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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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der Dreloks kaum zu hören. Der Lärm musste bis nach Krawahta zu hören sein und Zuchtmeister wie Aufseher alarmieren.
    »Sie verbrennen nicht«, stellte Sapius mit Entsetzen fest, »wie ist das möglich?«
    »Verdammt, das sind Dreloks!«, brüllte Raymour. »Flieht! Schnell, bevor die Waben platzen!«
    Abgelenkt von der Erscheinung des Magiers, den brennenden Körpern seiner Artgenossen und der Macht der Feuerwolken war Raymour nicht sofort aufgefallen, in welcher besonderen Brutkammer sie sich befanden. Jetzt war ihm das Entsetzen nach der plötzlichen Erkenntnis deutlich anzusehen.
    Die Gefährten folgten ihrem Instinkt und rannten – Rodso voraus – zum Ausgang. Renlasol ließ endlich von seinem Opfer ab und eilte hinterher.
    »Schließt und verriegelt die Tür!«, rief Raymour auf ein Zeichen Vargnars hin, als die Gefährten alle hindurch waren.
    Vargnar und Belrod hechteten zur schweren Tür der Brutkammer. Schon sahen sie die ersten Waben platzen. Die flinken Fleischfresser schossen wie aufgestachelt daraus hervor. Eilends schlossen sie die Tür und schoben einen in der Nähe liegenden schweren Felsbrocken mit vereinten Kräften davor. Raymour atmete hörbar aus und fuhr sich mit der Hand über die schweißbedeckte Stirn.
    »Puh … das war verdammt knapp«, sagte der Rachure an Vargnar gewandt.
    »Wer ist das?«, wollte Sapius wissen, dessen Haare, Gesicht und Gewand von Ruß geschwärzt waren.
    »Das ist Raymour!«, antwortete Vargnar, »ein Rachure. Ein König in seinem Reich, der uns in den Brutstätten beistehen will.«
    »Hättest du mir gesagt, welch mächtige, aber auch ungemein dumme Freunde du hast, hätte ich mir das mit der Hilfe womöglich noch einmal überlegt«, meinte Raymour.
    »Ich bin nicht dumm, Rachure!«, regte sich Sapius auf.
    »Dann bist du eben unwissend und unvorsichtig«, erwiderte Raymour. »Die Dreloks sind frei. Wir dürfen uns glücklich schätzen, wenn die Brut keinen anderen Weg durch die Brutstätten zu uns findet. Aber ich würde mich nicht darauf verlassen.«
    »Können wir dem Rachuren vertrauen?«, wandte sich Sapius an Vargnar.
    »Ich denke schon«, sagte der Felsenprinz, »er war uns eine große Hilfe auf dem Weg durch die Minen und er ist wahnsinnig genug, sich uns anzuschließen und gegen die Ungerechtigkeit seines eigenen Volkes zu kämpfen.«
    Raymour sah sich unter den Gefährten um und zog nachdenklich eine Augenbraue nach oben. Renlasols Lippen und sein Kinn waren blutverschmiert. Seine Augen funkelten gefährlich.Baijosto war damit beschäftigt, Halsband und Kette von seinem Hals zu lösen, während Rodso freudig auf die Schulter des Felsgeborenen kletterte und es sich dort gemütlich machte. Belrod trat unbeholfen von einem Bein auf das andere und wartete ungeduldig darauf, seinen Bruder endlich in den Arm nehmen zu dürfen.
    »Ihr seid eine eigenartige Gruppe«, sagte der Rachure kopfschüttelnd, »könnt ihr euch gegenseitig vertrauen? In den Brutstätten wird es auf jeden Einzelnen ankommen. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr. Der Krach in der Brutkammer der Dreloks lockt die Wächter an.«
    »Eine gemeinsame Suche verbindet uns«, antwortete Sapius, »solange wir diese nicht abgeschlossen haben, halten wir zusammen. Lasst uns den Drachen suchen. Er muss in den Brutstätten sein. Wisst Ihr, wo er gefangen gehalten wird?«
    »Du täuschst dich nicht, Magier«, sagte Raymour, »ich weiß, dass es hier unten einen Flugdrachen gibt, der seit langer Zeit für die Zucht der Drachenchimären eingesetzt wird. In welchem Teil der Brutstätten er festgehalten wird, kann ich nicht sagen. Ich nehme an, dass ihn die Zuchtmeister in den inneren Kammern angekettet haben.«
    »Seinetwegen sind wir nach Krawahta und in die Brutstätten gekommen«, erwiderte Sapius, »zeigt uns den Weg, Raymour.«
    »Du hast Mut. Das gefällt mir. Folgt mir!«, sagte der Rachure zu Sapius und den Gefährten.

    Raymour führte die Streiter zu den inneren Brutkammern. Er hielt des Öfteren inne und lauschte, ob er hinter der nächsten Biegung verdächtige Geräusche hören konnte. Raymour war vor den Dreloks auf der Hut. Er verhielt sich viel vorsichtiger als in den Minen.

    *

    In einem abgelegenen, fast vergessenen Bereich der Brutstätten waren die wenigen überlebenden Tartyk untergebracht. Ihr Anblick schmerzte Zanmour. Bis auf die Knochen abgemagert, verhärmt und schmutzig, vegetierten sie ohne Hoffnung jeweils zu acht in nasskalten, schlecht beleuchteten Kammern und warteten auf ihr

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