Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kryson 06 - Tag und Nacht

Kryson 06 - Tag und Nacht

Titel: Kryson 06 - Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
Vom Netzwerk:
Tomal hoffte nur, dass sie unter vier Augen blieben und sich Saykara nicht auch den ersten Krieger eingeladen hatte.
    »Gleich nach dem Essen lege ich mich mit ihr in ihr königliches Bett und vögle sie bis in die Morgenstunden. Das habe ich mir verdient. Und wenn sie nicht will, treibe ich es eben mit ihren Dienerinnen Lyara und Zyola. Die wissen, was ein Mann braucht«
, sagte sich Tomal mit einem breiten Grinsen im Gesicht,
»und diesen eingebildeten Maya-Krieger werde ich auch noch los.«
    Der Lesvaraq konnte Gahaad nicht ausstehen. Schon dafür, dass er ihm auf Wunsch der Königin das Schwert seines Vaters hatte überlassen müssen, hätte er den ersten Krieger töten und dorthin zurückschicken sollen, wo er sich die letzten fünftausend Sonnenwenden aufgehalten hatte. Das Reich der Schatten war ein guter Ort für Gahaad, dachte Tomal gehässig.
    »Wann wirst du ihn endlich töten?«
, meldete sich eine bekannte Stimme in seinem Kopf.
    »Früh genug«
, antwortete Tomal.
    »Wie wirst du es tun?«
, wollte Blyss wissen.
»Wirst du ihm den Bauch aufschlitzen und die Eingeweide aus dem Leib reißen? Willst du ihn häuten, ihm die Augen ausstechen und seine Eier abschneiden? Wirst du ihn foltern und quälen, bis er dir die Füße leckt, nur um ihm dann einen Spieß in seinen Hinterkopf zu rammen?«
    »Du bist wirklich ein kranker Geist, Blyss«
, meinte Tomal,
»aber deine Vorschläge gefallen mir. Ich könnte ihm auch noch alle Knochen brechen, gefräßige Käfer auf ihn loslassen, ihn vergiften und ihm eine fürchterliche Krankheit anhexen.«
    »O ja, bitte Tomal«
, flehte Blyss,
»du machst mich so glücklich.«
    »Sei jetzt still«
, verlangte Tomal,
»ich muss mich auf das Essen mit Saykara vorbereiten. Und wehe du meldest dich, während ich sie vögle.«
    »Keine Sorge«
, antwortete Blyss,
»wenn du alles richtig machst, werde ich auch meinen Spaß dabei haben.«
    *
    Die Königin empfing Tomal, leicht bekleidet und umwerfend wie immer, in ihren privaten Gemächern. Sie waren allein.
    »Du siehst wunderschön aus«, sagte Tomal zur Begrüßung.
    »Vielen Dank«, lächelte Saykara, »du hast dich auch gemacht. Aber lassen wir das. Ich möchte mit dir reden und dir etwas zeigen.«
    »Oh … natürlich«, lachte Tomal, »ich bin gespannt darauf. Dein Gewand verspricht schon einiges.«
    »Mein Gewand?« Saykara zog die Augenbrauen hoch. »Ach … ich verstehe. Nein, ich hatte heute nicht daran gedacht, dass wir uns lieben. Ich bin nicht in Stimmung.«
    Tomal verzog das Gesicht. Das Essen und die anschließende Nacht hatte er sich anders vorgestellt. Er musste umdenken. Die Dienerinnen würden ihm seine Wünsche nicht abschlagen.
    »Wo sind Lyara und Zyola?«, fragte Tomal. »Ich habe sie noch nicht gesehen.«
    »Wir sind unter uns. Die beiden erledigen einen Auftrag für mich und danach habe ich ihnen für heute Abend freigegeben.«
    »Bei den Kojos«
, dachte Tomal,
»was soll das? Will sie mir das Recht des Siegers entziehen? Ich könnte sie einfach nehmen, was kann sie schon dagegen machen? Mir den ersten Krieger auf den Hals hetzen? Soll sie nur … ich warte nur darauf, dann kann ich ihn töten.«
    »Was denkst du?«, wollte Saykara wissen. »Du siehst … grimmig aus. Bist du verärgert?«
    »Ich … nein«, log Tomal, »ich habe nur über einige Ereignisse der letzten Tage nachgedacht. Nichts von Bedeutung.«
    »Dann ist es ja gut«, meinte Saykara, »lass uns essen. Ich will dir erzählen, um was es mir geht.«
    Sie legten sich zu Tisch, der reichlich gedeckt war und die besten Speisen bot, die sich Tomal nur vorstellen konnte. Die Nno-bei-Maya hatten einen ausgezeichneten Geschmack, konnten Essen zubereiten und mit Gewürzen umgehen. Jedes Mahl war ein einzigartiger Genuss.
    »Ich habe gehört, es soll in Zehyr einen Kampf gegeben haben«, begann Saykara ihr Gespräch, »weißt du etwas darüber?«
    »Keine Ahnung«, log Tomal erneut, »was meinst du?«
    »Der Weg der Spinne. Es heißt, die Fremden hätten Grenwin, unseren Wächter des Eingangs, herausgefordert und angegriffen. Es soll Tote gegeben haben. Lüg mich nicht an, Tomal. Dies ist meine Insel und meine Stadt. Du bist Gast in meinem Palast, liegst an meinem Tisch und isst von meinen Speisen. Manchmal teile ich sogar mein Lager mit dir. Also wirst du mir sagen, was geschehen ist. Du wurdest dabei gesehen. Stimmt es, dass die Wächterin Peeva getötet und Grenwin verletzt wurde?«
    »Ja, das stimmt«, gab Tomal zu.
    »Das ist eine Katastrophe.

Weitere Kostenlose Bücher