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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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was die Besatzungen der Schiffe zu berichten hatten. Sie würden nicht innerhalb der Burg landen können. Der Platz zwischen den Türmen reichte nicht einmal für eines der gigantischen Schiffe. Ihnen blieb für die Landung nur die Ebene vor der Burg hinter den Verteidigungsgräben. Wenigstens waren sie auf diese Weise vor einem ersten Ansturm des Gegners geschützt und konnten, falls die Schützen überrannt werden würden, rechtzeitig abheben und aus der Luft in das Kampfgeschehen eingreifen.

    Murhab stand vorne am Bug der Aeras Tamar und starrte auf die Landschaft unter ihm. Die Trutzburg zu Fallwas war nicht mehr weit entfernt. In weniger als einer Hora würden sie vor den Toren der Burg ankommen. Die Aeras Tamar hatte die Führung übernommen und wurde von den beiden Begleitschiffen, an Backbord und Steuerbord leicht nach hinten versetzt, flankiert. Sie hatten das Heer der Rachuren schon von Weitem gesehen und waren einen Bogen geflogen, um sicheinen besseren Überblick über den Feind und dessen Stärke zu verschaffen.
    Drolatol trat an die Seite des Kapitäns. Der Fürst sah blass und elend aus.
    »Das Heer der Angreifer ist größer, als ich dachte«, sagte Drolatol betroffen.
    »Allerdings«, knurrte Murhab, »ein schwerer Brocken, wenn Ihr mich fragt. Ich hatte bis zuletzt gehofft, ich würde mich irren. Aber sie sind gekommen und ihr Ziel ist die Trutzburg zu Fallwas. Hätten wir die Drachenchimären nicht mit der Hilfe des Sturms vom Himmel gefegt, wäre die Burg verloren. Ich bin froh, dass wir nach Fallwas geflogen sind, obwohl ich mich bestimmt nicht über die Begegnung mit den Rachuren freue.«
    »Natürlich«, antwortete Drolatol. »Könnten wir sie nicht direkt aus der Luft angreifen, bevor sie in die Schlacht aufbrechen? Das würde ihre Zahl verringern und ihnen Respekt einflößen. Das wäre ein lohnendes Ziel, jetzt, da die Drachenchimären uns nicht mehr überraschen können und die Rachuren ohne Luftunterstützung dastehen.«
    »Nein, die Winde stehen schlecht. Die Flugmanöver wären zu gefährlich. Wir sind zu träge und würden an den Boden gedrückt. Dadurch kommen wir in die Reichweite ihrer Bogenschützen und Axtwerfer oder unsere eigenen Waffen bleiben wirkungslos.«
    Drolatol blickte enttäuscht drein. Er hatte sich den Luftkampf mit den Schützen und Geschossen einfacher vorgestellt.
    »Grämt Euch nicht, Drolatol«, sagte Murhab, der ihn von der Seite ansah, »ich schlage vor, wir landen vor der Burg. Vielleicht finden wir dort Material und noch etwas Zeit für einen kleinen Umbau. Mir schweben seit unserem Kampf gegen die Chimären ein paar Veränderungen an den Schiffen vor, die uns eine Rundumverteidigung und sogar einen Angriff nach unten ermöglichen würden. Sobald es zur Schlacht kommt, erhebenwir uns in die Lüfte und kämpfen bis zum letzten Mann. Das verspreche ich Euch, so wahr ich Murhab heiße und Kapitän dieses Schiffes bin.«
    »Denkt Ihr, es wäre besser, wenn ich mit einem Teil meiner Scharfschützen in der Burg bleibe und die Verteidigung verstärke? Die Anwesenheit eines Fürsten würde die Moral der Verteidiger heben.«
    »Ich weiß inzwischen, dass Ihr Euch mit der Schifffahrt zu Luft und zu Wasser schwertut, Drolatol. Die Übelkeit ist eine Krankheit und kann ein schweres Los sein. Auf dem Rücken eines Pferdes und am Boden fühlt Ihr Euch wohler. Aber ich rate Euch, Ihr solltet Euch davon befreien. Die Luftkrankheit ist eine Kopfsache, wenn Ihr mich fragt. Was die Moral der Truppen angeht, bin ich mir nicht sicher. Nihara sollte die Verteidiger anführen. Sie ist die Fürstin im Hause Fallwas. Ihr wisst doch, dass die Trutzburg seit ihrer Rückkehr in den Rat der Fürsten Nihara gehört und dass sie seit alter Zeit ihrem Geschlecht zusteht. Ich bin mir nicht sicher, ob eure Anwesenheit in der Burg und die Übernahme der Befehlsgewalt über die Schützen gut für die Moral wären, auch wenn Ihr einst über die Burg geherrscht habt. Aber das müsst Ihr entscheiden, mein Fürst. Ich bin nur einfacher Kapitän, dem es gelegen käme, wenn die Verteidigung seines Schiffs nicht geschwächt würde.«
    »Wahrscheinlich habt Ihr recht, Murhab. Ich sollte die Übelkeit überwinden. Wir fliegen schon lange genug. Eigenartig, dass ich mich noch nicht an das Schwanken gewöhnt habe.«
    »Der eine braucht länger als der andere und wieder andere machen sich überhaupt nichts daraus. Ihr braucht eben Eure Zeit. Früher oder später gewöhnt sich jeder daran«, schmunzelte

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