Die Steine erzählen viel, mein Freund«, antwortete Vargnar,»und wenn es um solch gigantische Bauwerke wie eine Felsenstadt oder das Anlegen von Höhlen geht, sind ihre Informationen unschlagbar. Die Schächte wurden einer nach dem anderen durch Erde und Felsen getrieben. Die Steine haben furchtbar gelitten und geschrien. So etwas bleibt den Felsgeborenen nicht verborgen.«
    »Das ist sehr aufschlussreich, Prinz Vargnar«, meinte Baijosto, »der Abstieg könnte sehr lange dauern und zu einer echten Tortur werden. Außerdem frage ich mich, ob Ihr und Belrod durch einen der Schächte passen werdet. Sie kommen mir sehr eng vor.«
    »Weder Belrod noch ich werden über die Belüftung in die Brutstätten gelangen«, stellte Vargnar fest, »das ist ausgeschlossen. Ich könnte zwar mit dem Gestein verschmelzen und auf diese Weise allmählich nach unten gelangen. Aber das würde mich sehr viel Kraft kosten. Ich wäre völlig erschöpft, sollte ich ankommen. Außerdem könnte es geschehen, dass mich die Felsen nicht mehr freigeben.«
    »Was schlagt Ihr also vor?«, wollte Renlasol wissen, dem anscheinend bei dem Gedanken, in den Schacht steigen zu müssen, nicht wohl war.
    »Belrod und ich nehmen einen anderen Weg. Das dauert zwar länger, wird uns aber am Ende ebenfalls zu den Brutstätten führen.«
    »Solltet Ihr diesen Weg nicht alle bevorzugen?«, meinte Malidor.
    »Was kümmert Euch das? Ihr werdet doch ohnehin nicht mit uns in die Tiefe steigen. Außerdem sollten wir hören, welchen Weg Vargnar überhaupt meint, bevor wir uns dafür entscheiden«, warf Renlasol ein.
    »Wenn Ihr meinen Rat hören wollt: Sollte er das Haupttor nach Krawahta meinen, braucht Ihr nicht darüber abzustimmen, welches der bessere Weg in die Brutstätten wäre. Daskönnt Ihr vergessen. Da kommt Ihr niemals durch«, bemerkte Malidor.

    Malidor hatte sich entschieden, nicht in die Brutstätten zu steigen. Sapius wusste wohl, dass er seinem ehemaligen Schüler niemals vertrauen und noch viel weniger einen Gefallen von ihm erwarten durfte. Aber er hatte doch gehofft, dass sich der Magier des Lichts von den anderen Streitern überzeugen ließe. Sie würden jede helfende Hand gegen die Rachuren brauchen.
    Der Magier der Dunkelheit hielt sich abseits, während die Streiter darüber sprachen, wie sie am besten unbemerkt

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