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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Schwert des Bewahrers und mit ihm seine Kinder. Zwar erwachten die magischen Brüder, nachdem der Fluch des Quadalkar gebrochen war. Aber ihre Verbündeten waren nur wenige und sie waren schwach. Das entscheidende Blutopfer, um ihre alte Stärke wiederzugewinnen, fehlte ihnen. Die Brüder wagten es nicht, die heiligen Hallen der Saijkalrae zu verlassen. Für die Nno-bei-Klan begann eine goldene Zeit ohne Krieg, Seuchen und ohne Angst.
    Elischa trat aus dem Orden der Orna aus und begleitete Sapius zurück in seine Heimat nach Gafassa. Sie bekamen drei Kinder. Einen Sohn und zwei Töchter. Ein Lesvaraq war nicht darunter. Zeit seines Lebens wurde kein Lesvaraq geboren.
    Sapius war überglücklich. Später folgten seine Kinder seinem Vorbild und wurden Drachenreiter wie Calicalar und Sapius. Schließlich versöhnte er sich mit seinem Vater. Dank der Magie der Drachen gelang es ihm, sich von den Saijkalrae zu lösen. Er wurde ein Drachenreiter und schützte die Grenzen vor Angriffen. Die Rachuren respektierten die Macht der Drachenreiter und wagten keinen kriegerischen Vorstoß mehr auf fremdes Gebiet. Dank Sapius war der Frieden auf lange Zeit gesichert. Calicalar und Haffak Gas Vadar bestimmten Sapius schließlich zum Yasek. Sapius wurde über die Grenzen hinweg bekannt und geschätzt. Die Nno-bei-Klan gaben ihm den Beinamen Friedensbringer.
    Die Zeit verging. Calicalar wurde alt und starb. Elischas Tod, der ihn kurz nach dem seines Vaters traf, stürzte Sapius in tiefe Trauer, von der er sich bis zu seinem Ende nicht mehr erholen sollte. Er übergab die Führung über die Drachen an seine älteste Tochter. Dann wurde er selbst alt und starb.
    Sapius konnte sich nur schwer von den Seiten des Bucheslösen. Er hatte Tränen in den Augen und sah auf. Die Zeit schien stillzustehen. Und plötzlich verstand er, was ihn in seine Hütte zurückgetrieben hatte. Er befand sich in einer Zukunft, die es nicht gab. Der Magier war längst tot.
    »Was ist mit Euch, Meister? Geht es Euch nicht gut? Ihr seht blass aus«, hörte er die Stimme Kaschtas aus weiter Entfernung sagen.
    »Du musst Tarratar, den Wächter des Buches, rufen«, flüsterte Sapius in der Hoffnung, Kaschta würde seine letzten Worte noch verstehen.

    *

    Sapius fand sich im Land der Tränen wieder. Er hatte das Gefühl, als sei er schon einmal hier gewesen. Aber das musste ein anderer Sapius in einer anderen Vergangenheit gewesen sein. Die Umgebung kam ihm vertraut vor. Der Baum des Lebens, Farghlafat, unverkennbar und mächtig. Sapius sah sich um. Eine Gestalt in einem Kapuzenmantel näherte sich ihm. Er konnte weder Gesicht noch Hände erkennen. Wer war der Unbekannte? Hatte er ihn schon einmal getroffen? Der dunkle mit Goldfäden durchwirkte Mantel kam ihm bekannt vor. Aber der Magier konnte sich an keinen Namen erinnern. Da fiel ihm plötzlich ein Traum von einem gesichts- und namenlosen Wanderer ein, der ihm unwirklich vorkam. Hatte er diesen Traum einst geträumt? War dies der Wanderer?
    Die Gestalt blieb vor Sapius stehen. Der Magier fühlte sich aus der Kapuze heraus beobachtet, obwohl er kein Gesicht erkennen konnte.
    »Wir sind enttäuscht«, erklang eine irgendwie vertraute Stimme.
    Sapius wusste nicht, was er antworten sollte. Die Gestalt fuhr fort.
    »Ihr habt versagt, Sapius. Ihr gabt Euch einem Leben der Freude und des Glücks hin, statt Euch dem Gleichgewicht zu widmen und den Lesvaraq zu dienen. Jetzt seid Ihr tot. und Ihr habt die Wiedergeburt der Lesvaraq vereitelt. Wir hätten Euch vor dem Buch der Macht warnen sollen. Jetzt ist es zu spät. Die Geschichte wurde geschrieben. Der Frieden auf Ell war nur von kurzer Dauer. Ein trügerischer Frieden. Eine Zeit des Stillhaltens, die nur bis zu Eurem Ende andauerte. Nachdem die Rachuren von Eurem Tod erfuhren, machten sie sich sogleich auf, das Land der Klan zu erobern. Das Blutopfer für die magischen Brüder musste eines Tages erbracht werden. Sie haben geduldig darauf gewartet, denn Zeit ist für die Saijkalrae in den heiligen Hallen ohne Bedeutung. Die Rachuren überrannten und unterjochten die Klanlande. Es gab niemanden, der sich ihnen entgegenstellen konnte. Der Bewahrer Madhrab starb lange vor Euch. Denen, die ihm auf den Stuhl des hohen Vaters nachfolgten, fehlten seine Fähigkeiten. Die Gabe des Kriegers ging mit seinem Tod für Kryson verloren, so wie das Volk der Nno-bei-Maja bis in alle Ewigkeit in den Schatten verweilen muss und langsam in Vergessenheit versinkt. Das ist Eure Schuld,

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