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Kryson 06 - Tag und Nacht

Kryson 06 - Tag und Nacht

Titel: Kryson 06 - Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Wer war das? Ich will, dass sie bestraft werden.«
    »Saykara, ich bitte dich, der Kampf war ein einziges Chaos. Ich habe nichts gesehen. Tausende von Spinnen, Grenwin und Peeva. Ich weiß nicht, wer Peeva getötet hat.«
    »Natürlich weißt du es«, behauptete Saykara, »was verheimlichst du vor mir?«
    »Nichts«, erwiderte Tomal, »ich glaube der Felsgeborene hat Peeva getötet, und Grenwin wurde von dem Bluttrinker verletzt. Er wird sich von den Bissen wieder erholen.«
    »Na schön«, lenkte Saykara ein, »wo ist der Felsgeborene jetzt?«
    »Das weiß ich wirklich nicht. Ich glaube er ist nach dem Kampf geflohen und hat Kartak verlassen.«
    »Und der Bluttrinker?«
    »Grenwin hat ihn getötet. Der Wächter hat ihm den Kopf abgebissen.«
    »Guter Grenwin«, lachte Saykara, »er ist ein starker Wächter, nicht wahr?«
    »Das kann man wohl sagen«, antwortete der Lesvaraq.
    »Und die anderen? Was ist mit ihnen geschehen? Was ist mit Sapius?«
    »Die beiden Naiki wurden von den Spinnen getötet. Sapius starb auf dieselbe Weise wie der Bluttrinker. Grenwin riss ihm den Kopf ab.«
    »Das … das ist schrecklich!« Saykara wurde blass. Sie lehnte sich zurück und fächelte sich Luft zu.
    »Wieso liegt dir etwas an diesem Dieb und Betrüger? Er hat gegen Grenwin gekämpft und verloren.«
    »Ich weiß nicht, ob er dich bestohlen hat, Tomal. Es könnte auch anders gewesen sein und du hast mich belogen.«
    »Niemals, meine Königin«, antwortete Tomal, »wie käme ich dazu, dir die Unwahrheit in einer so wichtigen Angelegenheit zu sagen.«
    »Nun … ganz einfach … weil du mit mir ins Bett wolltest«, stellte Saykara nüchtern fest.
    »Wie … wie kannst du mir nur so etwas unterstellen?«, empörte sich Tomal.
    »Stimmt es etwa nicht?«, sagte Saykara süffisant.
    »Na ja, ich schlafe gerne mit dir. Das ist wahr. Aber ich muss mir deine Zuneigung doch hoffentlich nicht durch falsche Rede erkaufen.«
    »Das würde ich annehmen, aber sicher bin ich mir bei dir nicht«, sagte Saykara.
    Die Königin sah den Lesvaraq streng an. Tomal hatte das Gefühl, als würde sie ihm nicht glauben. Er musste ihr Vertrauen wiedergewinnen.
    »Sag mir, um was es bei dem Kampf ging«, verlangte Saykara, »was hattet Ihr im Netz zu suchen? Grenwin hatte mir die Fremden vor ihrem Kommen angekündigt. Ich sollte sie nach Kartak lassen und in Zehyr empfangen. Aber er hat mir nicht gesagt, weshalb. Warum sollte der Wächter die Fremden hereinlassen, wenn sie ihn später angreifen? Was steckt dahinter, Tomal? Ich weiß, dass auch Tarratar und Daleima anwesend waren. Das macht die Sache noch rätselhafter. In meinem Reich spielt sich etwas Wichtiges ab, von dem ich nichts weiß. Das darf nicht sein.«
    »Du willst es aus meinem Mund hören, obwohl du es längst weißt, nehme ich an?«
    Saykara lächelte nur, was ihm zeigte, dass sie es wusste. Dies war seine letzte Gelegenheit, ihr Vertrauen wiederzugewinnen. Er musste ihr die Wahrheit sagen.
    »Du kennst die Prophezeiung der sieben Streiter«, begann Tomal.
    »Ja, die kenne ich«, meinte Saykara.
    »Wir waren auf der Suche nach dem Buch der Macht«, fuhr Tomal fort. »Das Buch war im Netz versteckt. Genau hier vor deiner Nase, Saykara. Du hättest nur zugreifen müssen. Grenwin ist einer der Wächter des Buches. Er hat das Buch über Tausende von Sonnenwenden bewacht.«
    »Haben die Streiter das Buch gefunden?« Saykara kam zum Kern ihrer Befragung.
    »Ja«, gab Tomal zu.
    »Wer ging als Sieger aus dem Kampf hervor?«, hakte Saykara nach.
    »Das war ich«, antwortete Tomal.
    »Dann hast du also das Buch der Macht in deinem Besitz«, lächelte sie kalt, »und du hast mir nichts davon erzählt.«
    »Ich habe das Buch, ja«, räumte Tomal ein, »es gehört jetzt mir. Es hat sich entschieden und die Wächter stimmten zu.«
    »Du wirst mir das Buch aushändigen«, verlangte Saykara.
    Ihre Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. Die Königin meinte es ernst.
    »Nein. Das werde ich nicht«, erwiderte Tomal, »die Wächter haben es verboten.«
    »Die Wächter … die Wächter«, äffte ihn die Königin nach, »immer noch folgen sie Ulljans Anweisungen, obwohl sie wissen, welches Unrecht er mir und meinem Volk angetan hat. Sie interessieren mich nicht. Aber du! Du stehst auf meiner Seite. Wir lieben uns. Gib mir das Buch!«
    »Das Buch gehört mir, Saykara«, lehnte Tomal ab. »Ich überlasse es niemandem, auch dir nicht.«
    Saykara seufzte. Sie lehnte sich erst mit hinter dem Kopf verschränkten Händen

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