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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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seine Einzelteile auf, als wäre es nur aus leichten, hohlen Holzstöcken lose zusammengesteckt und nicht mit massiven Stäben zusammengeschmiedet worden. Vargnar und Rodso waren tief beeindruckt von den Kräften des Maiko-Naiko.
    »Ihr seid wahrlich stark!«, lobte der Felsenprinz den Maiko-Naiki anerkennend, »solche Kraft habe ich nie zuvor gesehen.«
    Belrod lachte vor Freude über das ganze Gesicht. Selten wurde er für seine Taten gelobt.
    »Erstaunlich und zugleich beruhigend «, sagte Rodso mit ehrlicher Bewunderung für den Riesen zu Vargnar, »dann brauche ich mir um Eure Sicherheit keine Sorgen zu machen, mein Prinz. In Begleitung des Maiko-Naiki werdet Ihr gewiss keinen Gegner fürchten müssen.«
    »Wann habe ich mich je vor einem Gegner gefürchtet?«, antwortete Vargnar beleidigt. »Ich hätte das Gitter auch selbst aus der Verankerung lösen können. Aber ich wollte Belrod den Vortritt lassen.«
    »Sicher hättet Ihr das«, lachte Rodso, »aber die Neugier trieb Euch. Gebt es ruhig zu, Ihr wolltet wissen, wie stark ein Maiko-Naiki wirklich ist. Ich sehe Eure Beweggründe und habe meine Bemerkung nicht böse gemeint. Aber Ihr müsst eingestehen, dass Ihr einen oder zwei Versuche mehr als Belrod gebraucht hättet.«
    »Möglich«, räumte Vargnar ein, »aber einen starken Beschützer brauche ich trotzdem nicht.«
    »Dennoch wird Belrod nicht schaden. Vergesst nicht, die Saijkalsanhexe Rajuru ist sehr gefährlich und kennt Mittel und Wege, mit Felsgeborenen umzugehen. Ihr seid ihrer Magie alleine nicht gewachsen. Man sagt jedoch, den Maiko-Naiki könne Magie biszu einem gewissen Maß nichts anhaben. Belrod wird also in jeder Hinsicht ein wertvoller Begleiter für Euch sein.«
    »Schon gut. Ich mag ihn und freue mich, wenn er in den Schwefelminen und Krawahta an meiner Seite bleibt. Ich wollte lediglich klarstellen, dass ich durchaus in der Lage bin, auf mich selbst aufzupassen«, antwortete der Felsenprinz.
    »Was ich selbstverständlich niemals infrage stellen würde«, behielt Rodso das letzte Wort in dieser Gedankenrunde.

    Ein Knall und eine gewaltige Erschütterung des Bodens rissen die Gefährten von den Beinen. Noch nicht einmal Vargnar blieb stehen, von dem Sapius angenommen hatte, dass er jeder Naturgewalt trotzen konnte. Der Magier kam sich vor, als läge er auf einer gefährlich schwankenden Planke mitten im heftigsten Sturm auf hoher See. Schon glaubte er, die Decken der Höhlen unter ihm würden einstürzen und ihn mit in die Tiefe reißen. Aber nichts dergleichen geschah. Sapius richtete sich auf und sah, wie sich in einiger Entfernung ein großer Riss in der Erde bildete.
    »Ell bricht entzwei«, schrie er entsetzt, »wir sind verloren!«
    »Nein!«, antwortete Vargnar, dem der Schrecken deutlich anzumerken war. »Der Riss ist weit genug von Krawahta und den Brutstätten entfernt. Uns droht keine Gefahr. Aber die Steine leiden große Schmerzen. Ich höre sie schreien.«
    »Bei den Kojos! Was … was war das?«, fragte Renlasol.
    »Seht doch!«, rief Malidor wild gestikulierend. »Der Vulkan. Tartatuk bricht aus!«
    »Ein Glück, dass wir zur rechten Zeit aufgebrochen sind«, sagte Renlasol und atmete tief durch.
    Während sich die anderen Streiter wieder erhoben und mit weit aufgerissenen Augen den wütenden, Feuer spuckenden Berg beobachteten, blieb Vargnar ruhig liegen und lauschte.
    »Das war keine Naturgewalt«, sagte er schließlich an dieGefährten gerichtet und stand auf, »Magie war die Ursache. Freie, ungezügelte Magie. Ein mächtiges Wesen hat die Beherrschung über sich selbst und seine Macht verloren. Die Steine sind außer sich ob dieses Unrechts. Tartatuk tobt.«
    »Was oder wer auch immer das war«, meinte Sapius, »es war heftig. Wir sollten uns vor ihm fürchten.«
    »In der Tat«, bemerkte Malidor, »ich verspüre keinen Drang danach, diesem Wesen zu begegnen.«
    »Genug gezittert. Lasst uns aufbrechen«, schlug Vargnar vor, »hoffen wir, dass die Rachuren nicht durch das Beben aufgeschreckt wurden und aus Furcht vor einem Angriff ihre Wachen verstärken.«
    Sapius wusste, der Felsenprinz war ein Mann der Tat, den kaum etwas erschüttern konnte. Das Beben und der Vulkanausbruch hatten den Felsgeborenen zwar für einen kurzen Moment irritiert, aber nun hatte er das Ereignis bereits hinter sich gelassen und blickte nach vorn. Der Prinz packte sein Bündel und gab dem Maiko-Naiki ein Zeichen.
    Die groß gewachsenen Männer, Felsgeborener und Maiko-Naiki, machten sich

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