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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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wichtig. Jeder Ton musste sitzen. Madsicks Musik machte einen wesentlichen Teil seiner neuen Komposition aus und verstärkte die Wirkung seines tödlichen Gesangs noch.
    Nalkaar hatte die direkte Konfrontation mit Madhrab schon selbst einige Male in Betracht gezogen, war jedoch aufgrundseiner schlechten Erfahrungen mit dem Bewahrer immer wieder davor zurückgeschreckt.
    Das Gespräch mit Thezael hatte ihn auf andere Gedanken gebracht, seine Laune gehoben und ihm neuen Mut gemacht. Aber er ärgerte sich dennoch darüber, dass die Drachenchimären noch immer nicht in Sicht waren. Bald würde die Tsairu vorüber sein. Die Burgverteidigung würde ihren Aufmarsch mit Sicherheit entdecken, wenn sie ihn nicht ohnehin schon bemerkt und längst Alarm geschlagen hatten. Einen voreiligen Angriff ohne die Unterstützung der Drachenchimären wollte Nalkaar allerdings nicht wagen. Er würde also warten und sich im Gesang üben.

    *

    »Die Rachuren kommen«, meldete der Wächter von den Zinnen der Burg.
    Die Nachricht verbreitete sich schnell in der gesamten Trutzburg. Aus den Schlafkammern und Ruheräumen strömten die Verteidiger und bezogen ihre Stellungen auf den Mauern, hinter Schießscharten und in der Nähe des Tores. Öl und Wasser wurden erhitzt, Wurfmaschinen bestückt und Geschütze geladen. Ein Bantlamor thronte unmittelbar über dem Tor. Die Fürstin Nihara kam auf den Turm gestiegen, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Durch das Dämmerungslicht der Tsairu war es nicht einfach, die Rachuren ausfindig zu machen. Sie waren noch ein gutes Stück von der Burg und den vorgezogenen Schützengräben entfernt.
    Nihara hatte selbst mit einem Kristallrohr Mühe, die Truppenstärke einzuschätzen. Der Burgwächter musste scharfe Augen besitzen, dass er die Rachuren überhaupt gesehen hatte.
    »Das habt Ihr gut gemacht«, lobte sie den Burgwächter, »ich schätze, sie werden nicht vor Tagesende angreifen. Das ist gut.Wir sollten genügend Zeit haben, die Stellungen zu besetzen und uns auf den Angriff vorzubereiten.«
    »Ich habe keine Drachen bei den Truppen gesehen«, bemerkte der Burgwächter.
    »Ich auch nicht«, antwortete Nihara, »aber das muss nichts bedeuten. Es heißt, die Chimären seien schnell. Sie könnten plötzlich auftauchen und aus der Luft auf uns herabstoßen. Überlebende aus Otevour berichteten von überraschenden Vorstößen der Flugbestien. Wir dürfen uns also nicht darauf verlassen, dass sie nicht doch kommen und den ersten Angriff auf die Burg aus der Luft führen.«
    »Aye«, bestätigte der Wächter, »wir müssen vorsichtig sein.«
    »Diesmal werden die Rachuren ihr blaues Wunder erleben«, sagte Nihara. »Otevour war einfach zu erobern. Die Städte und Dörfer im Süden waren schlecht befestigt und nur mit wenigen Verteidigern besetzt. Dies ist das erste Mal, dass die Rachuren auf Widerstand und auf unsere neuen Waffen stoßen werden. Ich bin gespannt darauf. Sie werden sich die Zähne an der Burg meiner Ahnen ausbeißen und sich daran verschlucken.«
    »Das wollen wir hoffen«, sagte der Wächter.
    »Wenn nicht, werde ich die letzte Fürstin des Hauses Fallwas gewesen sein.«
    »Das wollen wir nicht hoffen«, grinste der Wächter.
    Die Tsairu ließ allmählich nach und die Sicht über die umliegenden Ländereien des Fürstentums wurde besser. Nihara vergewisserte sich persönlich von den Verteidigungsanlagen und erteilte letzte Befehle. Der erneute Ruf des Burgwächters ließ sie ihren Rundgang unterbrechen. Sie eilte zurück auf den Turm.
    »Seht doch!«, rief der Burgwächter und zeigte schräg nach oben in westliche Richtung.
    Das Licht der Sonnen blendete Nihara. Sie konnte nichts entdecken.
    »Was ist dort?«, wollte sie wissen.
    »Luftschiffe«, sagte der Burgwächter, »ich zähle drei Luftschiffe. Die Flotte des Regenten kommt zu unserer Verstärkung. Gerade zur rechten Zeit.«
    Nihara sprang vor Freude auf und umarmte den Burgwächter stürmisch. Er wurde rot, als sie ihm auch noch einen Kuss auf die Wange drückte. Jetzt sah die Fürstin die Luftschiffe ebenfalls. Und stutzte.
    »Warum nur drei Schiffe?«, fragte sie den Wächter. »Ist die Aeras Tamar in Tut-El-Baya nicht mit vier Begleitschiffen abgeflogen?«
    »Ich habe keine Ahnung, meine Fürstin«, antwortete der Burgwächter, »ich zähle nur drei Schiffe. Vielleicht haben sie sich getrennt und die übrigen zwei Schiffe stoßen später hinzu. Oder sie sind auf der Reise verloren gegangen.«
    Nihara war gespannt darauf,

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